Rees-Haldern. Das Landgasthaus Tepferdt in Rees-Haldern steht zum Verkauf. Inhaber Wolfgang Huying will sich aber Zeit lassen. Das wünschen sich die Halderner.

Bereits vor zwei Jahren gab es Gerüchte, dass Inhaber Wolfgang Huying den Landgasthof Tepferdt in Haldern schließen würde. Da die beiden Töchter und der Sohn den Betrieb nicht wie langfristig geplant übernehmen wollten, kündigte der 62-Jährige bereits damals an, die Immobilie in den nächsten Jahren als Ganzes verkaufen zu wollen. 

Seitdem vor kurzem die Verkaufsanzeige in den sozialen Medien geteilt wurde, kommt es wieder zu zahlreichen Spekulationen. In den Immobilienbörsen im Internet wird das Landgasthaus Tepferdt für 1,875 Millionen Euro zum Kauf angeboten. Das ist in der heutigen Wirtschaftslage ein stolzer Preis für eine Gesamtfläche von 1580 Quadratmetern, aber die Immobilie verspricht einen Gasthof mit Restaurant, zwei kleineren Sälen von 148 und 350 Quadratmetern sowie einem großen Festsaal, in dem gefühlt seit Jahrzehnten jede größere Vereins- oder Familienveranstaltung in Haldern stattgefunden hat. Ob „Rock im Saal“, das Stengelte-Fest, der Karneval oder Musikkonzerte von Raum 3, das Leben der meisten Halderner ist eng mit der Traditionsgaststätte verbunden.

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Ausrichtung von Festen ist das Kerngeschäft

Im Außenbereich gibt es einen Biergarten sowie eine weitere Terrasse. Neben zwei Kegelbahnen verfügt der Gasthof über alle notwendigen Räumlichkeiten wie Küchen, Kühl- und Lagerräume oder eine Wäscherei. Laut Angaben im Internet verfügen die zehn Gästezimmer über eine Auslastung von 85 Prozent.  Die Ausrichtung von Hochzeiten, Familien-, Geburtstags- und Firmenfeiern oder Seminaren im Saal für bis zu 250 Personen ist nach wie vor das Kerngeschäft.

„Vor einigen Jahren war mir schon klar, dass der Verkauf nicht von heute auf morgen geht. Solange ich gesund bin und den Gasthof mit Freude betreiben kann, suche ich mir in Ruhe einen Nachfolger“

Wolfgang Huying
Inhaber Landgasthof Tepferdt

Erst 2015 hatte Wolfgang Huying den Gasthof Tepferdt von Hugo Tepferdt übernommen und über 250.000 Euro in Hotelzimmer, Küche und weitere Ausstattung investiert. Der neue Inhaber konnte in den ersten Jahren Rekordergebnisse einfahren, die durch die Coronapandemie komplett einbrachen. Auch nach der Pandemie entschlossen sich die Inhaber, nur noch freitags bis sonntags oder für größere Gesellschaften nach Absprache zu öffnen. Mittlerweile bleibt das Restaurant auch am Sonntag geschlossen.

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Umwandlung in Wohnungen nicht gänzlich ausgeschlossen

„Vor einigen Jahren war mir schon klar, dass der Verkauf nicht von heute auf morgen geht“, erklärte der Inhaber. „Solange ich gesund bin und den Gasthof mit Freude betreiben kann, suche ich mir in Ruhe einen Nachfolger.“ Besonders eilig hat es der 62-Jährige nicht: „Ich will spätestens mit 70 Jahren heraus sein, daher stehe ich nicht heute oder morgen unter Zugzwang.“ Eine Umwandlung in Wohnungen kommt zurzeit noch nicht infrage, ist aber – sollte sich kein Nachfolger finden – nicht gänzlich ausgeschlossen.

Auch Karneval wurde in der Traditionsgaststätte gefeiert.
Auch Karneval wurde in der Traditionsgaststätte gefeiert. © FUNKE Foto Services | Thorsten Lindekamp

Die Halderner hoffen, dass die Gaststätte mit Saal und Hotels dauerhaft erhalten bleibt und vielleicht mit wieder erweiterten Öffnungszeiten an die Erfolge vergangener Jahre anknüpfen kann.