Emmerich. Die Cover-Band Hot Rock Devils feiert Geburtstag und blickt auf viele Jahre zurück. Wann es in Emmerich ein kostenloses Konzert gibt.

Vor 18 Jahren gab es einen heißen Tag, an dem der Schweiß nur so von der Stirn perlte. Und eine Band, die einen Namen suchte. „Hot“, kommentierte einer der Musiker das Wetter. „Rock“, sagte der andere. Nach kurzem Überlegen rundete das letzte Mitglied der neuen Band ab: „Teuflisch sind wir auch.“ Bis heute läuft es bei den Hot Rock Devils genau so: Alle geben den Ton an. Ein Konzept, das sich bewährt. In diesem Jahr feiert die Gruppe ihre Volljährigkeit mit einem karitativen Konzert. Wer selben Erfolg für seine Ehe wünscht, kann sich bei den Musikern ein paar Tipps abholen.

Gratis Geburstags-Konzert

Am 23. November feiert die Band, dass sie nun offiziell alt genug ist, um Alkohol zu kaufen. Um 19 Uhr ist Einlass, von 20 bis ungefähr 1 Uhr wird am Vereinsheim von Eintracht Emmerich gespielt. Ohne zu viel verraten zu wollen, wird es neben Call me Jaxn jede Menge Überraschungsgäste aus der Emmericher Musiklandschaft geben. Bei dem Hut-Konzert werden außerdem Spenden für die Aktion Lichtblicke und WDR2 Weihnachtswunder gesammelt.

„Was wir haben, geht weit über Freundschaft hinaus“, überlegt Marco Wanders, der am Schlagzeug sitzt. Nachdem er und Kollege Wolfgang „Wolle“ Lohmüller (Bass, Kontrabass) damals kurzzeitig ohne Band dastanden, trafen sie auf Gitarrist Frank Beyer. „Da waren wir alle da und hatten alle nix, also dachten wir uns, tun wir uns zusammen“, lacht dieser. So unkompliziert wie der Gruppenname war also schon die Gründung der Hot Rock Devils. Auf der Suche nach einem Proberaum bahnten sich zwischenzeitlich jedoch erste Herausforderungen an.

Echte Rocker eben: Der Proberaum, ein Schweinestall

Bereits 2017 waren die Musiker teuflisch unterwegs. (Foto: Hot Rock Devils)
Bereits 2017 waren die Musiker teuflisch unterwegs. (Foto: Hot Rock Devils)

Anfangs in einem Lokal an der Emmericher Baustraße die Saiten gestimmt, schloss dieses nach ein paar Jahren. Auf die Musiker kam daraufhin ein Landwirt zu. Er habe einen ungenutzten Schweinestall. Natürlich bedurfte der einem kompletten Umbau, den die drei Rocker selbst in die Hand nahmen. „Das schweißt zusammen“, erinnert sich Beyer zurück. Stroh und Hof haben sie mittlerweile hinter sich gelassen. Jetzt proben sie zwischen knall orangen Wänden, hängenden Gitarren und jeder Menge Blechschildern. Immer am selben Tag – ohne Ausnahme.

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Für viele ist der Mittwoch wahrscheinlich ein ganz normaler Arbeitstag. Für die Hot Rock Devils ist er heilig. Seit 18 Jahren treffen sie sich einmal wöchentlich für zwei Stunden. Zwischen dem Alltag und seinen lästigen Verpflichtungen muss doch mal was dazwischenkommen, oder? „Niemals. An die Bandprobe geht uns niemand ran“, schmunzelt Beyer. Dabei spielen er und seine Kollegen manchmal keinen einzigen Ton.

Ein Song zum Zähneausbeißen

Ob Rheinpark Total oder andere Musikveranstaltung in Emmerich: Die Hot Rock Devils sind da, wo die Musik spielt.
Ob Rheinpark Total oder andere Musikveranstaltung in Emmerich: Die Hot Rock Devils sind da, wo die Musik spielt. © FUNKE Foto Services | Thorsten Lindekamp

„Wir verquatschen uns auch mal, aber das muss auch sein.“ Immerhin solle die Musik keinen Druck ausüben. Gemeinsam neue Songs der Pop- und Rockwelt heraussuchen, sie ein bisschen ummodeln und einstudieren. Wo das zuletzt richtig Spaß bereitete, war bei Elle Kings „Ex´s and Oh´s“, das unter Einsatz des Kontrabasses richtig viel Power hat. Aber es passiert auch mal, dass sich die drei erfahrenen Musiker an einem Lied die Zähne ausbeißen.

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Immer wieder probiert und dann doch zurück in die Kiste gepackt haben sie „Midnite Dynamos“ von Matchbox. Wolle Lohmüller ist sich aber sicher: „Irgendwann klappt’s dann doch und dann macht es richtig Spaß.“ Auf die Frage, was die Band für ihn bedeutet, muss er nicht lange überlegen. Leidenschaft. Dann unterbricht ihn der Gitarrist: „Nur zur Info, ich habe gesagt, dass wir auch Freunde sind.“ Kurzes Überlegen. „Ja, so kann man es auch nennen. Wäre ja peinlich, wenn ich jetzt was anderes sage.“ Und dann lachen die Drei los. Etwas, das ihre Stimmbänder neben dem Gesang unentwegt auf Trab hält.

Promo-Video ist haarige Angelegenheit

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Man müsse viel miteinander lachen können, aber auch ehrlich sein, wenn etwas nicht gefällt. „Die Band ist wie eine Ehe. Man muss immer offen kommunizieren“, so Wolle. In den Haaren hätten sie sich noch nie gehabt. Da kommt ohnehin ein ganz anderer Kollege der Emmericher Musikszene ins Spiel. Alexander Scholten ist mit Call Me Jaxn ebenfalls beim karitativen Konzert am Start. In seinem Beruf als Friseur hat er einem der Teufel bereits eine frische Friese für den großen Geburtstag verpasst. Und die dauerte länger als jene von Ozzy Osbourne. Wer sich dessen versichern will, muss das selbstgedrehte Promo-Video der Band ansehen, auf Facebook unter Hot Rock Devils zu finden.