Kleve. Für die Landesgartenschau hat Kleve noch gar kein Gespräch mit dem Bauern über die Flächen geführt. Der sagt: „Ich kann auf stur schalten“.
Gut sechs Monate nach dem Zuschlag für die Landesgartenschau in Kleve hat die Stadtverwaltung einen ersten Fahrplan für die weitere Umsetzung vorgelegt. Hannah Janssen und Rebekka Liebeton vom Klever Planungsamt berichteten dem Stadtrat, dass am 1. Oktober eine gGmbH gegründet wurde. Die Gesellschaft wird die Laga federführend organisieren. Geschäftsführer sind Stadtkämmerer Klaus Keysers und Jan Sommer von der Lagi-Gesellschaft. Sommer hat bereits Erfahrungen von der letzten Landesgartenschau in Kamp-Lintfort.
Logo wird von der Hochschule entworfen
Die Gesellschaft ist zuständig für die Gestaltung der Grün- und Freiflächen, die Durchführung von Gartenwettbewerben, die Förderung der Pflanzenzüchtung, die Öffentlichkeitsarbeit, die Einbeziehung von Kunst und Kultur durch Ausstellungen, die Umweltbildung und das Ticketing.
Derzeit arbeitet die Verwaltung an einem Logo für die Landesgartenschau. Gemeinsam mit Studierenden der Hochschule Rhein-Waal werden im Wintersemester 2024/2025 Vorschläge erarbeitet. Eine Fachjury soll dann im Februar 2025 über das Logo entscheiden.
Förderverein wird am 10. Oktober gegründet
Neben der Laga-Gesellschaft wird ein Förderverein gegründet, der nach den Vorstellungen der Stadtverwaltung Kleve eigenständig arbeiten soll. Der Verein wird am 10. Oktober gegründet, der erste offizielle Eröffnungsabend soll am 28. Oktober stattfinden. Der Verein soll maßgeblich für die Einwerbung von Sponsorengeldern zuständig sein, öffentliche Veranstaltungen organisieren, die Öffentlichkeitsarbeit maßgeblich gestalten, Ideen und Projekte einbringen und die Laga-Organisation unterstützen. Führungen und Veranstaltungen sind angedacht.
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Hannah Jansen berichtete weiter, dass ein Wettbewerb für die Gestaltung der Ausstellungsflächen in den Galleien, auf dem Universitätsgelände und entlang des Kermisdahls sowie des Spoykanals ausgeschrieben wird. Der Wettbewerb solle im Januar beginnen, die Ergebnisse könnten idealerweise im Juni 2025 vorliegen. Danach könnte der Auftrag vergeben werden. Bis dahin sollte auch die Flächenverfügbarkeit geklärt sein.
„Wenn man so mit einem Eigentümer umgeht, kann ich auch auf stur schalten.“
Denkmalschutz sei nicht bedenklich
Wie die NRZ berichtete, befindet sich ein Nachbargrundstück in den Galleien nicht im Eigentum der Stadt Kleve. Der Eigentümer wolle die Flächen durchaus für die Laga zur Verfügung stellen, wolle aber im Gegenzug noch einige Altlasten mit der Stadt Kleve geklärt haben. Die Politik fragte im Rat bei der Verwaltung nach. Klaus Keysers sagte, dass alle wesentlichen Flächen im Besitz der Stadt Kleve seien. Sollte man die Flächen vom Landwirt nicht bekommen, sei das auch kein Problem.
Auch der Denkmalschutz stehe der geplanten Durchführung der Laga nicht entgegen. Wie berichtet, hat die Stadt Kleve den Alten Tiergarten, der wesentlicher Bestandteil des Laga-Geländes ist, jetzt als Denkmal eintragen lassen.
Stadt hat mit Schulte-Spechtel noch gar nicht gesprochen
Auf Nachfrage der NRZ erklärte Grundstückseigentümer Christian Schulte-Spechtel, dass es noch keine Gespräche mit der Stadt Kleve über die Nutzung seines Grundstücks gegeben habe. Es habe bisher nur ein Gespräch gegeben, aber das sei vor der Zusage des Landes für die Landesgartenschau gewesen. Die Stadt habe nach der Zusage einmal um einen Gesprächstermin gebeten, der sei aber in der Erntezeit gewesen: „Das ging gar nicht“, so Schulte-Spechtel.
Der Landwirt signalisiert grundsätzlich Gesprächsbereitschaft, will aber mit der Stadt noch Dinge klären, die seit Jahren nicht zu Ende verhandelt worden sind. Dabei geht es unter anderem um die Grundbucheinträge für die Klever Umgehungsstraße Tweestrom. Hier ist nach wie vor Schulte-Spechtel im Grundbuch eingetragen und die Stadt macht keine Anstalten, dies zu ändern.
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Auch die Unterschutzstellung des Alten Tiergartens sei völlig ohne Absprache mit dem Landwirt erfolgt: „Mir gehört ein Viertel der Fläche und niemand hat mit mir gesprochen. Ich weiß gar nicht, was dieses Gartendenkmal jetzt für mich bedeutet. Wenn man so mit einem Eigentümer umgeht, kann ich auch auf stur schalten“, so Schulte-Spechtel.