Emmerich. In einigen Ladenlokalen auf Kaß- und Steinstraße in Emmerich wird gewerkelt. Das lässt hoffen. Auch in Sachen Rheincenter gibt es Neues.

Wer die beiden Emmericher Einkaufstraßen in der City entlang geht, der merkt: Auf der Steinstraße, als auch auf der Kaßstraße passiert aktuell wieder einiges. In einigen Schaufenster bleibt es demnächst dunkel. In einigen anderen geht aber auch wieder das Licht an. Es herrscht ein Gehen und Kommen - und auch ein munterer Ladenlokal-Wechsel.

So etwa auf der Steinstraße. Hier wird demnächst das Friseurgeschäft „Ihr Friseur-Team“ nicht mehr an Ort und Stelle zu finden. Aber bitte keine Panik. Die Experten in Sachen Haare ziehen nur um. Und zwar an die Mennonitenstraße 13. In diesen Räumlichkeiten befand sich bis vor einigen Monaten noch ein ebenfalls sehr bekannten Friseurgeschäft - nämlich der Salon Alma. Neu beleben wird nun „Ihr Friseur“ das Ladenlokal. Ab dem 1. August, so steht es auf einem Schild, soll eröffnet werden. Damit der Umzug entsprechend gewuppt werden kann, bleibt das Geschäft auf der Steinstraße ab Samstag, 27. Juli, geschlossen.

Leerstand im Ex-Käseladen beendet

Ihr Friseur-Team zieht um.
Ihr Friseur-Team zieht um. © Eul

Umziehen wird im Übrigen auch ein anderer Friseur von der Steinstraße. Der Salon Expert, aktuell noch an der Steinstraße 1 beheimatet, wird in neue Räumlichkeiten ziehen. Doch auch hier müssen sich die Kunden kaum umorientieren. Der Salon wird zunächst eine neue Heimat im ehemaligen Käseladen auf der Steinstraße 6 finden. Ähnliches hat auch schon die Versicherungsagentur LVM von Frank Bürger hinter sich.

Auch diese wechselte nur die Straßenseite und ist nun gegenüber im Haus bei Vitas (dort war einst ein Lotto-Geschäft untergebracht) zu finden. Das Eck-Haus auf der Steinstraße, wo die Agentur bislang zu finden war, soll wohl kernsaniert werden.

Die LVM-Agentur ist umgezogen. Das Haus wird saniert.
Die LVM-Agentur ist umgezogen. Das Haus wird saniert. © Eul

Neuansiedlung auf der Kaßstraße

Apropos Sanierung: Beim Spaziergang auf der Kaßstraße fällt direkt auf, dass in der ehemaligen Glocken-Apotheke reichlich gearbeitet wird. Hier parken seit Tagen schon immer wieder Handwerks-Pkw davor. Der Eingang wird offensichtlich erneuert. Im Inneren sind Handwerker zu finden. Was dort nach Abschluss zu finden ist, wird noch nicht verraten. Ein Filialist will sich wohl in Emmerich ansiedeln. Eine Neuansiedlung gibt es im Übrigen auch auf der Kaßstraße im Haus mit der Nummer 5. Ein Kosmetiksalon wird hier eröffnen. Ebenfalls gefüllt ist ein Leerstand im Haus mit der Nummer 14 auf der Einkaufstraße. Hier hat eine Gebäudereinigung nun ihr Büro.

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Ein Leerstand an der Kaßstraße, der aktuell noch nicht so ins Auge fällt, weil er sich eigentlich in zweiter Reihe befindet, ist sicherlich weiterhin das Rheincenter. Hier hat bekanntlich im Frühjahr Rewe seine Pforten geschlossen und mit ihm auch die Bäckerei-Filiale von Heiks & Teutenberg. Das Rheincenter gehört bekanntlich der Wessels-Gruppe. Dessen Chef, Arjan Wessels, hatte Ende Juni in einem Interview mit der NRZ erklärt, dass er nicht zeitnah mit keiner Lösung für diesen großen Leerstand rechne.

Vor allem im unteren Bereich der Kaßstraße gibt es viel Leerstand.
Vor allem im unteren Bereich der Kaßstraße gibt es viel Leerstand. © Eul

Rheincenter vermarkten

Er erklärte auch, dass bislang kein Interessent für die große Fläche da sei. Seitens der Emmericher Wirtschaftsförderung mit dem Geschäftsflächenmanagement betraut ist aktuell wieder Manuela Sommer. Schon seit Jahren agiert sie als Mittlerin zwischen Unternehmer und Immobilieneigentümer und hilft bei Umsetzung der Aktivitäten.

„Interessenten können sich gern bei mir melden“

Manuela Sommer
ist die richtige Ansprechpartnerin, wenn es im Ladenlokale in Emmerich geht.

Nun hat sie auch von der Wessels-Gruppe das „Go“ bekommen, potenzielle Mieter für die alte Rewe-Fläche im Rheincenter zu finden. Manuela Sommer ist klar: „Das wird eigentlich nur funktionieren, wenn die Fläche noch einmal unterteilt wird.“ Wenn sich ein guter Anker-Mieter finden würde, „dann sollten sich auch weitere für die Flächen finden.“ Ist sie sich sicher. Besichtigungstermine mit Interessenten seien schon ausgemacht.

Förderung für freie Ladenlokale

Für den alten Teil von Rewe im Rheincenter werden auch noch Mieter gesucht.
Für den alten Teil von Rewe im Rheincenter werden auch noch Mieter gesucht. © Eul

Manuela Sommer hat natürlich noch weitere Ladenlokale in Emmerich, die neue Mieter suchen. Ganz wichtig dabei: Es läuft aktuell noch ein Förderprogramm. „Interessenten können sich gern bei mir melden“, sagt Manuela Sommer. Erreichbar ist sie unter 0170/75 44 154.

Erste Ergebnisse

Im ersten Förderzeitraum konnte das Projekt schon Erfolge erzielen. Zu nennen seien da Pretty Woman, Lady‘s Schrank, Ring-Foto Walczak, Gelateria am Alten Markt, die Änderungsschneiderei auf der Kaßstraße und die Kneipe „Gasthaus zum Rathaus“.

Andere Ladenlokale sind aber wieder leer. Und werden auch nicht von der Förderung profitieren können. „Jedes Ladenlokal darf nämlich nur einmal gefördert werden“, erklärt Manuela Sommer.

Emmerich bekommt nämlich weiterhin Geld vom Land, um die Innenstadt zu stärken. Bereits von 2021 bis Ende 2023 gab es eine entsprechende Förderung, die die Anmietungen, den Anstoß eines Zentren-Managements und die Schaffung von Innenstadtqualität zum Ziel hatte.

Fördersumme von 350.000 Euro

Manuela Sommer ist die Ansprechpartnerin, wenn es in Emmerich um Ladenlokale geht.
Manuela Sommer ist die Ansprechpartnerin, wenn es in Emmerich um Ladenlokale geht. © Claudia Jaquet

Über eine Fördersumme von fast 350.000 Euro kann sich die Hansestadt freuen. Der Förderzeitraum erstreckt sich von 2024 bis Ende 2026. Jungunternehmern bietet das Programm ein starkes Angebot, weil die Stadt Emmerich für sie zum Beispiel als Zwischenmieter eines Geschäfts auftreten kann.

Die Konditionen des Programm bleiben gleich. Zumindest für Mieter und Vermieter. Geschäftstreibende müssen für einen Zeitraum von zwei Jahren nur 20 Prozent der Altmiete aufbringen. Eigentümer müssen weiterhin auf 30 Prozent der zuletzt erzielten Miethöhe verzichten. „Die Stadt muss nun mehr dazu zahlen. Vorher waren es zehn Prozent und jetzt sind es 30“, erklärt Sommer.