Mülheim. Am Mülheimer Heifeskamp eröffnet Westnetz die 1000. Ortsnetzstation in diesem Jahr. Welche digitalen Vorteile dadurch nun entstehen.

Es wirkte fast ein Stück weit unspektakulär, als die Lampen mit einem lauten Klack-Geräusch auf grün sprangen. In dem Moment war die neue digitale Ortsnetzstation am Heifeskamp in Mülheim-Dümpten symbolisch in Betrieb gegangen. Für Westnetz war dieser Schritt hingegen ein Meilenstein.

Denn die Verteilnetztochter der Westenergie AG nahm an Ort und Stelle die tausendste Station dieser Art allein in diesem Jahr in Betrieb. „Die Digitalisierung unserer Infrastruktur ist der Schlüssel, um erneuerbare Energien und dezentrale Verbraucher wie Wärmepumpen effizient in das Stromnetz zu integrieren“, sagt die Westenergie-Vorstandsvorsitzende Katherina Reiche.

Was die neue Station in Mülheim bringt

„Wenn ich das Erzeugungssystem so auf den Kopf stelle, müssen die Netze natürlich mitziehen“, verdeutlich Eon-Netzvorstand Thomas König. „Wir müssen in Millisekunden Angebot und Nachfrage ausgleichen. Mit den neuen Anlagen können wir das Netz in Echtzeit beobachten und auch bei Störungen aussteuern.“ Dadurch sollen Ausfallzeiten reduziert und die Zuverlässigkeit des Stromnetzes gesteigert werden.

Katherina Reiche, Vorstandsvorsitzende der Westenergie, bei der Inbetriebnahme der neuen Anlage am Dümptener Heifeskamp.
Katherina Reiche, Vorstandsvorsitzende der Westenergie, bei der Inbetriebnahme der neuen Anlage am Dümptener Heifeskamp. © FUNKE Foto Services | Martin Möller

Sogenannte Ortsnetzstationen sind zentrale Knotenpunkte in der Stromverteilung: Sie wandeln Mittelspannung in Haushaltsstrom um. In Echtzeit übertragen sie Daten an die Netzleitstellen.

Nächste Station wird in Mülheim-Styrum an den Start gehen

In Mülheim gibt es mittlerweile 58 solcher Stationen, die rund 100.000 Euro kosten. Die nächste geht schon am Mittwoch an der Oberhausener Straße 177 in Styrum in Betrieb. Planung und Bau dauern insgesamt etwa vier Monate, wovon alleine zwölf Wochen Lieferzeit inbegriffen sind.

„Der Hauptpunkt, woran es scheitern kann, ist die Fläche, die man braucht“, erklärt Yannick Ortmann, Netzplaner bei Westnetz in Mülheim. Schließlich sind die 14 Tonnen schweren Anlagen deutlich größer als ihre Vorgänger. Die Station am Heifeskamp ist 3,30 mal 2,70 Meter groß, vorherige etwa 2,20 mal 1,20 Meter. „Viele bisherige Standorte kann man also nicht mehr bedienen und braucht neue. Das ist gerade im städtischen Bereich sehr, sehr schwer“, so Ortmann.

Welche Herausforderungen es beim Bau der Ortsnetzstation gab

Am Heifeskamp lag zwar rechtzeitig die Genehmigung vor, die Installateure mussten aber aufpassen, mit dem Kran nicht der in der Nähe verlaufenden Oberleitung zu nah zu kommen. Nun können von der gegenüberliegenden Seite des Kaufland-Parkplatzes aus etwa 200 Haushalt versorgt werden.

Stand jetzt sind im gesamten Netzgebiet 2400 digitale Ortsnetzstationen im Einsatz. Innerhalb der nächsten fünf bis sechs Jahre wollen Westnetz und Westenergie sämtliche ihrer Stationen digitalisiert haben.

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