Oberhausen. Tolle Garden, schunkelnde Kapellen: Die Große Osterfelder Karnevalsgesellschaft hat in der Atrium-Halle gefeiert. Ein Urgestein hilft weiter mit.
Die Atmosphäre steigt mit jeder Minute. In der Atrium-Halle hat die Große Osterfelder Karnevalsgesellschaft (GOK) am Samtag den Höhepunkt ihres Saalkarnevals gefeiert. 360 Jecken sind erschienen, einige kostümiert. Zur Prunksitzung zeigen die jungen Garden putzige Tänze. Einige Eltern haben sich zu den „Happy Girls“ zusammengeschlossen. Karneval in Osterfeld, der ist immer auch hausgemacht.
Während die „Krähenfelder“ ihre schwarz-gelben Fetenuniformen zeigen, Erfolge in der Interjeck-Hitparade und Hits wie „Hey lecker Ding“ vorweisen können, bereitet Sitzungspräsident Michael Dehen schon den nächsten Programmpunkt vor. Eine Prunksitzung ist für die Moderatoren nicht immer purer Spaß. Das weiß auch GOK-Urgestein Axel Dehen, der in den vorderen Sitzreihen mitklatscht. Der 78-Jährige ist seit mehr als 50 Jahren im Karneval dabei.
Karneval in Oberhausen: Experte weiß - „Der pünktliche Programmwechsel ist besonders wichtig“
Als alter Bahnmitarbeiter startete er erst 25 Jahre bei der BSW Narrenzunft, den Karnevalfans des Bahnsozialwerkes. Seit 30 Jahren wirkt er bei der GOK mit, davon 18 Jahre als Präsident. Vor zwölf Jahren übergab er das Mikrofon an seinen Sohn Michael. „Er macht‘s gut“, sagt er zufrieden. „Lockere Überleitungen sind bei einem Sitzungspräsidenten wichtig. Aber genauso wichtig ist es, die zeitliche Struktur zu kennen.“
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Ja, genau. 20 Minuten warten die gebuchten Künstler häufig nur bis zum Auftrittsbeginn. Ist die Bühne dann noch belegt, können sie zum nächsten Termin weiterreisen, ohne in der Regel auf Gage verzichten zu müssen. Im ersten Sitzungsteil läuft es in der Atrium-Eventhalle aber wie geschmiert. Der Zeitplan funktioniert. Sitzungspräsident Michael Dehen kann sich sogar erlauben, mit einem Gesangsduo ein kleines Duett anzustimmen.
Auch wenn sich Vater Axel längst in die zweite Vereinsreihe zurückgezogen, hilft er noch etwas mit. „Ein Zeitplan liegt immer auf meinem Tisch. Ich gebe meinem Sohn auf der Bühne zwischendurch Handzeichen, ob das Programm pünktlich ist oder nicht.“
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Karneval in Oberhausen: „Polka, Polka, Polka“ - viele eigene Tanzgarden sorgen für Applaus
Vieles, was ehrenamtliche Helfer hinter den Kulissen werkeln, bleibt für die Besucher unsichtbar. Schon schallt wieder mit „Polka, Polka, Polka“ die nächste Schunkelwelle durch den Saal. Das Kinderprinzenpaar Max und Emily ist schon fertig, Stadtprinz Thorsten I. macht sich gerade mit seiner Garde warm. Narrenalltag.
Wenn Axel Dehen etwas zurückblickt, fällt ihm der vor Jahrzehnten absolvierte Auftritt der Gebrüder Hoffmann („Himbeereis zum Frühstück“) bei der Karnevalssitzung der Oberhausener Lebenshilfe auf. „Das war ein Höhepunkt meiner Karnevalszeit.“ Damals fand die Veranstaltung noch im improvisierten Zelt am Max-Planck-Ring statt, weil die Stadthalle umgebaut wurde. Die Jeckenfeier der Lebenshilfe moderierte Dehen ebenfalls 17 Jahre lang. „Vielleicht übernimmt mit meinem noch vierjährigen Enkel Mats-Jona ja irgendwann die dritte Generation das Mikrofon.“
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