Mülheim. Die Gesamtschule Saarn hat sich nach langer Sanierung wieder auf die Beine gestellt. Unser Video zeigt, wie die Schule feierte.
Ein Stück weit geschämt habe er sich, als er 2019 noch in der Funktion des Bildungsdezernenten von der Leidensgeschichte der Gesamtschule Saarn erfuhr. Umso lieber kam Oberbürgermeister Marc Buchholz am Mittwochabend an die Lehnerstraße zurück, um die offizielle Einweihung des Neubaus zu feiern. Damit findet eine zehn Jahre lange Geschichte vorerst ihr Ende. Doch noch immer sind nicht alle Wünsche erfüllt.
Noch sind die Gänge leer, die Wände kahl, vielen Bereichen des Neubaus muss noch Leben eingehaucht werden. Doch dass die verschiedenen Fachräume und die neue, 480 Plätze fassende Aula mittlerweile nutzbar sind, macht alle Beteiligten glücklich.
Wie die Schulgemeinde die Übergangszeit erlebte
„Es war unheimlich anstrengend und die Schulgemeinde hat unter der Situation natürlich wahnsinnig gelitten“, beschreibt Schulleiterin Dr. Claudia Büllesbach das Leben auf einer Dauerbaustelle. Der Unterricht in Containern sei herausfordernd, die langen Wege anstrengend gewesen. „Umso froher und dankbarer sind wir für das Ergebnis“, so die „Gesa“-Chefin.
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Zur Erinnerung: Am 17. Dezember 2014 und damit vor fast genau zehn Jahren hatte der Stadtrat erstmals Mittel für die Sanierung der Gesamtschule zur Verfügung gestellt. Ein Jahr später lag der Fokus dann zunächst auf der Unterbringung von Flüchtlingen. Als 2017 gerade die planerischen Voraussetzungen abgeschlossen waren, änderte der Brand im Hauptgebäude alles. Mehrere Klassenräume waren komplett ausgebrannt, Decken und Fassadenteile wurden beschädigt.
Was das neue Schulgebäude in Mülheim-Saarn alles bietet
„Alle haben an der Schule festgehalten und in die Zukunft der Mülheimer Kinder investiert“, sagte Schulleiterin Büllesbach im Rahmen der Einweihung sieben Jahre nach dem verheerenden Ereignis. Das Ergebnis könne sich wirklich sehen lassen. Das gesamte Gebäude ist barrierefrei, außerdem versteht sich das Saarner Bildungszentrum als „digitale Vorzeigeschule für Mülheim“.
Einweihungsfeier im Neubau der Gesamtschule Saarn in Mülheim
Entstanden ist ein dreigeschossiges Schulgebäude mit Teilunterkellerung sowie ein eingeschossiger Anbau für die Aula mit einer Gesamtfläche von 5000 Quadratmetern. Untergebracht sind dort 15 Unterrichtsräume für die Unterstufe, sieben Räume für die Oberstufe, zwei naturwissenschaftliche Räume, zwei Werkräume, ein Maschinenraum, zwei Lehrküchen mit jeweils einem Essraum, Verwaltungsbereiche, Lehrzimmer, Büros und ein Sanitätsraum. Insgesamt wurden inklusive des Ersatzneubaus an der Ernst-Tommes-Straße 23,48 Millionen Euro in Saarn investiert.
Schülersprecher: Welche Wünsche noch offen sind
In die Planungen wurden auch die Schülerinnen und Schüler einbezogen. „Wir sind in der letzten Zeit sehr aktiv gewesen. Wir haben Wünsche wie eigene Spinde geäußert, möchten noch an der Bepflanzung arbeiten oder ein Schullogo installieren“, so die beiden Schülersprecher Alexander Brüning (16) und Hatice Karakus (17).
Parallel zu den äußeren Veränderungen sei in den vergangenen Jahren auch inhaltlich an neuen Konzepten gearbeitet worden. Diese betreffen das Leitbild der Schule, das Leistungskonzept, eine neue Teamstruktur, neue Profile, Lernbüros für Inklusion, ein verändertes Beratungskonzept und eine stärkere Vernetzung im Stadtteil Saarn.
Oberbürgermeister optimistisch bei Blick auf kommende Projekte
OB Marc Buchholz sah mit der Einweihung „einen großen Meilenstein für die Sanierung des Schulzentrums Saarn erreicht. Man muss allen Beteiligten großen Respekt zollen, dass man den Anblick über Jahre ertragen hat“. Dem Stadtoberhaupt war es wichtig zu betonen, dass die reine Bauzeit ab Anfang 2022 lediglich zwei Jahre gedauert habe. Das mache ihn optimistisch mit Blick auf kommende Vorhaben: „Wenn wir einmal an den Bau gehen, sind wir in der Lage, zügig Projekte durchzuführen.“
Ein kompletter Schlussstrich kann allerdings noch immer nicht gezogen werden. Denn nach wie vor wird der siebte Jahrgang in Containern unterrichtet. „Wir brauchen noch eine Erweiterung für die Sechszügigkeit“, erklärt Schulleiterin Claudia Büllesbach. Bislang können maximal fünf Klassen pro Jahrgang eröffnet werden. „Im Grunde sind wir aktuell schon über der Grenze, was die Schülerzahl betrifft.“ Dazu müsse das Ganztagszentrum im alten Mensagebäude dringend saniert werden. Bis 2026 soll zudem die Sporthalle von Grund auf saniert werden. Hierfür werden noch einmal 6,58 Millionen Euro veranschlagt.
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