Emmerich. „Et Herz am jecken Fleck“ – das Groß Emmericher Carnevals-Komitee (Geck) startet schwungvoll in die Session. Toller Empfang fürs neue Prinzenpaar
„Das ist Karneval, wie er sollte sein, heut‘ und alle Zeit und Allen wohl und niemand weh“, heißt es im Text von Heribert Feyen, der seit mehr als 40 Jahren immer wieder intoniert vom Geck-Komitee und seinen Barden gesungen wird. Jetzt sind das Christoph Hemke und Harald Koster. Das Herz am jecken Fleck, das ist das Wichtigste, egal ob mittig, rechts oder links: „Hauptsache jeck“, so Dominik Kilch, der Geck-Präsident.
Flott gab er die Moderation an seinen Schwiegervater, Uli Mebus, weiter, der die Ehrengäste kurzweilig vorstellte und die Präsidentenschar von der Bühne bat mit den Worten: „Schön, dass Ihr da wart!“ Und weg waren sie. Abschied ist ein scharfes Schwert, werden sich Thorsten und Steffen (Gartenmeier), das letztjährige Prinzenpaar, gedacht haben.
Bunter Stern am Karnevalshimmel über Emmerich
„In der doch so tristen Welt, wart Ihr der bunte Stern am Karnevalshimmel“, so Kilch. Mebus erwähnte noch einmal, dass auch das Geck sich einiger Kritik aussetzen musste, zwei Männer als Prinzenpaar gewählt zu haben, es jedoch von Seiten des Gecks immer eine klare Gegenrede mit einer hundertprozentigen Unterstützung für die beiden gab.
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Bei der Danksagung an die Eltern zitterte die Stimme Thorstens. Steffen führte weiter: „Unterstützt auch weiterhin Minderheiten, egal welcher Hautfarbe, welcher Abstammung oder welcher Sexualität, sie haben es unbedingt nötig!“ „Soviel Unterstützung wie Ihr uns gegeben habt, können wir gar nicht zurückgeben. Danke!“
Herzschläge der Garde und des Prinzenpaares zu hören
Dann wurde es ganz still im Saal und auf der Bühne. Es wurden die Herzschläge der Garde und des Prinzenpaares in den Saal übertragen – eine tolle Idee. Und dann endlich konnten die neuen Tollitäten in den vollbesetzten Saal des Stadttheaters einziehen: Mit stehenden Ovationen wurden „Heiner I. mit Herz und Elan zum Prinz mit Charme“ und „Sabrina I. mit Gesang und Spaß gibt sie im Karneval richtig Gas“ empfangen.
Und nun schritt der Emmericher Bürgermeister Peter Hinze zur Tat – für ihn, in dieser Funktion definitiv das letzte Mal. Das Prinzenpaar in den Adelsstand zu hieven, ist sicherlich eine seiner schönsten Aufgaben, denn das läuft hundertprozentig ohne Querelen ab. „Es spricht das Prinzenpaar“, heißt es in diesem Jahr. „In einer offenen Gesellschaft, machen das eventuell ja beide.“ Der Prinz begann: „Schaut auf die Kleinigkeiten, denn die bringen oftmals ein Lächeln in die Gesichter.“ Das erste Geschenk ging an den Bürgermeister, ein Herz mit einem Fläschchen am rechten Fleck.
Zahlreiche Dankesworte und ganz viel Liebe
Und jetzt übergab der Prinz an seine „große Liebe“ (O-Ton des Prinzen) das Mikro weiter. Die große Liebe nahm diese Worte gerne an und dankte den Emmericher Karnevalsvereinen. Wieviel Arbeit doch in diesen Vorbereitungen steckt. Vorab auch Dank an die Herz-Garde, ohne die es nicht möglich wäre. Dann schwang der Prinz wieder das güldene Mikrofon, und für seine Gäste aus dem Kölner Raum, übte der Prinz mal das „Allaaf“ statt des „Helau“. Denn die Kölner Gäste müssen den ganzen Abend durch das Helau kämpfen.

Es folgten die Vorstellung der 26 Gardistinnen und Gardisten und warme Worte in Richtung der Emmericher Karnevalisten von Gardehauptfrau Corinna Scheers. Jetzt aber gings musikalisch los. Das Gardelied „Lasst uns abgehen“ ist schmissig und animiert zum Mitmachen und Mitlachen. Das Ganze vorgetragen von der „fast“ ganzen Familie Rupperath (Prinzenpaar mit Tochter und Sohn), getextet von Lana Verfürth. Jetzt geht aber noch richtig die Post ab mit dem Gardetanz mit Kölner Klängen, unter anderem von Cat Balou.
Emmericher Prinzenpaar hat den Rhythmus im Blut
Das Emmericher Prinzenpaar ist von Anfang an beim Tanz dabei, die beiden haben echt Rhythmus im Blut – und Kondition. Lana Verfürth und Stephanie Döring haben dieses Tanz-Kabinettstück erdacht und einstudiert. Bravo! Da werden Prinzenpaar und Garde über die Grenzen Emmerichs hinweg sich und für Emmerich einiges an Anerkennung verschaffen.
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Weiter gings mit der Tanzformation von den Schützen in Praest. Als Bauarbeiterinnen steigerten sie das Bruttosozialprodukt von Geier Sturzflug. Als Überraschung fürs Prinzenpaar stiegen die Gardisten Thomas Meulemann und Christoph Heiting hinter den Bistrotisch (früher war das eine Bütt). Die beiden berichteten über die „Vor-Gardezeit“ mit den Tanz- und Bierproben. Danach „schossen“ sie ein Feuerwerk an Zötelchen ins Publikum. Und schon sorgten die HFK-Funken für ein Marsch-Glanzlicht. Ehre, wem Ehre gebührt. Peter Hinze wurde zum Senator ernannt.
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Bürgermeister Hinze ist nun Geckus Regiercus
Als Geckus Regiercus wird er in die Annalen des Geck eingehen. Marsch und Marsch gesellt sich gern. Nun konditionsfordernd und schweißtreibend interpretiert von der Tanzgarde Blau-Weiß.
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Auf geht‘s ins Finale mit kölschen Liedern, aber vorgetragen von zwei Emmericher Jungs: Christoph Hemke und Harald Koster, den Barden des Geck. Zweistimmig vorgetragen, macht das Zuhören doppelt Spaß. Gefühlvoll und mal mit Drive schwangen sie Gitarre und Stimmbänder. Schön war‘s. Ein rauschender Abend mit Prinzenpaar und Garde.
Güldenes Mikro, Spendensammlung und ein Fotowettbewerb
Ein „güldenes Mikrofon“ begleitet nun das Geck durch die Session, was unweigerlich an die Schlagerturnerin Helene Fischer erinnert. Gesammelt wird seitens Prinzenpaar und Garde für den Verein Paulinchen, der sich um brandverletzte Kinder kümmert. Mit einem Fotowettbewerb am Fotopoint lockt die Herzgarde: Foto machen, auf Instagram hochladen und die Herzgarde liken. Schon ist man im Lostopf für den Gewinn von Karten für „Jeck am Bölt.“