Haldern. Gerüchte, dass das Gasthaus Tepferdt schließen könnte, halten sich hartnäckig. Der Inhaber widerspricht. Warum die Zukunft dennoch unsicher ist.
Es waren die Sorgen der Halderner, die im Dorf geteilt wurden und für Gesprächsstoff sorgten: Schließt der Gasthof Tepferdt? Sorgen, die Inhaber Wolfgang Huying, seinen treuen Gästen nehmen will, indem er seine Pläne für das alteingesessene Lokal in der Reeser Ortschaft öffentlich macht.
Die Kinder werden nicht federführend übernehmen
Gerade 60 Jahre alt geworden ist sich der Eigentümer des Gasthofs darüber im Klaren, dass er in den kommenden zehn Jahren diesen Knochenjob nicht mehr schaffen wird. Die Familie, die beiden Töchter und der Sohn, werden nicht, wie einmal geplant, langfristig den Betrieb übernehmen. „Die Töchter sind Mütter geworden und wollen sich der Familie widmen, sie stehen aber, wie unser Sohn, immer noch zur Verfügung, allerdings nicht mehr federführend“, erklärt Wolfgang Huying.
Fakt ist, dass Wolfgang Huying ein Ausstiegsszenario plant, das, so vermutet er, werde zwei bis drei Jahre Zeit in Anspruch nehmen.
Das Team kann jetzt noch Großveranstaltungen meistern
Noch sei er fit genug und motiviert, den Betrieb auf dem bekannt hohen Niveau weiterzuführen. Seine Mitarbeiter sind zwischen 45 und 60 Jahre alt, noch können sie Großveranstaltungen meistern. Aber wie sieht es zukünftig aus? Sowohl für 2023 als auch 2024 hat Wolfgang Huying Buchungen bestätigt. „Ich werde auch weiterhin Feste annehmen“, so der Gastronom.
Denn für ihn gibt es nur eine Option: Den Gasthof Tepferdt als Betrieb im Ganzen zu verkaufen. Spekulationen, dass die Immobilie verkauft und dann zugunsten von Wohnbebauung abgerissen wird, sind falsch. „Es ist keine Option, soviel Bausubstanz zu vernichten“, betont Wolfgang Huying.
Wegen Personalmangel nur noch freitags bis sonntags geöffnet
Nach der Pandemie hat sich Familie Huying entschlossen, den Gasthof nur noch an den umsatzstarken Tagen Freitag, Samstag und Sonntag zu öffnen. „Auch aus Personalmangel. Daher können wir auch nur eine Veranstaltung am Tag schultern, also neben eine Feier im Saal schaffen wir gleichzeitig nicht noch eine weitere in der Gaststätte“, argumentiert der Inhaber.
Lesen Sie auch diese Nachrichten aus Emmerich und Umgebung
- Emmerich: So ist es um die Emmericher Finanzen bestellt
- Emmerich: Lehrermangel im Kreis Kleve
- Rees: Ein Wimmelbuch für Rees
- Anholt: Die DRK-Kita in Anholt wird erweitert
- Lesen Sie hier alle Nachrichten aus Emmerich, Rees und Isselburg
Natürlich finden weiterhin auch Hochzeiten, Familienfeste aber auch die Großveranstaltungen statt, die gebucht werden, wie beispielsweise Karneval. Zudem wird der Hotelbetrieb weitergeführt, auch während der Woche.
Immobilienmakler treibt nun Verkauf mittelfristig voran
Wolfgang Huying hat sein ganzes Herzblut in den Betrieb gesteckt: „Mich bestätigen all‘ die positiven Rückmeldungen unserer Gäste. Dennoch ist die Entscheidung vernünftig.“ Ein Immobilienmakler aus Kleve wird die Vermarktung vorantreiben. Dazu werden nun interne Kanäle angezapft, wie beispielsweise die Handelskammer. Der große Saal ist ein entscheidendes Vermarktungsargument und wichtig für Haldern. Bislang hat es keine Kontaktaufnahme zu oder von regionalen Unternehmen gegeben, bestätigt Wolfgang Huying.
>> Säle werden in Rees immer knapper
Wer für seine Feier einen Saal benötigt, sollte sich rechtzeitig auf Suche begeben. So hat beispielsweise Scholly’s Freizeit und Sport Center am Groiner Kirchweg, ehemals Kullmann, anders als geplant den Restaurantbetrieb eingestellt. Das Unternehmen wird nur noch als Sportzentrum geführt.
Allerdings, so Inhaber Helmut Scholl, kann der Spiegelsaal gemietet werden, wenn der Gastgeber selbst für das Catering sorgt.