Essen. Im Kampf um die Herztransplantationen an der Uniklinik Essen richtet der Oberbürgermeister einen Appell an das Land. Was Thomas Kufen fordert.
Essens Oberbürgermeister Thomas Kufen hat sich mit einem Appell an die Landesregierung gewandt: Er halte es für falsch, dass die Uniklinik Essen im Zuge der Krankenhausreform die Herztransplantationen im April 2025 abgeben solle. Das Uniklinikum, das bislang Herz, Lunge, Leber und Niere transplantiert, gehöre zu den sechs führenden Transplantationszentren in ganz Deutschland, schreibt Kufen. „Der drohende Wegfall der Herztransplantationen am Universitätsklinikum würde diese Erfolgsgeschichte beenden und einen gravierenden Verlust für den Gesundheitsstandort Essen, die Region und ganz NRW bedeuten.“
Chef der Uniklinik Essen spricht von einer fatalen Fehlentscheidung
Die neue Krankenhausplanung von NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann sieht vor, dass die Essener, die seit mehr als 30 Jahren Herzen transplantieren, die puren Herztransplantationen abgeben. Künftig sollen sie nur noch kombinierte Herz-Lungen-Transplantationen durchführen dürfen. Der Eingriff ist jedoch extrem selten und hochkomplex. Den Transplanteuren fehle dafür ohne die reinen Herz-OPs der Trainingseffekt, hatte der Ärztliche Direktor der Uniklinik, Prof. Dr. Jochen A. Werner jüngst bemängelt. Die Zuweisung von zehn der Kombi-OPs sei „weit entfernt von jeglicher Realität“. Die Uniklinik klagt daher gegen die „fatale Fehlentscheidung“ aus Düsseldorf.
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OB Kufen würdigt in seinem Appell, dass die Landesregierung mit ihrer Ende 2024 vorgestellten Krankenhausplanung vor allem eine weitere Spezialisierung von Krankenhäusern vorsehe. Damit sollten die Kliniken kostendeckend arbeiten können und gleichzeitig die Versorgungssicherheit der Patienten sicherstellen. Um eine Qualitätssteigerung zu erreichen, „sollen bestimmte Leistungsgruppen zwar gestärkt, andere indes auf wenige Häuser verteilt werden“. Diese Kernidee der Reform befürwortet auch Uniklinikchef Werner, sie lasse sich aber nicht 1:1 auf Maximalversorger wie die Universitätskliniken übertragen.
Oberbürgermeister fordert Korrekturen in der Krankenhausplanung
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Die Uniklinik Essen habe „eine einzigartige Stellung in der deutschen Krankenhauslandschaft“, bekräftigt auch der OB. Das sei jahrelanger Aufbauarbeit, kontinuierlicher Investitionen in modernste Medizintechnik und der Expertise hochqualifizierter Ärzte zu verdanken. Er appelliere daher an die Landesregierung, sich für den Erhalt der Herztransplantationen in Essen einzusetzen und die notwendigen Korrekturen in der Krankenhausplanung vorzunehmen: „Lassen Sie uns gemeinsam dafür Sorge tragen, dass NRW weiterhin ein Vorreiter in der medizinischen Spitzenversorgung bleibt und dass die Menschen in unserem Land auch in Zukunft auf die bestmögliche medizinische Behandlung vertrauen können“, schließt Kufen.
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