Moers. Eine Statistik der Caritas zeigt, wie viele Menschen in Moers ohne festen Wohnsitz leben. Und: Dass man es ihnen oftmals gar nicht anmerkt.

  • In Moers leben viele Menschen ohne einen festen Wohnsitz.
  • Nicht alle von ihnen übernachten auf der Straße oder in Notschlafstellen.
  • Die Caritas in Moers erklärt, warum die Dunkelziffer der Obdachlosen so hoch ist.

Die Zahl wohnungsloser Menschen ist in Moers wie auch bundesweit seit einigen Jahren auf einem hohen Niveau. Diese Entwicklung beobachtet Florian Nick, Fachdienstleitung für Soziale Integration beim Caritasverband Moers-Xanten. Durch viele eigene Hilfsangebote und den stetigen Austausch mit Betroffenen weiß Nick um die Lage in der Moerser Stadtgesellschaft. „Die Belegung der Notunterkünfte für wohnungslose Menschen ist, vor allem in den Wintermonaten, an den Kapazitätsgrenzen“, beschreibt er auf Nachfrage unserer Redaktion. Das hat Folgen für den Alltag der Hilfebedürftigen: „Zimmer mit Mehrfachbelegung sind dabei nicht mehr zu verhindern.“

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Insgesamt sind derzeit nach Angaben des hiesigen Caritasverbandes etwa 30 Menschen in den Moerser Notunterkünften untergebracht. Dazu kommen etwa zehn bis 15 Personen, welche sich Tag und Nacht im öffentlichen Raum aufhalten, zählt Nick auf. Nur mit diesen beiden Zahlen könne man die Situation wohnungsloser Menschen in Moers jedoch bei weitem nicht zusammenfassen.

Moers: „Menschen in Obdachlosigkeit haben fast keine Chancen auf dem Wohnungsmarkt“

Denn: Vielen Menschen sieht man es gar nicht an, dass sie keinen festen Wohnsitz haben – weil sie eben nicht in Notunterkünften oder gar auf der Straße schlafen. „Es gibt eine hohe Dunkelziffer von Menschen, welche ohne eigenen Wohnraum bei wechselnden Freunden und Bekannten unterkommen. Diese Zahl kann nur schwer erfasst werden“, sagt Florian Nick.

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Eine Ursache für die extrem angespannte Situation der Betroffenen sieht der Caritas-Fachdienstleiter in der geringen Kapazität von sozialem Wohnraum: „Wohnangebote stehen nur sehr selten zur Verfügung und die meisten Menschen in Obdachlosigkeit haben fast keine Chancen auf dem Wohnungsmarkt bezahlbaren Wohnraum anzumieten.“ Unter dem derzeitigen Mangel würden die Menschen in Notunterkünften gleichermaßen leiden wie die auf der Straße lebenden Betroffenen.

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