Moers. Stellen beim Rettungsdienst der Feuerwehr Moers sind unbesetzt. Jetzt gibt es eine Zwischenlösung - zumindest für drei Monate. Die Details.
Sie helfen in der Not und retten Leben: Ohne Rettungskräfte könnte die medizinische Versorgung in Moers nicht gewährleistet werden. Dabei wird es immer schwieriger, entsprechende Stellen zu besetzen. Auch beim Rettungsdienst der Feuerwehr Moers fehlt Personal. Aktuell sind von den 39 Notfallsanitäter-Stellen elf nicht besetzt. Das geht aus einer Vorlage hervor, mit der sich der Rat der Stadt Moers in seiner kommenden Sitzung Anfang Juli befassen muss. Darin empfiehlt der Feuerwehrausschuss dem Rat die befristete Beauftragung eines Personaldienstleisters mit Aufgaben im Rettungsdienst.
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Die bisher getroffenen Maßnahmen, etwa die Übernahme von Auszubildenden, die Veröffentlichung einer Dauerausschreibung und die Öffnung für die Einstellung von Tarifbeschäftigten im 24-Stunden-Dienst, hätten die Situation zwar „mildern“, aber nicht beheben können. „Die bisherige Handhabung, den Einsatzdienst über Überstunden des vorhandenen Personals abzudecken, stößt zunehmend an Grenzen – insbesondere in der Urlaubszeit im Sommer“, heißt es zudem in der Vorlage.
Rettungsdienst in Moers: Hilfsorganisationen stehen nicht zur Verfügung
Jetzt soll ein Personaldienstleister im Rettungsdienst die prekäre Situation entschärfen. Eine Maßnahme, mit der laut Vorlage bereits andere Feuer- und Rettungswachen Erfahrungen sammeln konnten. Auf dem Arbeitsmarkt seien zudem genügend Anbieter vorhanden, unter anderem auch durch die Nachfrage der Krankenhäuser nach Sanitäterinnen und Sanitätern.
„Die bisherige Handhabung, den Einsatzdienst über Überstunden des vorhandenen Personals abzudecken, stößt zunehmend an Grenzen – insbesondere in der Urlaubszeit im Sommer.“
„Aktuell wird hausintern die Art der Vergabe geklärt“, heißt es weiter. Die Beauftragung einer Hilfsorganisation wäre keine Alternative. Bei einem gemeinsamen Treffen aller Beteiligten im März 2024 hätten die im Kreis Wesel eingesetzten Hilfsorganisationen „unmissverständlich“ klargemacht, dass die Unterstützung in Form einer Personaldienstleistung für den Versorgungsbereich Moers nicht denkbar ist.
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Der jetzt angedachte Personaldienstleister soll für die Sommermonate eingesetzt werden, geplant ist laut Vorlage der Einsatz in der Zeit vom 1. Juli bis zum 30. September. Schon jetzt ist dieser Zeitraum jedoch nicht mehr in Gänze einzuhalten: Der Rat entscheidet erst in seiner Sitzung am 3. Juli. Da eine Ausschreibung jedoch nicht nötig sei und Gespräche mit einem Personaldienstleister bereits stattfanden, kann der Auftrag noch im Juli vergeben werden, heißt es auf Anfrage der Redaktion aus dem Rathaus.
Der Rat der Stadt Moers entscheidet am 3. Juli
Für den anschließenden Zeitraum ab dem 1. Oktober möchte der zuständige Fachbereich eine europaweite Ausschreibung vorbereiten. Die dreimonatige Beauftragung kostet, der Kreis Wesel muss hierfür höhere Abschlagszahlungen leisten. In der Vorlage heißt es dazu: „Diese Mehreinnahmen werden zur Refinanzierung der zusätzlichen Ausgaben in Höhe von ca. 227.000 € herangezogen“.
Der Hauptausschuss berät über die Vorlage in seiner öffentlichen Sitzung am Mittwoch, 26. Juni. Die finale Entscheidung trifft der Rat dann am 3. Juli. Die Sitzung ist ebenfalls öffentlich.