Moers. . Stadt stellt Unterkunft Taubenstraße auf den Prüfstand, in Utfort wird nicht gebaut.
Wie auch immer man zu den Maßnahmen um die Flüchtlinge in Europa stehen mag: sie haben Auswirkungen auf die Entwicklung in den Kommunen. Gab es im vierten Quartal 2015 noch 550 Zuweisungen für Moers, waren es im ersten Quartal dieses Jahres ganze 76 (siehe Grafik). Zurzeit gibt es 1576 Asylbewerber in Moers, 1051 von ihnen sind 2015 gekommen.
Klaus Janczyk von der Pressestelle der Stadt weist darauf hin, dass die umstrittenen Maßnahmen an den EU-Außengrenzen nicht allein verantwortlich für den drastischen Rückgang der Flüchtlingszahlen sind. Auch der Winter und die Tatsache, dass durch die Einrichtung der beiden Landesunterkünfte keine Zuweisungen mehr erfolgten, seien Gründe für die Entwicklung.
Für die Planungen und Projekte der Stadt bedeutet die Entwicklung:
Die Unterkunft an der Stormstraße in Repelen wird kurzfristig fertiggestellt, einen konkreten Termin gibt es nicht. Bis zu 160 Menschen können hier untergebracht werden.
Für einen Neubau an der Niephauser Straße liegt bei der Wohnungsbau Stadt Moers die Genehmigung vor. Die zwölf Wohneinheiten sollen zunächst für die Unterbringung von Flüchtlingen genutzt werden, später an sozial schwache Familien vergeben werden. Die Entscheidung zum Bau des Hauses hatte der Rat im vergangenen Herbst gefällt. Das Projekt wird mit öffentlichen Mitteln gefördert, die Anträge sind gestellt, Fertigstellung voraussichtlich im April 2017.
Zur geplanten Flüchtlingsunterkunft an der Taubenstraße laufen im Rathaus „interne Diskussionen“, wie es heißt. Es geht um die Frage, ob die Unterkunft wie geplant im Herbst nutzbar sein soll oder ob das Projekt nicht realisiert wird. Ein Tendenz soll im Sozialausschuss am kommenden Dienstag mitgeteilt werden. Der angekündigte Erwerb des Grundstücks hat noch nicht stattgefunden, es gehört dem TÜV Nord.
An der Rathausallee in Utfort wird es den geplanten Schlichtbau nicht geben. Der Zulieferer habe die Preise für die Bauteile so erhöht, dass die Miete von 13 Euro pro Quadratmeter nicht zu halten sei, teilte die Stadt am Donnerstag mit. Bereits die Höhe der veranschlagten Miete war beim Beschluss 2015 im Hauptausschuss von Volker Marschmann (SPD) heftig kritisiert worden.
Die Wohncontainer an der Franz-Haniel-Straße sollen im Juli und August bezugsfertig sein. Aktuell sind die Rodungsarbeiten abgeschlossen.
Zu den 130 bisher angemieteten Wohnungen für Flüchtlinge will die Stadt noch 30 weitere anmieten.