Oberhausen. Oberhausen plant Leuchtturmprojekte für Wohnen und Gewerbe. Auf der Expo in München präsentiert die Stadt die Vorhaben. Was Investoren sagen.
Mit einem umfangreichen Aufgebot wie schon lange nicht mehr hat sich die Stadt Oberhausen auf der größten Immobilienmesse Europas, der Expo Real in München, präsentiert. Die Wirtschaftsförderung stellte gemeinsam mit weiteren Unternehmen aus der Immobilienbranche Oberhausener Leuchtturmprojekte vor, die bei Investoren insbesondere aus NRW auf großes Interesse stießen. Mit dabei waren Unternehmen wie der Projektentwickler Plassmeier, Ruhrwert Immobilien und das Westfield Centro.
Über die Investoren hinaus war auch hoher Besuch am Stand zu Gast: Die nordrhein-westfälische Bauministerin Ina Scharrenbach (CDU) nahm sich Zeit, um mit den heimischen Vertretern über die verschiedenen Oberhausener Zukunftsvorhaben zu sprechen.
Auch interessant
Oberhausen braucht bis zum Jahr 2030 rund 3000 neue Wohnungen
Es handelt sich vor allem um drei Projekte, die im Mittelpunkt standen, erklärt Wirtschaftsförderer Andreas Henseler, mit dem die Redaktion während seines Aufenthaltes in München sprach. Auf dem ehemaligen Stahlwerkgelände am Centro, der früheren Zeche Sterkrade und dem einstigen Werk II von MAN, ebenfalls in Sterkrade, sollen neue Wohngebiete in Kombination mit Gewerbeparks entstehen. „Genau dieses Zusammenspiel ist aktuell sehr gefragt“, unterstreicht Henseler, der - wie auch die weiteren Unternehmer aus Oberhausen - zahlreiche Gespräche mit Wohnungsfirmen und Baugesellschaften führte.
Gerade in den letzten Wochen zeigte sich durch aktuelle Analysen und Statistiken, welchen großen Bedarf Oberhausen an neuen Wohnungen hat. Berechnungen zufolge werden bis 2030 rund 3000 gebraucht. Die Attraktivität der heimischen Projekte bestehe nun insbesondere darin, dass neben den Wohnsiedlungen auch gleich nebenan Betriebe ansiedeln können, erläutert Petra Weyland-Frisch, Marketingchefin der Wirtschaftsförderung. Viele Firmen seien in heutiger Zeit sehr daran interessiert, dass ihre Beschäftigten möglichst kurze Wege zur Arbeit haben. Damit möchten die Unternehmen sicherlich auch den Zielen der Verkehrswende Rechnung tragen. Indem Oberhausen gleich mit drei Projekten solcher Art in München aufwartet, hebe sich die Stadt durchaus von anderen Städten ab.
Oberhausen Wirtschaftsförderer präsentieren Projekte mit modernen digitalen Mitteln
Um die Pläne auch angemessen vorstellen zu können, hat die Wirtschaftsförderung eigens einen Tisch mit digitalen Elementen fertigen lassen, der auch bei anderen Anlässen zum Einsatz kommen soll. Den Besuchern können die Fachleute anhand von Computeranimationen, Bildern und Lagepläne im Detail die Pläne präsentieren und Fragen beantworten.
Wie in der Regel bei Messen üblich, kam es auf der Expo noch keine Vertragsabschlüsse zustande. Aber Ausstellungen wie diese bieten die Möglichkeit, auf sich aufmerksam zu machen, Kontakte zu knüpfen oder zu vertiefen. „Das ist in einem umfangreichen Maße geschehen“, hebt Henseler hervor. „Oberhausen ist nicht nur aufgrund seiner Lage und seiner guten Infrastruktur für Investoren ein spannendes Pflaster“. Insbesondere die Neue Mitte als Shopping- und Entertainment-Quartier besitze noch erhebliches Entwicklungspotenzial, um dort einen neuen, lebendigen Stadtteil zu schaffen.
Oberhausen präsentierte sich am Gemeinschaftsstand mit Städten aus dem Ruhrgebiet
Wie es am und um das Centro weitergehen soll, gehörte dann auch zu den Schwerpunkten des Gesprächs mit Ministerin Scharrenbach. Der aktuelle Stand zur Ansiedlung von Karls Erlebnisdorf, das jetzt im Frühjahr 2026 eröffnen soll, fand sich beispielsweise auf der Themenliste.
Oberhausen beteiligte sich am Gemeinschaftsstand der Business Metropole Ruhr, einem Wirtschaftsverbund von Städten und Gemeinden im Ruhrgebiet. 13 von ihnen, neben Oberhausen gehörten Bochum, Duisburg, Essen und Dortmund dazu, präsentierten sich auf der Expo, die am Mittwoch, 9. Oktober zu Ende ging. Der Stand des Reviers war mit fast 750 Quadratmetern der größte der Immobilienmesse überhaupt, an der drei Tage lang rund 1770 Aussteller aus 34 Ländern mitwirkten.
Mehr über Projekte „Wohnen und Gewerbe“
- Oberhausen plant großes Wohnquartier gegenüber dem Centro
- Bauprojekt am Centro Oberhausen: ein „Verbrechen am Klima“?
- Neuer Gewerbepark in Oberhausen: Jetzt haben Bürger das Wort
- Wohnungen auf der Zeche Sterkrade: Wie viel Grün noch bleibt
- „Babcock neu denken“: Erhält Oberhausen neues Stadtviertel?
b