Kreis Kleve/Kalkar. Der Startschuss der Rübenkampagne wird im Kreis Kleve wieder für steigenden Lkw-Verkehr auf den Straßen sorgen. Aufruf an Verkehrsteilnehmer.

Die Zuckerrübenkampagne 2024/2025 von Pfeifer und Langen startete am 12. September im Werk Appeldorn. Das sorgt im Kreis Kleve wieder für ein erhöhtes Lkw-Aufkommen.

Um das Verkehrsaufkommen durch Rübentransporte noch effizienter und umweltschonender zu gestalten, setzt der Standort weiterhin auf die Optimierung seiner Logistikprozesse. Durch die Bündelung der Rübenanfuhren werden zahlreiche Kleinanfuhren vermieden, was zu einer spürbaren Reduzierung der Fahrzeuganzahl auf den Straßen führt.

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Gleichzeitig wird ein Aufruf an alle Verkehrsteilnehmer gerichtet, aufgrund der vermehrten landwirtschaftlichen Transporte besondere Vorsicht und Rücksicht im Straßenverkehr walten zu lassen.

Bis Anfang Januar 2025 wird sich in der Zuckerfabrik wieder alles um die Herstellung von Zucker aus regionalen Rüben drehen.
Bis Anfang Januar 2025 wird sich in der Zuckerfabrik wieder alles um die Herstellung von Zucker aus regionalen Rüben drehen. © Astrid Hoyer-Holderberg | Astrid Hoyer-Holderberg

Zucker aus regionalen Rüben und Rübenschnitzel

Bis Anfang Januar 2025 dreht sich in der Zuckerfabrik wieder alles um die Herstellung von Zucker aus regionalen Rüben, wobei die Produktion im Werk aufgrund der Prozesse und der begrenzten Lagerfähigkeit der Zuckerrüben rund um die Uhr läuft. Mit der Inbetriebnahme einer neuen Mittelspannungsanlage kommt der Produktionsstandort dem Ziel, den CO2-Ausstoß zu reduzieren, einen großen Schritt näher.

Dies unterstützt Pfeifer und Langen auf dem Weg zur klimaneutralen Zuckerproduktion bis spätestens 2040. Darüber hinaus plant das Unternehmen, einen Teil der eigenen Biomasse in Form von Rübenschnitzeln zu nutzen, sobald die politischen Rahmenbedingungen dies zulassen.

Das Unternehmen Pfeifer und Langen setzt auf die Optimierung der Lokistikprozesse.
Das Unternehmen Pfeifer und Langen setzt auf die Optimierung der Lokistikprozesse. © Astrid Hoyer-Holderberg | Astrid Hoyer-Holderberg

Durchschnittlich gute Ernte erwartet

Im Anbaugebiet in Appeldorn zeichnet sich eine durchschnittlich gute Ernte ab. Aufgrund der intensiven Niederschläge im Frühjahr konnte die Aussaat erst verspätet erfolgen, da die Befahrbarkeit der Böden nur in kurzen Zeitfenstern gegeben war. Im Vergleich zum zehnjährigen Mittel begann die Aussaat zwei bis drei Wochen später, und die letzten Rüben wurden erst Mitte Mai gelegt. Trotz dieser Verzögerungen haben die Zuckerrüben das Wachstum aufgeholt. Die gute Wasserversorgung der Böden hat dazu beigetragen, dass sich die Pflanzen positiv entwickelt haben. Der Zuckergehalt bleibt jedoch ein Unsicherheitsfaktor, da er derzeit noch schwer einzuschätzen ist.

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Feuchte und warme Wetterbedingungen fördern das Auftreten von Pflanzenkrankheiten. Um den Auswirkungen von Rübenkrankheiten entgegenzuwirken, führt das Unternehmen erstmals ein systematisches Insekten-Monitoring von Zikaden in seinen Anbaugebieten durch, die als Krankheitsüberträger eine große Rolle spielen. Daraus können Handlungsempfehlungen für die Landwirtschaft abgeleitet werden.

Aufgrund der vermehrten landwirtschaftlichen Transporte sollen Verkehrsteilnehmer besondere Vorsicht und Rücksicht im Straßenverkehr walten lassen.
Aufgrund der vermehrten landwirtschaftlichen Transporte sollen Verkehrsteilnehmer besondere Vorsicht und Rücksicht im Straßenverkehr walten lassen. © NRZ | KRUCK, Johannes

Investitionen in Effizienz, Energietransformation und Digitalisierung zahlen sich aus

Pfeifer und Langen setzt weiterhin auf umfangreiche Investitionen in seine deutschen Standorte. Im Rahmen der langfristigen Strategie zur verstärkten Nutzung elektrischer Energie wurde bereits zur Dicksaftkampagne 2024 eine neue Anlage zur Steuerung und Verteilung der elektrischen Energie erfolgreich in Betrieb genommen. Mit Beginn der neuen Kampagne wird ein weiterer Teil dieser Anlage aktiviert. Dadurch kann mehr elektrische Energie für wichtige Produktionsprozesse genutzt werden, was das Unternehmen seinem Ziel, den CO2-Ausstoß zu reduzieren, deutlich näher bringt.

Das Werk von Pfeifer und Langen in Kalkar-Appeldorn.
Das Werk von Pfeifer und Langen in Kalkar-Appeldorn. © NRZ

In der Summe seiner Werke erreicht der Zuckerhersteller eine Halbierung der CO2-Emissionen der Werke im Vergleich zu 2019. Darüber hinaus investiert Pfeifer und Langen in die Digitalisierung und Automatisierung der Produktion. Dadurch werden die Produktionsprozesse effizienter gestaltet und das Unternehmen in eine klimaneutrale Zukunft geführt. 

Regional verwurzelt

Mit über 105 festangestellten Mitarbeitern, rund 30 Saisonarbeitskräften und neun Auszubildenden beliefert das Unternehmen vom Standort Kalkar aus nicht nur die Hersteller der Lebensmittel- und Getränkeindustrie in der Region, sondern auch zahlreiche Kunden in ganz Europa mit Rübenzucker vom Niederrhein.

Das Unternehmen setzt primär auf die Beschäftigung der Arbeitskräfte über eigene Arbeitsverträge. Diese soziale Komponente trägt zur Zufriedenheit der Mitarbeiter und langfristigen Bindung auch der Saisonkräfte bei.

Partnerschaftlicher Ansatz im nachhaltigen Rübenanbau

Pfeifer und Langen fördert den nachhaltigen Anbau von Zuckerrüben und sichert so die Versorgung der Lebensmittelindustrie mit regionalem Rübenzucker. Seit Generationen arbeitet das Familienunternehmen eng mit der heimischen Landwirtschaft und deren Vertretern zusammen, um gemeinsam Lösungen für die zunehmend strengen agrar- und umweltpolitischen Vorgaben zu finden.

Besonders im Bereich Pflanzenschutz und Düngung stehen Landwirte vor großen Herausforderungen. Das Unternehmen unterstützt sie dabei mit einem breiten Beratungsansatz und aktiv mit innovativen Technologien wie sensorgesteuerten Maschinen, autonom fahrenden Hackrobotern oder systematischem Krankheits- und Schädlings-Monitoring und Wetter-Prognosen in den Anbauregionen.