Essen-Bergerhausen. Nachbarschaftsstreit um nicht genehmigte Schwimmschule in Essen-Bergerhausen: Architekt des Betreibers rechnet mit rascher Zustimmung der Stadt.
Die aktuellen Betreiber der Schwimmschule Molly in Essen-Bergerhausen, die einige Nachbarn am liebsten geschlossen sähen, haben bei der Stadt die Nutzungsänderung für das ursprünglich private Schwimmbad beantragt. Damit soll der gewerbliche Schwimmbetrieb, der dort seit rund 45 Jahren läuft, nachträglich legalisiert werden. Der vom Betreiber Yasin Cantürk und seiner Frau Nicole beauftragte Architekt Andreas Wolf geht davon aus, dass die Genehmigung in einigen Wochen vorliegen wird.
Wolf wird nach eigener Aussage in der kommenden Woche noch einmal „ein paar Anpassungen“ zu dem im Frühjahr gestellten Antrag auf Nutzungsänderung nachreichen. Dabei gehe es zum Beispiel um den Standort von Feuerlöschern. Laut Andreas Wolf habe man offenbar lange „nicht auf dem Schirm gehabt“, dass man eine Nutzungsänderung, in diesem Fall von einem privaten Schwimmbecken zu einer gewerblichen Schwimmschule mit Kursbetrieb, jeweils gesondert bei der Stadt genehmigen lassen müsse.
Um den Betrieb der Essener Schwimmschule ist ein Nachbarschaftsstreit entbrannt
Nachbarn in der engen Straße Hüskenbörde hatten sich nach dem Betreiberwechsel – der Mietvertrag mit dem Vorgänger war nach über vier Jahrzehnten gekündigt worden – im Herbst vergangenen Jahres über Belästigungen durch Müll und Lärm sowie die zugeparkte Straße beschwert. Die Ursache für diese Missstände sehen sie im Schwimmschulbetrieb. Der Streit hat bereits das Verwaltungsgericht Gelsenkirchen beschäftigt, weil die Nachbarn den Weiterbetrieb gerichtlich unterbinden lassen wollten.
Jetzt ist die Stadt am Zuge. „Der Antrag auf Nutzungsänderung ist ähnlich wie ein Bauantrag, nur dass in diesem Fall keine größeren Baumaßnahmen vorgenommen werden sollen“, so Architekt Andreas Wolf, der für das Ehepaar Cantürk tätig ist. Weil in einer Schwimmschule ja mehr Menschen als in einem privaten Schwimmbad anwesend sein könnten, seien bestimmte baurechtliche Anforderungen zu erfüllen, zum Beispiel in Sachen Brandschutz. Dabei gehe es zum Beispiel um einen zweiten Rettungsweg und die Verwendung von feuerfesten Materialien.
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„Da es sich weitgehend um einen Betonbau handelt, sich dort viel Wasser befindet und Rauchverbot herrscht, mache ich mir da nicht so große Sorgen. Die Genehmigung müsste eine schnelle Angelegenheit sein “, gibt sich Andreas Wolf optimistisch.
Architekt geht davon aus, dass die Stadt ein Interesse am Weiterbetrieb der Schwimmschule hat
Er gehe davon aus, dass auch die Stadt Interesse an dem Weiterbetrieb der Schwimmschule habe, weil diese ja selbst nicht genug Bäder besitze und die Nachfrage nach Schwimmkursen, vor allem für Kinder, groß sei. Deshalb sei man sicherlich froh, wenn private Betreiber Plätze zur Verfügung stellen könnten, so Wolf.
Burkhard Leise vom Stadtpresseamt verweist in Sachen Schwimmschule Molly auf die Bauaufsicht. Es gebe derzeit keinen neuen Stand: „Die Prüfung ist noch nicht abgeschlossen und läuft nach wie vor. Es gibt noch keine Entscheidung.“
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