Mülheim/Oberhausen. Bekannt machten ihn TV-Serien wie „Die Kommissarin“ und „Ein Fall für zwei“: Nun macht Karlheinz Lemken Schluss. Warum er an Mülheim zurückdenkt.
Seine Leidenschaft für die Bühne entdeckte Schauspieler Karlheinz Lemken in jungen Jahren am Gymnasium Otto-Pankok in Mülheim. Dort machte er 1965 Abitur. Klick gemacht hat es bei einer Schulaufführung von Max Frischs „Biedermann und die Brandstifter“. Da übernahm Lemken die Hauptrolle und spürte erstmals, dass die Schauspielerei seine Leidenschaft ist. Ein Deutschlehrer war damals sein wichtigster Unterstützer.
Am Dienstag, 26. November, um 20.15 Uhr, ist Lemken ein letztes Mal im Fernsehen zu sehen. In der ARD-Serie „Die Kanzlei“ spielt er die Rolle eines Mandanten an der Seite von Sabine Postel. Mit diesem Auftritt verabschiedet sich der 83-Jährige endgültig aus der Schauspielwelt. Doch privat schlägt er noch einmal ein neues Kapitel auf: Nun ist er auf der Suche nach alten Schulfreundinnen und Schulfreunden aus seiner Mülheimer Zeit.
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ARD-Schauspieler Karlheinz Lemken sucht nach alten Mülheimer Schulfreunden
Lemken, der damals in Oberhausen lebte, fuhr jeden Tag mit dem Fahrrad über die Stadtgrenze zum Otto-Pankok-Gymnasium in Mülheim. Zu seinen Lieblingsfächern zählten Deutsch, Englisch und Sport – auf dieser Grundlage entschied er sich auch später für das Lehramtsstudium. „Ich war aber froh, als ich fertig war. Am liebsten wäre ich schon früher zum Schauspiel gegangen, aber ich wollte ja auf jeden Fall erst mal Abitur machen und dann einen sicheren Beruf lernen.“
Während seines Studiums in Münster begann er deswegen parallel eine Schauspielausbildung bei Otto Rouvel vom Düsseldorfer Schauspielhaus. Zu diesem Plan hatte ihm sein ehemaliger Deutschlehrer geraten, der schon früh Lemkens Talent erkannt hatte.
„Schausteller?“ Warum will der Junge nur Schausteller werden, hat seine Mutter sich immer gefragt. „Sie dachte, ich will mit einem Wohnwagen herumfahren, von Ort zu Ort. Die hat Schausteller und Schauspieler verwechselt“, erzählt Lemken. Doch das hielt ihn nie auf: „Ich sage immer, meine größte Leistung war, dass ich mich gegen die Eltern durchgesetzt habe und Schauspieler geworden bin.“
„Am liebsten wäre ich schon früher zum Schauspiel gegangen, aber ich wollte ja auf jeden Fall erst mal Abitur machen und dann einen sicheren Beruf lernen.“
Fußball als junge Leidenschaft: Erinnerungen an den Gegner Jürgen Sundermann
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In Mülheim verbrachte er seine Freizeit oft mit Freunden. „Wir haben uns dort immer getroffen, halt Fußball gespielt oder sind ins Schwimmbad gegangen. Das Mülheimer Schwimmbad war einfach besser als das in Oberhausen“, sagt er und lacht.
Gerade der Fußball war ein zentraler Bestandteil seiner Jugend – ob auf dem Pausenhof oder bei Spielen zwischen verschiedenen Schulen. „Ich erinnere mich noch an einen ganz besonderen Gegner: Jürgen Sundermann.“ Der spätere Fußballprofi und Bundesligatrainer sei damals in der gegnerischen Mannschaft gewesen. „Die Erinnerung funktioniert doch noch“, sagt Lemken.
Bekannt aus „Ein Fall für Zwei“ und „Die Kommissarin“: Schauspieler Lemken verabschiedet sich
Bekannt wurde Lemken vor allem durch seine Rollen in Krimiserien. Zehn Jahre lang spielte er an der Seite von Hannelore Elsner in „Die Kommissarin“ und war auch in „Ein Fall für zwei“ mit Klaus Theo Gärtner zu sehen. Dennoch hatte für ihn das Theater immer Vorrang vor dem Fernsehen. Er spielte in abwechslungsreichen Rollen an renommierten Theatern in Köln, Frankfurt, Hamburg, München und Berlin. Wie er selbst sagt: „Theater fürs Herz – Fernsehen für den Geldbeutel“. Eine Rolle, die er immer gerne verkörpert hätte: König Lear aus einem Stück von Shakespeare.
Die Jahre der Schulzeit in Mülheim, zwischen Theaterspielen, Sport und Freundschaften, seien prägend gewesen, erzählt Lemken. „Das war eine Zeit, an die ich mich gerne erinnere – und an die ich jetzt, im Alter, noch häufiger denke.“ Nach Jahrzehnten auf der Bühne und vor der Kamera zieht sich Lemken nun zurück, um mehr Zeit mit seiner Familie und seinen Enkeln zu verbringen.
Lemken freut sich über Nachrichten aus seiner Mülheimer Schulzeit. Ehemalige Mitschüler und Bekannte sind herzlich eingeladen, sich per E-Mail bei ihm zu melden und Erinnerungen auszutauschen: leda-gastspiel@gmx.de.
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