Mülheim. Bald gibt‘s im Mülheimer Wallviertel ein Geschäft weniger: Der Laden für die kunterbunten Küchenhelfer macht dicht. Die Betreiberin nennt Gründe.

Sie sind bunt, bekannt und vor allem: beständig: Tupperdosen. Doch beständig ist die Nachfrage nach den farbenfrohen Frischhaltebehältern und dem speziellen Küchenequipment längst nicht mehr. Das merkt auch Astrid Knöller, die vor drei Jahren im Wallviertel einen der wenigen Tupperware-Shops eröffnet hat. Dort steht jetzt der Räumungsverkauf an, das Geschäft schließt zeitnah.

„Hier gibt‘s zu wenig Laufkundschaft“, sagt die Astrid Knöller, die Leiterin der Tupperware Bezirkshandlung Oberhausen, über den Standort ihres Shops am Löhberg zwischen Schloss- und Wallstraße. Drei Jahre hat sie in der Mülheimer Innenstadt versucht, die Kunststoff-Küchenhelfer an den Mann - oder klassischerweise an die Frau - zu bringen.

So gut wie keine Tupperware-Läden mehr - auch nicht in Mülheim

Doch wirklich rentiert habe sich der Vertriebsweg über den klassischen Einzelhandel für sie nicht, zieht Knöller Bilanz. „Shops werden von den Bezirkshändlern betrieben - und nicht von Tupperware“, erklärt Knöller. So habe sie finanziell alles selbst stemmen müssen - „und so ist es jetzt auch meine Entscheidung, den Laden zu schließen“. Der Shop in Mülheim, der in den einstigen Räumen der Klima-Initiative ein Zuhause gefunden hatte, war nach Aussage von Astrid Knöller eines der ersten Tupperware-Geschäfte im Ruhrgebiet. Auch in Essen-Rüttenscheid gab es solch einen Laden einen, doch dieser sei schon länger geschlossen. „Es gibt im Umkreis so gut wie keine Tupperware-Shops mehr.“

Aus ihrer Sicht sei die Mülheimer City nicht der richtige Standort für einen Tupperware-Shop, sagt die Händlerin. „Die Leerstände ringsum sind in den drei Jahren mehr geworden, die attraktiven Geschäfte weniger. Auch das Forum wird doch ausgehöhlt.“ Von Kunden habe sie erfahren: „Viele sagen, sie waren so lange nicht mehr in der Innenstadt, dass sie gar nicht mitbekommen haben, dass wir hier eröffnet hatten.“ Zwar seien Veranstaltungen wie „Schön hier“ zumeist sehr gut besucht - normale Einzelhändler wie sie profitierten allerdings nicht davon, sagt Knöller. „Das sind eher die Gastronomen. Die Leute kommen ja zum Trinken und Feiern.“

Mülheimer Händlerin: Tupperpartys werden noch gewünscht - aber zu wenig

Dass ihr Weggang aus Mülheim mit dem angeschlagenen Image von Tupperware und den Meldungen zu drohender Insolvenz zu tun habe, weist Knöller zurück: „Da gibt es keinen Zusammenhang.“

Die ausbleibende Nachfrage nach den Vorratsboxen sei ihrer Einschätzung nach vor allem dadurch bedingt, dass Tupperware nun auch in den Retail-Bereich strebe - die bunten Schüsseln seien daher künftig etwa auch bei Edeka oder Lidl zu haben. „Dadurch verliert das Konzept seine Exklusivität“, ist Astrid Knöller überzeugt. Zudem habe man nach der Corona-Pandemie, während der Online-Tupperpartys stattfanden, nicht recht zurückgefunden zu den altbekannten Verkaufsveranstaltungen. „Tupperpartys werden zwar noch gewünscht - aber zu wenig.“

Geöffnet ist der Tupperware Shop am Löhberg noch bis zum 30. September (Di. u. Fr. geschlossen)

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