Kreis Kleve. Die EM-Einsätze der Bundespolizei zeigen: Täglich können sich Kriminelle völlig unbesorgt über die Grenze wagen. Das muss sich ändern.

Die Sonderkontrollen an den Grenzen anlässlich der Fußball-Europameisterschaft zeigen Wirkung. Allein der Bundespolizei in Kleve gehen täglich zig mit Haftbefehl gesuchte Personen ins Netz. Vier bis sechs Festnahmen pro Tag klingen enorm - auch wenn das nur die Spitze der kriminellen Karawane ist, die täglich über die Grenze kommt. 

Mehr Kontrollen sind nötig

Wir haben unser freies Leben an der Grenze lieb gewonnen. Keine Kontrollen zwischen Emmerich und ´s-Heerenberg, zwischen Kranenburg und Nijmegen, niemand hält uns an. Das ist toll. Das nutzen aber auch Kriminelle aus, die derzeit viel zu leichtes Spiel haben. Bundes- und Landespolizei wurden in der Vergangenheit fürchterlich zusammengespart, sie haben im Grunde keine Chance, die kriminellen Aktivitäten in der Grenzregion auch nur ansatzweise in den Griff zu bekommen. Allenfalls Nadelstiche sind möglich. 

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Bei aller Freiheitsliebe: Wir brauchen wieder mehr Grenzkontrollen! Und bitte intelligentere. In den Niederlanden gibt es seit Jahren eine automatische Kennzeichenüberwachung. Ein als gestohlen gemeldetes Auto fällt dort sofort auf. Das sollte sich Deutschland zum Vorbild nehmen. Die Grenzschützer müssen noch enger zusammenarbeiten, um Kriminellen - etwa aus der Drogenszene oder Automatensprengern - das Handwerk zu legen. Das deutsch-niederländische Grenzgebiet ist längst ein Eldorado für Ecstasy-Hersteller oder Cannabis-Anbauer. 

Nicht nur zur Fußball-EM

Deutschland humpelt leider der Realität hinterher. Eine Sonderkontrollaktion zur Fußballball-Europameisterschaft ist ja nett, wirft aber die Frage auf: Und an den anderen Tagen im Jahr? Schaut da auch jemand hin?

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