Rees. Reeser Bürgermeister will Themen wie Tourismus, Kultur und Stadtmarketing bündeln. Politik entscheidet über Besetzung der Stabsstelle.
Bürgermeister Sebastian Hense, seit 26. April 2023 im Amt, strukturiert das Rathaus in Teilbereichen um – er will eine neue Stabsstelle schaffen: „Ich möchte darin die für unsere Stadt wichtigen Bereiche Tourismus, Kultur, Stadt- und Standortmarketing sowie Öffentlichkeitsarbeit bündeln und enger an mich binden, auch räumlich“, sagte Hense im Hauptausschuss. Wer die neue Stabsstelle leiten soll, steht dem Vernehmen nach ebenfalls bereits fest: sein persönlicher Referent Jörn Franken. Dem muss die Politik aber erst noch zustimmen. Eine Entscheidung steht in der Ratssitzung am 14. Februar an.
Weil ihm die Themen so wichtig sind, wollte Hense eigentlich sogar zwei neue Stellen schaffen – neben einer neuen Stelle für Öffentlichkeitsarbeit noch eine Stelle, die etwa bei den neuen Themen Marissa Ferienpark, Rees in der Hanse, 800 Jahr Feier der Stadt Rees und Weiterentwicklung des Koenraad Bosman Museums mithelfe. Darüber hatte er bereits in den Haushaltsgesprächen mit den Fraktionen gesprochen. Doch die äußerten unisono Bedenken wegen der doch sehr schwierigen Haushaltssituation der Stadt. An Personalkosten dürften für die Stadt je Stelle Arbeitgeber-Bruttokosten von rund 75.000 Euro anfallen.
Wachstumspotenziale
Wegen der „Bauchschmerzen, die die Politik wegen der finanziellen Belastung hat“, heißt es, wird jetzt wohl nur die neue Stelle für Öffentlichkeitsarbeit sowohl intern als auch extern ausgeschrieben. Seit 2015 ist Jörn Franken, gelernter Diplom Verwaltungsbetriebswirt, für die Öffentlichkeitsarbeit verantwortlich – dafür gibt‘s für den 37-jährigen Reeser aber nur eine halbe Stelle. Die übrige Zeit ist er persönlicher Referent des Bürgermeisters.
Das neue Team, das sich aus Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter verschiedener Fachbereiche zusammensetzt, soll die Wachstumspotenziale der Stadt, insbesondere den Tourismus, aber auch den Einzelhandel und die Kultur, weiter ausbauen. „Hier wurde schon exzellente Arbeit geleistet, aber wir wollen den Bereich noch weiter forcieren“, betonte Hense. Die neue Stabsstelle soll im April 2024 an den Start gehen.
Synergien nutzen
Die Umstrukturierung führt auch dazu, dass der Fachbereich von Sigrid Mölleken neu zugeschnitten wird. Sie wird weiterhin für die Bereiche Bildung (Schule, Jugendhaus und Bücherei) und Sport verantwortlich bleiben, zusätzlich aber auch das Standesamt und den Bürgerservice hinzubekommen. Ziel der Umstrukturierung sei es, so viele Synergien wie möglich zu nutzen, hatte Sebastian Hense bereits im Vorfeld kommuniziert.
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Das riesige Projekt Marissa am Reeser Meer, die Aufnahme in die Neue Hanse im Sommer, die vielen Kultur-Veranstaltungen, die weiterentwickelt werden sollen, oder Freizeit-Events wie der Feierabendmarkt, die Marktkonzerte oder das neue Veranstaltungsformat Rees Live: All das soll demnächst alles unter der Regie der Stabsstelle gebündelt und vermarktet werden. Dazu zählt auch die Vorbereitung der 800-Jahr-Feier der Stadt im Jahr 2028.
Offenes Geheimnis
Dass der Bürgermeister seinen persönlichen Referenten Jörn Franken, der sich in der Vergangenheit über Qualifizierungsmaßnahmen für Führungsaufgaben in der Verwaltung fortgebildet hat, für diese Aufgabe haben möchte, ist nicht nur im Rathaus ein offenes Geheimnis. Franken soll dann auch persönlicher Referent bleiben. „Wir arbeiten gut und vertrauensvoll zusammen“, hatte Hense bereits bei zahlreichen gemeinsamen Presseterminen durchblicken lassen.
Die Aufgaben-Neusortierung im Rathaus ist in erster Linie eine organisatorische Änderung, die keine wesentlichen Kosten verursacht, heißt es.