Emmerich. Stundenlanger Feuerwehreinsatz auf der Van-Gülpen-Straße in Emmerich. Wohnung brannte. Ein Vater und seine Kinder sind im Krankenhaus.
Feuer schlägt aus den oberen Fenstern, eine dichte Rauchwand vernebelt die Sicht. Vor dem brennenden Mehrfamilienhaus steht ein Vater mit seinen zwei Söhnen. Bald kommt Blaulicht dazu. Als die Kameraden der Feuerwehr auf ihn zugehen, versichert er gleich, dass sich keine Personen mehr im Gebäude befinden. Trotzdem müssen am Montagnachmittag viele weitere Einsatzkräfte zum Brand in Emmerich anrücken. Beinahe wichtigstes Utensil an diesem Tag: Atemschutzmasken.
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Neben der Feuerwehr Stadt Emmerich sind die Löschzüge Hüthum und Vrasselt mit insgesamt 35 Brandbekämpfern vor Ort. Polizei sowie Rettungswagen samt Notärztin nehmen den restlichen Asphalt ein.
Dass an der Kreuzung Van-Gülpen-Straße/Gerhard-Storm-Straße etwas Schlimmes passiert ist, ist kaum zu übersehen. Autos müssen umdrehen, Linienbusse stehen bleiben. Und zwar stundenlang. Um 14.38 Uhr alarmiert, verlassen die vielen Einsatzwagen das Geschehen erst nach 17 Uhr – bevor sie dann am frühen Abend nochmal zurückkehren müssen.
Verdacht auf Rauchgasvergiftung
Im Mehrfamilienhaus an der Ecke der Kreuzung kämpfen sich die Feuerwehrleute nach oben. Wie die Feuerwehr beim Anblick der Flammen hinter den Fenstern schon erwartet, brennt die Wohnung im Dachgeschoss. Sie war bis dahin das Zuhause des Mannes, der mit seinen Kindern die Feuerwehr empfing.
Verdacht: Beim Kochen könnte das Feuer entstanden sein
Als sich die Einsatzkräfte Zugang verschaffen, fällt das Chaos der Umgebung auf. „Großräumig und sehr unübersichtlich“, heißt es im Feuerwehrbericht des städtischen Löschzuges. Ein Teil des Flures ist abgebrannt, die Küche gänzlich zerstört. „Daran erkennt man, dass es sich um einen ausgedehnten Küchenbrand handelt“, so ein Sprecher der Feuerwehr Emmerich. Vermutlich sei das große Feuer beim Kochen entstanden. Zur genauen Ursache ermittelt aktuell die Polizei, die das Brandgut in Rücksprache mit der Feuerwehr weiter inspiziert.
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Während die Feuerwehr umfangreiche Nachlöscharbeiten einleitet, breitet sich am Montagnachmittag weiter dicker Rauch auf den umliegenden Straßen aus. Zwischendrin stehen Rettungswagen, in denen der Vater und seine Söhne behandelt werden. Die Notärztin hat gleich einen schlimmen Verdacht, der sie dazu veranlasst, die drei Personen auf direktem Weg ins Emmericher Krankenhaus einliefern zu lassen. Sowohl bei dem Mann als auch bei seinen Kindern könnten neben Brandverletzungen Rauchgasvergiftungen vorliegen.
Haustiere der Familie gestorben
Als die Feuerwehr zu Beginn erfuhr, dass sich keine Personen mehr im brennenden Gebäude befinden, bezog sich diese Aussage nicht auf die Haustiere der Familie. Zuvor nicht gegenüber den Einsatzkräften erwähnt, rechnen die kaum damit, solche in der Wohnung aufzufinden. Traurigerweise verendeten jedoch zwei Kleintiere, ein Hamster und eine Katze, bei dem Brand.
Nach knapp drei Stunden endet der eigentliche Einsatz und der dichte Rauch zieht von der Straße. Um 18.30 Uhr kehrt die Emmericher Feuerwehr aber nochmal an die Van-Gülpen-Straße zurück. Nach einem so großen Brand ist Vorsicht besser als Nachsicht. Auf einem letzten Streifzug durch die Wohnung begutachten sie, ob alles endgültig abgelöscht ist. Das ist der Fall, weshalb die Feuerwehrleute nach einem langen Tag um 19.15 Uhr mit dem Großeinsatz abschließen können.