Kamp-Lintfort. Seit Jahren will sich der Lebensmittelhändler an der Parkstraße größer aufstellen. Jetzt kommt Bewegung in die Sache - aber es gibt einen Haken.

Pläne, den Edeka-Markt an der Parkstraße im Geisbruch zu erweitern, gibt es schon lange. Fast 15 Jahre ist es her, dass die Stadt Kamp-Lintfort das dafür erforderliche Bebauungsverfahren auf den Weg gebracht hat. Dass der Lebensmittelmarkt mitten im Wohngebiet liegt und gut erreichbar ist, gehört eigentlich zu seinen Vorzügen, kann aber knifflig werden, wenn er erweitert oder abgerissen und neu gebaut werden soll. Jetzt aber scheint endlich wieder Bewegung in die Sache zu kommen.

Geplant ist, durch Abriss und Neubau oder alternativ durch einen Teilabriss des Altbaubestandes und einer kompletten Neugestaltung, den Markt attraktiver zu gestalten. Die Verkaufsfläche soll von derzeit 1.170 m² auf 1.700 m² vergrößert werden. Auf Anfrage dieser Redaktion wollte sich die Edeka Rhein-Ruhr Stiftung zu diesem Zeitpunkt nicht näher zu dem Vorhaben äußern.

Lärmtechnische Aspekte klären und Fachgutachten aktualisieren

Warum das Verfahren schon so lange andauert, erklärt Kamp-Lintforts Planungsamtsleiterin Monika Fraling so: Demnach mussten zum einen lärmtechnische Aspekte geklärt werden, die durch die Marktanlieferung und die Pkw auf der Stellplatzanlage entstehen. Hier galt es, das Problem durch eine bestmögliche Platzierung des Baus auf dem Grundstück zu lösen. Fraling: „Zu den verschiedenen Varianten mussten sich Marktbetreiber und Eigentümer des Grundstücks auf eine Variante festlegen. Dies hat einen längeren Zeitraum in Anspruch genommen, da jede Variante für sich genommen unterschiedliche Vor- und Nachteile hatte.“

„Wir wollen jetzt gemeinsam mit dem Grundstücksbesitzer auf die Anlieger zugehen und das Gespräch suchen.“

Monika Fraling
Planungsamtsleiterin

Zum anderen hatte die geplante Verkaufsfläche von 1.700 m² einen umfangreichen Abstimmungsprozess mit der Regionalplanung ausgelöst. Hier war nachzuweisen, dass das Vorhaben keine schädlichen Auswirkungen auf andere Nahversorgungsstandorte hat. Darüberhinaus habe sich im Verfahren ergeben, dass für die Ausweisung eines Sondergebiets, das für diese Verkaufsfläche notwendig ist, neben dem Bebauungsplan noch eine Flächennutzungsplanänderung mit Umweltprüfung notwendig ist. „Diese Aspekte haben die Verfahrensdauer erheblich verlängert, was wiederum dazu geführt hat, dass die für die Planung erforderlichen Fachgutachten zu aktualisieren und dem jeweiligen Planungsstand anzupassen waren,“ so Fraling.

Edeka Parkstraße: Bebauungsplan könnte in der ersten Jahreshälfte 2025 rechtskräftig werden

Der Zeitplan für die Vergrößerung des Marktes sieht wie folgt aus: Die Offenlage des Bebauungsplans soll so bald wie möglich erfolgen. Je nach dem, welche Belange in diesem Verfahrensschritt von Seiten der Öffentlichkeit oder der Behörden vorgebracht werden, entscheidet sich der weitere Verfahrensgang. Sofern keine neuen Aspekte thematisiert werden, könnte der Bebauungsplan in der ersten Jahreshälfte 2025 rechtskräftig werden.

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Vorab bleibt allerdings noch ein Problem zu klären: Auf für die weitere Planung nötigen Luftbildern ist zu erkennen, dass der Grünstreifen an der Kamper Straße, der eigentlich zu dem an Edeka vermieteten Grundstück gehört, offenbar in Teilen von Anwohnern „gekapert“ wurde. Zum Teil werde Fläche hier als Gartenerweiterung oder als Platz für ein Gartenhaus genutzt oder sei einfach bepflanzt, hat die Verwaltung festgestellt.

„Das ist uns tatsächlich erst durch das Luftbild aufgefallen“, sagt Planungsamtsleiterin Monika Fraling. „Wir wollen jetzt gemeinsam mit dem Grundstücksbesitzer auf die Anlieger zugehen und das Gespräch suchen.“ Das soll noch innerhalb des Planungsverfahrens geschehen.