Essen. Vergangenes Jahr trennte sich die Uniklinik überraschend von ihrem Kaufmännischen Direktor. Bis heute ist die Nachfolge nicht dauerhaft geregelt.
Nicht nur kleinere und mittlere Krankenhäuser sehen sich durch die anstehenden Krankenhausreformen vor Herausforderungen gestellt. Auch die Universitätsmedizin Essen (UME) kämpft mit einem hohen zweistelligen Millionendefizit und wird möglicherweise prestigeträchtige Bereiche abgeben müssen. Ungeklärt ist in dieser Situation die dauerhafte Nachfolge für den Kaufmännischen Direktor Thorsten Kaatze, von dem man sich im September 2023 trennte. Nun soll Stefan Starke, der das Amt kommissarisch innehat, länger bleiben.
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Starke ist einer der Geschäftsführer der Hospital Management Group (HMG), die Krankenhäuser in Umstrukturierungsprozessen zeitweilig unterstützt. Er kam im vergangenen Dezember als Kaufmännischer Direktor an die Universitätsmedizin, nachdem die sich zunächst mit einer internen Übergangslösung beholfen hatte. Regulär liefe Starkes Vertrag Ende Juni aus, im Interview mit diesem Medium erklärte er dazu jetzt, er werde „um einige Monate verlängern“.
Uniklinik Essen soll keine Herztransplantationen mehr durchführen
Mit Blick auf das Defizit des Hauses sagte Starke, dass man die Liegezeiten verkürzen müsse. Oft sei die Behandlung abgeschlossen, es fehle jedoch eine gute Anschluss-Versorgung etwa in Pflege- oder Reha-Einrichtungen. Hier sei die Politik gefragt: „Ziel muss sein, teure Klinikbetten abzubauen und andere Angebote zu stärken.“
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Als richtig bezeichnete Starke die Grundidee der Krankenhausreform von Landesgesundheitsminister Karl-Josef Laumann, Doppelstrukturen abzubauen. Das gehe nicht nur an die Adresse kleinerer Träger: „Auf der anderen Seite müssen wir Leistungen, die nicht zwingend in eine Universitätsmedizin gehören, ausgliedern.“
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Wie inzwischen bekannt wurde, soll es nach Vorstellungen des Landes am Uniklinikum Essen keine Herztransplantationen mehr geben. In Ruhrgebietsnähe könnten diese künftig nur an der Uniklinik Düsseldorf stattfinden. Die UME hat sich hierzu wie zu anderen Details der Reform bisher noch nicht geäußert: Die Kliniken können bis 11. August Einsprüche vorbringen.
Auch der Posten des Ärztlichen Direktors muss bald neu besetzt werden
Was die Suche nach einem neuen Kaufmännischen Direktor angeht, hört man im Haus, dass interessante Kandidaten zögerten, solange ungewiss sei, wer auf den Ärztlichen Direktor Jochen A. Werner folgen werde. Dieser wird im Oktober 66 Jahre alt und wohl im kommenden Jahr in Ruhestand gehen.
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