Rees. Rees kann sich auf viele Veranstaltungen 2025 freuen. Doch die Haushaltslage ist schwierig. Welches spannende Event deshalb nicht stattfindet.

Großveranstaltungen wie Rees Live, Auftritte von Kabarettgrößen wie Jürgen Becker und Hagen Rether oder die Rückkehr des Oldtimertreffens an die Rheinpromenade: Das Kulturprogramm der Stadt Rees hat auch im Jahr 2025 sehr vieles zu bieten. Doch die Vorstellung im Kulturausschuss gab einen Vorgeschmack auf das, was zukünftig auch in anderen Bereichen droht. „Wir müssen den Rotstift ansetzen und Einsparungen vornehmen“, sagte Bürgermeister Sebastian Hense. Denn die verwaltungsinternen Vor-Haushaltsberatungen hätten bereits deutlich gezeigt: „Wie in vielen anderen Kommunen wird auch bei uns in Rees die Haushaltslage äußerst schwierig werden.“

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Prominentestes Opfer der Kürzungen ist ein Event, das 2025 zum ersten Mal hätte stattfinden sollen und dessen Konzept „uns in der Verwaltung sehr gefallen hat“, meinte Hense. Die Stabsstelle für Öffentlichkeitsarbeit, Stadtmarketing, Tourismus und Kultur hatte für ein Dezember-Wochenende im kommenden Jahr unter dem Titel Rees Lights einen Lichterrundgang durch Rees geplant. Ausgewählte Sehenswürdigkeiten, vor allem die historische Stadtmauer, sollten beleuchtet werden, Lichtinstallationen und Videoprojektionen für eine besondere Atmosphäre sorgen. Angedacht war, das Thema Hanse aufzunehmen und auch ein gastronomisches Angebot bereitzustellen. „Das werden wir uns nicht leisten können“, stellte Bürgermeister Hense realistisch fest.

Kabarett, Comedy und Theater

Auf der Liste der Künstler aus Kabarett und Comedy, die in der Spielzeit 2024/2025 im Bürgerhaus Rees auftreten, stehen einige renommierte Namen. Den Anfang macht Pawel Popolski am 31. Oktober 2024. Es folgen Götz Alsmann & Band (13. November 2024), Kai Magnus Sting (13. Dezember 2024), die Bullemänner (16. Januar 2025), Patrick Nederkoorn (29. März 2025), Jürgen Becker (17. Juni 2025), Hagen Rether (20. September 2025), Ingrid Kühne (9. Oktober 2025) und Ludger Kazmierczak (4. Dezember 2025).

Veranstalter ist das Kulturbüro Niederrhein mit Unterstützung des Kulturamtes der Stadt Rees. Die Tickets für alle Termine sind bereits im Vorverkauf erhältlich und angesichts der hochkarätigen Künstler auch sehr gefragt, ließ Stabsstellenleiter Jörn Franken durchblicken.

Im städtischen Kulturprogramm stehen zudem wieder vier Theaterstücke für Kinder ab vier Jahren: Die Ritterprinzessin, Dornröschen, Schneewitte und der letzte Fruchtzwerg, Wolle & Gack und Die kleine Hexe.

Rund 60.000 Euro werden eingespart

Auch die Veranstaltungsreihe Rees Live ist von Einsparungen betroffen, wenngleich weiterhin an fünf Tagen ein Mix aus Kabarett, Comedy, Musik und Familientag geplant ist. „Die Aufgabe wird sein, mit einem etwas schmaleren Budget etwas Tolles auf die Beine zu stellen“, sagte Jörn Franken. Dies scheint zu gelingen. „Wir haben einen hochkarätigen Kabarettisten in der Hinterhand“, meinte der Stabsstellen-Leiter. Den Namen wollte er allerdings noch nicht verraten. Die Stadtverwaltung geht nach grober Schätzung davon aus, bei Rees Lights und Rees Live jeweils circa 30.000 Euro einzusparen.

Dortmund - Hagen Rether im Konzerthaus
Hagen Rether gastiert am 20. September 2025 in Rees. © FUNKE Foto Services | Lars Heidrich

Trotz knapper Kasse fügt die Stadt Rees ihrem Programm 2025 auch ein potenzielles neues Highlight hinzu. Für drei Wochenenden im August/September ist ein entspanntes Event als sogenannter Sun Downer mit Musik und Getränken an der Rheinpromenade geplant. Es trägt den Arbeitstitel Rees Life und hätte ursprünglich zusammen mit Rees Live und Rees Lights einen Veranstaltungs-Dreiklang bilden sollen. Die Reeser Stadtmarketing- und Touristikexperten glauben jedoch auch so an eine erfolgreiche Premiere von Rees Life. „Wir wollen an der Rheinpromenade mit Sand arbeiten und können uns etwas sehr Schönes vorstellen“, so Jörn Franken.

Klassik, Feierabendmärkte und Gemäldebörse

Ebenfalls auf der Rheinpromenade ist für einen Sonntag im September das beliebte Oldtimertreffen geplant, das alle drei Jahre stattfindet. Ihren festen Platz im Programm haben zudem weiterhin die Konzerte in der „reeserviert“-Klassikreihe, das Klassik-Café im Skulpturenpark (13. Juli), ein Sinfoniekonzert im Bürgerhaus (23. März), mehrere Klavierkonzerte im Rahmen des Internationalen Studentenmusikfestivals im Juli, zahlreiche Musikveranstaltungen bei den Tagen der Musik (12. bis 15. Juni), die Gemäldebewertung und Gemäldebörse im Museum sowie der Reeser Kunst Sonntag im November 2025.

Drei Feierabendmärkte sind in Rees geplant. Hier ein Foto aus dem Juli 2023.
Drei Feierabendmärkte sind in Rees geplant. Hier ein Foto aus dem Juli 2023. © FUNKE Foto Services | Arnulf Stoffel

Drei Feierabendmärkte mit Musik sowie regionalen Speisen und Getränken sind genauso geplant wie der Weihnachtsmarkt Rääße Weihnachtspädje im Skulpturenpark am ersten Adventswochenende vom 28. bis 30. November 2025, vier Lesungen von Autorinnen wie Anne Gesthuysen, Vorlesestunden und Vorlesewettbewerbe in der Stadtbücherei sowie zahlreiche öffentliche Stadtführungen, geführte Radtouren, Segway-Touren und Unternehmensführungen. Nach „positiven und kritischen Rückmeldungen“ bei der Premiere 2024, so Bürgermeister Hense, wird das Streetfood-Festival dagegen nicht wiederholt.

„Es bleibt ein wunderbares Programm“

Sebastian Hense
Bürgermeister der Stadt Rees

Gedenkveranstaltungen zum Kriegsende

Bei den drei geplanten Marktkonzerten soll die teure Bühnentechnik reduziert werden und eines in einem Reeser Ortsteil stattfinden. Die zwei Büchermärkte sind für den 9. Februar im Bürgerhaus und für den 17. August auf der Rheinpromenade vorgesehen. Am 9. März steht darüber hinaus der alljährliche Gang nach Megchelen zum Gedenken an die niederländischen Zwangsarbeiter an.

Und weil sich das Ende des Zweiten Weltkrieges im kommenden Jahr zum 80. Mal jährt, stehen dazu im Programm der Stadt Rees einige Veranstaltungen. Unter anderem wird es am Holocaustgedenktag am 26. Januar in Zusammenarbeit mit Ressa und dem Gymnasium Aspel einen Vortrag über das Leben der Zeitzeugin Eva Weyl sowie am 16. Februar eine Gedenkveranstaltung zum 80. Jahrestag der Zerstörung von Rees in Kooperation mit den Reeser Kirchen und Ressa geben.

Einstimmiger Beschluss im Kulturausschuss

Die notwendigen Kürzungen, das war Bürgermeister Sebastian Hense wichtig zu betonen, sollten den Gesamteindruck nicht schmälern: „Es bleibt ein wunderbares Programm.“ Der Kulturausschuss segnete es einstimmig ab.