Emmerich. Seit 25 Jahren leitet Dr. Manon Loock-Braun den Tourismus in Emmerich. Ein starker Wirtschaftszweig. So hoch ist seine Wirtschaftskraft.

Wer an Tourismus und Emmerich denkt, der hat meist ein Gesicht vor Augen: das von Dr. Manon Loock-Braun. Kein Wunder: Seit 25 Jahren prägt die gebürtige Emmericherin diesen wichtigen Wirtschaftszweig ihrer Heimatstadt. Und der ist im Laufe des Vierteljahrhunderts ihres Wirkens stetig bedeutender geworden. Denn während laut Statistik die Stadt in 1999 rund 23.000 Übernachtungen zählte, waren es 2023 bereits 61.000. Tendenz? Steigend. Was Dr. Manon Loock-Braun ebenso freut. „Im vergangenen Jahr lag die Wirtschaftskraft der Tourismusbranche in Emmerich bei 21 Millionen Euro.“

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Dr. Manon Loock-Braun ist so etwas wie Emmerichs Pionierin des Tourismus‘. Sie war und ist Emmerichs erste Tourismus-Chefin. Hat diesen Bereich demnach entscheidend gestaltet. Allerdings nicht allein. „Wir sind ein Team. Darunter auch viele Ehrenamtliche. Ohne die, geht es einfach nicht.“

Mit fünf Prospekten und drei Aktenordnern fing es an

1999 bezog Loock-Braun ihr neues, kleines Büro zog. „Da gab es, was den Emmericher Tourismus angeht, fünf Prospekte und drei Aktenordner, die sich mit mir im Raum befanden.“ Loock-Braun war zu diesem Zeitpunkt mit ihrem Mann, nachdem sie gemeinsam zehn Jahre in Mainz gelebt hatten, nach dem Geografie-Studium und der Erlangung ihres Doktortitels für ihren ersten Job zurück in ihre Heimatstadt gekehrt.

Ludger Heyming, der damalige Chef der Kulturbetriebe, hatte erkannt, dass Emmerich Potenzial hatte, was den Tourismus angeht. Und eine entsprechende Stelle in die Wege geleitet. Darauf bewarb sich Loock-Braun. Mit Erfolg. Sie wagte die Unternehmung Tourismus in Emmerich. An ihrem ersten Tag im Büro blickte sie hinaus auf den Rhein: „Was mache ich nun daraus?“

Ein echtes Dream-Team: Dr. Manon Loock-Braun und Monika Wirtz (links) im Jahr 2006 vor dem Rathaus Emmerich.
Ein echtes Dream-Team: Dr. Manon Loock-Braun und Monika Wirtz (links) im Jahr 2006 vor dem Rathaus Emmerich. © NRZ | SCHUSTER, Dirk

Tourismus wurde am Anfang belächelt

Einiges! Kann man heute sagen. Auch wenn in den Anfangsjahren, wie sich Loock-Braun gut erinnert, das Thema Tourismus in Emmerich eher belächelt wurde. „Viele konnten sich nicht vorstellen, dass da wirklich Möglichkeiten waren“, so Loock-Braun. Doch sie waren da. Dank einiger Fördergelder aus Düsseldorf bekam Emmerich tatsächlich eine eigene Tourist-Info an der Rheinpromenade. Das war am 5. September 1999.

„Im vergangenen Jahr lag die Wirtschaftskraft der Tourismusbranche in Emmerich bei 21 Millionen Euro“

Dr. Manon Loock-Braun
seit 25 Jahren Tourismus-Chefin in Emmerich

Mit Loock-Braun und der festen Station für den Tourismus nahm dieser mehr und mehr zu. Auch wenn er vor allem von den Einheimischen und anderen Städte kritisch beäugt wurde. So gab es die erste Stadtführung mit dem „Klompengang“. Bei dem laufen die Teilnehmer bekanntlich mit Holzschuhen durch die Stadt. „Anfangs dachten viele, was machen die denn da? Heute wundert sich keiner mehr, wenn es in der Stadt klappert.“ Die Stadtführung ist ein echter Klassiker, den es auch 25 Jahre später noch gibt. Ebenso wie die Führung „Liebe, Lust und Leidenschaft“.

Dr. Manon Loock-Braun (l.) mit Wirtschaftsförderin Sara Kreipe.
Dr. Manon Loock-Braun (l.) mit Wirtschaftsförderin Sara Kreipe. © FUNKE Foto Services | Thorsten Lindekamp

Stadtführungen überdauerten die Jahrzehnte

Zu den Erfolgen für den Tourismus zählt die Fachfrau aber auch, die Einführung zahlreicher Schilder, um die Gäste in Emmerich besser zu leiten. Auch das Knotenpunktsystem für Radfahrer sei ein Meilenstein. Ebenso wie das Knotenpunktsystem für Wanderer. Dass Emmerich mittlerweile nicht nur eine Tourist-Info am Rhein, sondern auch hoch oben auf dem Berg hat, ist ebenso ein Erfolg. Und das natürlich das Prospekt-Portfolio mehr als erweitert wurde. Zudem ist Dr. Manon Loock-Braun stolz, „dass wir wirklich seit Jahren eine gute Freundschaft zu unseren niederländischen Nachbarn pflegen.“

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2007 wurde durch einen ersten Umzug die Tourist-Info an der Promenade noch einmal vergrößert. Zuvor war die Verantwortung für den Tourismus von den Kulturbetrieben zur Wirtschaftsförderung gewechselt. Wichtig in Sachen Anlaufstelle für Touristen war der Chefin immer eines: Dass der Gast vor Ort einen Ansprechpartner findet. So mussten die Öffnungszeiten natürlich entsprechend angepasst werden. „Ich habe damals gesagt: Wenn wir das mit dem Tourismus ernst meinen, dann müssen wir auch am Wochenende geöffnet haben“, so Loock-Braun.

Die vielen Ehrenamtlichen im Bereich Tourismus sind wirklich Gold wert.
Die vielen Ehrenamtlichen im Bereich Tourismus sind wirklich Gold wert. © Sarah Eul

Dankbar für tolles Team und viele Ehrenamtliche

So kamen die ehrenamtlichen Helfern ins Spiel. Zu Anfang waren es fünf Helfer, nun sind es 45. Diese sind in den verschiedensten Bereichen im Einsatz. So etwa in den beiden Tourist-Infos in Emmerich und Hochelten, aber auch beim Drususbrunnen, in der Mühle in Elten oder auch als Unterstützung bei Veranstaltungen.

25 Jahre Tourismus in Emmerich hin oder her. Natürlich hat Loock-Braun auch noch einige Wünsche, die sie gern in die Tat umsetzen würde. Einer ist für Emmerich, der andere für Hochelten. „Ich träume immer noch von einem Hanse-Schiff mit Restaurant an der Promenade. Und von einem Aussichtsturm in Hochelten.“