Emmerich. Das Symptom verschleimte Bronchien stört nicht wenige Menschen. Dr. Andreas Klimkiewicz vom Willibrord-Spital spricht über Therapie-Methoden.
Manche Menschen leiden häufiger unter verschleimten Bronchien. Dies allein ist keine Krankheit, sondern ein Symptom. Die NRZ sprach darüber mit Dr. Andreas Klimkiewicz, Chefarzt der Inneren Medizin/Pneumologie und der Kardiologie am Emmericher St. Willibrord-Spital.
Dr. Klimkiewicz, was kann man tun, wenn die Bronchien immer wieder verschleimt sind?
„Entscheidend ist es, das Rauchen zu pausieren. Eine leichte körperliche Bewegung ist möglich und sollte auch gemacht werden, sodass die Flimmerhärchen bewegt werden. Das ist auch gut für die Bronchien“
Grundsätzlich gibt es viele Möglichkeiten. Man kann den Pari Boy einsetzen, einen Feuchtinhalator. Man kann schleimlösende Substanzen verabreichen wie ACC, Mucosolvan oder Gelomyrtol. Entscheidend ist es, das Rauchen zu pausieren oder besser gleich ganz aufzugeben. Eine leichte körperliche Bewegung ist möglich und sollte auch gemacht werden, sodass die Flimmerhärchen auf der Bronchienschleimhat vermehrt bewegt werden.
Welche Risiken bestehen für andere Organe, wenn die Bronchien häufiger verschleimt sind?
Dadurch, dass die Lunge den gesamten Körper mit Sauerstoff versorgt, sind Menschen, die an der Lunge erkrankt sind, risikobehaftet. Andere Organe, wie Herz oder Nieren, sind entsprechend auch gefährdet. Das sind lebenswichtige Organe, ohne sie können wir nicht leben. Eine schlappe Bronchitis ist noch harmlos, bei einer Lungenentzündung sieht das schon anders aus. Bei verschleimten Bronchien ist erstmal nicht klar, wo es hin geht und wie schwer die Krankheit sein wird.
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Welche Untersuchungsmethoden gibt es im Emmericher Krankenhaus?
Da gibt es sehr viele Methoden. Wichtig ist das Röntgenbild. Es gibt Lungenfunktionsuntersuchungen in ganz ausdifferenzierten Arten. Man kann die Blutgase bestimmen. Man kann einen Thorax-CT, also eine Computertomographie der Lunge, machen. Es gibt Belastungstests. Und eine Untersuchung der Atemwege mit einer Bronchoskopie.
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Welche Therapien halten sie dann im Willibrord-Spital vor?
Es gibt Inhalationstherapien, Antibiotika verabreichen wir, Therapien mit Cortison machen wir sehr häufig, Feuchtinhalationen mit bronchienerweiternden Mitteln, also nicht nur mit Kochsalzlösung. Wir arbeiten auch mit Physiotherapie: Atemgymnastik ist ganz wichtig. Manchmal saugen wir auch Schleim bronchoskopisch ab als Therapie.
Atemgymnastik? Was genau ist das?
Man kann Patienten zeigen, wie sie mechanisch den Schleim lösen können. Jene, die an Asthma oder COPD leiden, kann man die Lippenbremse zum Beispiel beibringen (Dr. Klimkiewicz macht ein flatterndes Geräusch). Die Lippen hat man immer dabei. Man schafft einen Ausatmungswiderstand. Oft werden dazu eine heiße Rolle und etherische Öle unterstützend eingesetzt. Es gibt auch Therapiehilfen wie den sogenannten Flutter, einer meiner Lieblingstechniken, bei der die dynamische Überblähung der Lunge mechanisch bearbeitet wird.
Die Serie „Ärzte antworten“
Die NRZ wird in der neuen Serie „Ärzte antworten“ mit verschiedenen Medizinern des St. Willibrord-Spitals über Beschwerden und deren Therapie sprechen. Die Ärzte klären auf, worum es bei den Beschwerden geht und wie sie die Leiden der Patienten lindern.
Bisher geplant sind Gespräche über den Blinddarm und ob immer operiert werden muss, was man gegen Verstopfung im Alter tun kann, über Arthrose und welche Vorteile der Knie-Roboter bietet, über Bandscheibenvorfälle und was man vorbeugend tun kann, wie man Refluxstörungen behandelt, über immer wieder verschleimte Bronchen und wie das in Emmerich untersucht wird und die Vorteile der Lasertherapie in der Proktologie.
Tritt das Symptom verschleimter Bronchien seit der Corona-Pandemie eigentlich häufiger auf?
Wir haben nicht den Eindruck, dass das vermehrt auftritt. Viele berichten allerdings nach einer Corona-Infektion über vermehrte Luftnot.