Moers. Die Stadt informiert über geplante Flüchtlingsheime in Moers. Eine Unterkunft ist nahezu fertig. Wann die ersten Bewohner einziehen sollen.
Die Gründe, aus denen Menschen ihre Heimatländer verlassen und nach Deutschland fliehen müssen, sind vielfältig. Für kommunale Verwaltungen ist die Unterbringung von Geflüchteten eine wichtige wie auch fordernde Aufgabe. In Moers sind derzeit 1305 Menschen untergebracht (Stand: 6. Juni). Das geht aus einer Sitzungsvorlage hervor, welche die Stadt jüngst dem Sozialausschuss vorgelegt hat.
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Und im Laufe der kommenden Monate rechnet die Verwaltung mit einer erneuten Steigerung des Bedarfs nach Plätzen in Unterkünften. „Problematisch bleibt weiterhin, dass rund 60 % der untergebrachten Personen ein Bleiberecht besitzen und sich somit um eigenen Wohnraum bemühen müssen, was aufgrund der angespannten Lage auf dem Wohnungsmarkt jedoch nur selten gelingt“, schreibt der Beigeordnete Claus Arndt in der Vorlage. Daher sei davon auszugehen, dass auch in nächster Zeit kaum Plätze in den Unterkünften frei werden, neue Flüchtlinge aber trotzdem zugewiesen werden.
Flüchtlinge in Moers: Stadt rechnet mit Bezug der Unterkunft in Genend ab September 2024
Viele Geflüchtete seien im Hotel van der Valk oder in einer der 211 Wohnungen untergebracht, welche die Stadt seit Beginn des Krieges in der Ukraine zu diesem Zwecke angemietet hat. Daneben plant die Stadt Moers an mehreren Standorten den Bau neuer Flüchtlingsheime. Über den Status der Planungen hat die Verwaltung die Mitglieder des Sozialausschusses informiert.
Am weitesten fortgeschritten sind die Arbeiten an der Carl-Zeiss-/Otto-Lilienthal-Straße in Genend. Dort stehen die beiden dreigeschossigen, in Modulbauweise errichteten Gebäude bereits. Mitte Mai erfolgte die Bauabnahme. Nun laufen die Landschaftsbauarbeiten an den Außenanlagen, welche die Stadt Moers bis Ende Juli fertigstellen möchte. Zum 1. September sollen die ersten der 200 Bewohnerinnen und Bewohner den etwa 13 Millionen Euro teuren Neubau beziehen können.
Flüchtlingsheime in Moers: Stadt investiert in Wohncontainer an der Filder Straße und Schulumbau in Repelen
Ebenso viele Menschen sollen in der geplanten Unterkunft am Länglingsweg untergebracht werden. Hier zögert sich der Baubeginn wie berichtet weiter hinaus. Zudem besteht ein laufendes Gerichtsverfahren zwischen der Stadt Moers und klagenden Anwohnern vor dem Düsseldorfer Verwaltungsgericht.
Mehr Platz für die Unterbringung von Geflüchteten entsteht auch auf der Filder Straße. Auf einer mittlerweile gerodeten Fläche will die Verwaltung 26 weitere Wohncontainer aufstellen. Auch ein neuer Sanitärcontainer soll die bestehende Unterkunft erweitern. Insgesamt 280 Menschen werden dann an der Filder Straße untergebracht. Ende vergangenen Jahres haben die Arbeiten begonnen und sollen laut Plan im Sommer abgeschlossen werden. Kostenpunkt: Rund 300.000 Euro.
Für eine ähnliche Summe (rund 330.000 Euro) wird derzeit ein seit sechs Jahren leerstehender Gebäudeteil der SCI-Gemeinschaftsschule an der Stormstraße 17 in Repelen ertüchtigt. Bereits vor einigen Jahren waren Geflüchtete in den früheren Klassenräumen untergebracht. Wenn das Gebäude wieder in den Zustand von 2016 versetzt worden ist, sollen dort zwischen 70 und 120 Personen auf zwei Etagen Platz finden. Dafür errichtet die Stadt seit Februar zehn Wohn- und Schlafräume, eine Küche, einen Schulungsraum, einen Personalraum, einen Aufenthaltsraum, eine Waschküche, ein Damen-und Herren WC und zwei externe Duschcontainer. Der Umbau soll im dritten Quartal 2024 abgeschlossen sein.