Moers. In Moers-Schwafheim soll eine weitere Unterkunft zur Unterbringung von Geflüchteten gebaut werden. Warum die Umsetzung nicht eilig erfolgen soll.
Der Bau der geplanten Flüchtlingsunterkunft in Moers-Schwafheim soll offenkundig nicht übers Knie gebrochen werden. Das wurde im jüngsten Bau- und Liegenschaftsausschuss deutlich. Dort wiederholte der Beigeordnete Wolfgang Thoenes, „dass wir in Schwafheim bauen“. Allerdings nahm er im Folgenden ein wenig die Dringlichkeit aus der Angelegenheit. „Wir werden hier nicht in den nächsten sechs Wochen bauen.“ Der Standort sei fix, man schaue sich nun sehr genau die Entwicklung an.
Er sei bisher immer davon ausgegangen, dass die Turnhalle an der Kirschenallee leergezogen werde, wenn es neue Unterkünfte gebe, sagte der Fraktionsvorsitzende von Bündnis 90 / Die Grünen, Christopher Schmidtke. Laut Stadtangaben leben am besagten Standort derzeit 145 Personen. Insgesamt war er für rund 178 Menschen ausgelegt. Wie es heißt, habe man durch das Aufstellen von Containern Platz für bis zu 224 Personen schaffen können. Allerdings kann die Halle somit auch weiterhin nicht für Schul- oder Vereinssport genutzt werden. Jetzt noch weiter abzuwarten, sei ein großer Fehler, sagt Schmidtke über die aktuellen Planungen.
Weitere aktuelle Nachrichten aus Moers, Kamp-Lintfort und Neukirchen-Vluyn:
- Brücke in Moers fast ein Jahr gesperrt: Warum tut sich nichts?
- Unterwallstraße in Moers: Autofahrer sauer – „Katastrophe“
- Adventskranz selber machen: Floristin verrät Tricks und Trends
- Grüne in Neukirchen-Vluyn: „Sprache muss einfacher werden“
- Und hier bekommen Sie alle News im Überblick.
Man werde „nicht ohne Not anfangen zu bauen, ohne die Entwicklung zu kennen“, hieß es am Montag im Fachausschuss seitens der Stadt mit Blick auf die möglichen künftigen Flüchtlingszahlen und die Planungen in Schwafheim. Die maximale Kapazität der dort geplanten Unterkunft sei größer als die bisherige Auslastung an der Kirschenallee. Darüber hinaus sei die Situation „nicht mehr so schlimm, wie vor anderthalb Jahren erwartet“.
Insgesamt werden die Gesamtkosten für den Bau in Schwafheim auf rund 13,6 Millionen Euro geschätzt, also ähnlich wie für jenen in Genend. Die Unterkunft dort ist im August bezogen worden. Ferner heißt es seitens der Stadt: Da ein weiterergehender Bedarf festgestellt wurde, werden zudem die Containerunterkunft auf der Filder Straße um 26 Container erweitert und die ehemalige Unterkunft an der Stormstraße 17 reaktiviert. Hier hatten vor einigen Jahren bereits geflüchtete Menschen eine Unterkunft bekommen. Laut Stadtangaben sollen dort künftig auf zwei Etagen wieder 70 bis 120 Menschen leben können. Zur Finanzierung der Umbaumaßnahmen wurden offenkundig Gelder aus dem Projekt Länglingsweg/Schwafheim temporär umgeschichtet. Die Stadt nennt Kosten in Höhe von rund 330.000 Euro.
Folgt der Redaktion Moers auch auf Social Media:
- Ihr wollt keine Nachrichten mehr verpassen? Folgt der Redaktion Moers bei WhatsApp: Hier kostenlos den Kanal abonnieren.
- Uns gibt es auch bei Instagram. Mit einem Follow bleibt Ihr immer auf dem neuesten Stand.
Dino Maas (SPD) zeigte sich angesichts der Diskussion am Montag irritiert. Dabei kritisierte er, wie die Geflüchteten in Hochstraß teilweise untergebracht seien. Neue Entwicklungen gibt es nunmehr im juristischen Streit um den Neubau der Unterkunft in Schwafheim, wie zu Beginn der Sitzung ausgeführt wurde.
Insgesamt wurden zum Stichtag 26. August 1414 Geflüchtete in Moers untergebracht. Dabei mochte die Stadt nicht prognostizieren, wie sich die Zahlen künftig entwickeln. Nur soviel: Um den Verteilungsschlüssel des Landes zu erfüllen, müsste die Stadt Moers nach aktuellem Stand 143 Menschen aufnehmen.