Essen-Bredeney. Vom kürzlich eröffneten Außenbereich des Restaurants Novanta in Essen-Bredeney schauen Gäste auf den Baldeneysee, das Wehr und die Villa Hügel.
Erst im April hat das Restaurant Novanta in Essen-Bredeney hoch über dem Essener Baldeneysee eröffnet. Jetzt ist auch der Außenbereich auf zwei Ebenen fertig, von dem man auf den See schaut. Wie die Innenräume wurde auch die Terrasse nun komplett neu gestaltet. Das Inhaberehepaar Susanne und Gazmir Kalaci hat inzwischen zudem mit dem Umbau des Wohnhauses neben dem Restaurant begonnen. „Wir hoffen, dort noch in diesem Jahr einziehen zu können“, sagt Susanne Kalaci.
Das Ehepaar hatte das Grundstück samt der Gebäude 2021 nach eigenen Angaben gekauft. Dort war viele Jahre Detlef „Purzel“ Przybyla als Pächter gastronomisch tätig gewesen, der sich in Essen einen Namen als Promi-Wirt gemacht hatte.
Von der Terrasse des Restaurants hat man einen Blick auf den Essener Baldeneysee
Im Juni hat das Gastronomenpaar mit der Terrassen-Gestaltung begonnen, um im Sommer mit der Bewirtung der Gäste im Freien starten zu können. „Leider war das Wetter bisher nicht so richtig gut“, bedauert Susanne Kalaci. Die 55-Jährige ist in Essen geboren und aufgewachsen, hat das Borbecker Mädchengymnasium besucht und später als medizinische Fachangestellte und Pharmareferentin gearbeitet. Ihr Mann Gazmir Kalaci stammt aus Albanien und ist begeisterter Hobbykoch. Der Einstieg in die Gastronomie war seit langem der Wunsch des Paares.
Nachdem der Bar- und Restaurantbetrieb im Novanta gut angelaufen sei, habe man sich jetzt auf die Neugestaltung der Terrasse konzentriert, die innerhalb von drei Wochen realisiert worden sei. Von dort hat man einen eindrucksvollen Blick auf den Baldeneysee, das Stauwehr, den Regattaturm, die Villa Hügel und Werden. „Das ist besonders toll, wenn Werden abends erleuchtet ist und fast ein bisschen mediterran wirkt“, sagt die Restaurant-Chefin.
„Die Leute haben immer wieder gefragt, wenn die Terrasse denn fertig ist“, so Kalaci. Nicht weiter verwunderlich, denn zufällig kommt man an dem Restaurant am Wilhelm-Bernsau-Weg 90 (Novanta ist die italienische Übersetzung der Hausnummer) mitten im Heissiwald nicht vorbei.
Es sei wichtig gewesen, sich ein Ziel nach dem anderen zu setzen und erst einmal zu schauen, wie das Restaurant angenommen werde. Mit dem Ergebnis sei man bisher sehr zufrieden, habe schon viele Stammgäste gewinnen können, die teils mehrmals in der Woche kämen, darunter eine 96-jährige Dame.
Das Gelände liegt im Landschaftsschutzgebiet im Essener Heissiwald
Da das Restaurant samt der Außenanlagen im Landschaftsschutzgebiet liegt, muss das Gastronomenpaar mit den vorhandenen Bauten auskommen, eine Erweiterung ist nicht möglich, erklärt die Essenerin. Deshalb wurde die zugewucherte Terrassenfläche auf zwei Ebenen zunächst gründlich gerodet und gesäubert, die alten Pflanzkübel wurden entfernt. Der Boden wurde teils mit Schotter, teils mit Bodenplatten hergerichtet, aber laut Susanne Kalaci so, dass Wasser möglichst gut versickern kann. „Durch die Natursteinmauer haben wir eine klare Abgrenzung“, erklärt sie.
Ihnen sei es angesichts der Lage mitten im Heissiwald wichtig gewesen, die Terrasse möglichst naturnah und nicht zu modern zu gestalten. „Sie soll sich gut in die Landschaft einpassen, das Gesamtbild muss stimmen“, so die Inhaberin, die sich durchaus vorstellen kann, den Außenbereich auch in der kalten Jahreszeit, zum Beispiel zum Wintergrillen, zu nutzen. „Einen Paella-Abend haben wir hier bereits veranstaltet.“
Die Tische im Außenbereich sind zum Teil überdacht, sie können je nach Bedarf enger oder weiter auseinander platziert werden. Zu den 70 Plätzen im Innenbereich kommen jetzt 80 bis 100 draußen dazu, was neue Arbeitsabläufe und mehr Personal erforderlich macht. Insgesamt kümmern sich neben den Inhabern zehn bis zwölf Mitarbeitende, darunter drei Köche, um die Gäste.
Die Küche des Essener Restaurants vereint Mediterranes mit Klassikern
„Wir bewegen uns im gehobenen Preissegment, probieren in der Küche sehr viel aus“, sagt Susanne Kalaci. Es gibt Lammkotelett, gegrilltes Rinderfilet mit Gemüse und Kartoffeln, Blutwurst mit Kartoffelpüree, gerösteten Zwiebeln an Rotweinsauce, diverse Fisch- und Trüffelgerichte, auch schon mal Austern, zum Winter hin auch wieder Gans und Rinderroulade, beschreibt sie das Angebot, das mediterrane Küche mit Klassikern verbindet. Es gebe keine Tiefkühlkost, sondern allenfalls Zutaten, die zum Erhalt der Qualität vakuumiert worden seien. „Hauptgerichte bieten wir zwischen 20 und 45 Euro an“, sagt die Chefin.
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Oft erhalte sie Anfragen für Hochzeiten oder andere größere Gesellschaften. „Einmal im Monat kann man das machen, aber wir wollen keine reine Hochzeitslocation werden“, hat Susanne Kalaci Sorge, Stammgäste zu verprellen, wenn es zu häufig eine geschlossene Gesellschaft am Wochenende gebe. Kleinere Gesellschaften könne man auch parallel zum À-la-carte-Geschäft bewirten.
Das benachbarte Wohnhaus, das lange leer stand und komplett entkernt und trockengelegt werden muss, ist derzeit mit einer Plane verhüllt. Das Dach sei schon neu gedeckt, die Statik werde geprüft, neue Leitungen würden verlegt „Wir hatten ja von Anfang an vor, dort einzuziehen, weil das natürlich auch praktisch ist. Zuerst mussten wir aber nach der Neugestaltung des Restaurants Geld verdienen“, sagt Susanne Kalaci. Derzeit übernachte ihr Mann meist in den Nebenräumen des Restaurants, sie selbst sei bei einer Freundin untergebracht. „Auf Dauer ist es aber keine Lösung, dass die Familie so zerstreut ist.“
Geöffnet ist das Restaurant Novanta ab 17 Uhr, sonntags ab 13 Uhr, dienstags ist Ruhetag.
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