Emmerich. Die Hunde vom Zentrum Fein-Gemacht übten das Mantrailing im Parkhaus des Emmerich Vital. Welche Tiere den richtigen Riecher haben.
Erst hält Frauchen Manuela Schmidt ihm eine alte Socke vor die Nase, dann rennt der neunjährige Emil auf vier Pfoten durch das Parkhaus am Emmericher Vital. Die Autorampe hoch, ein Blick nach links, dann gehts doch nach rechts. Alle Personen werden kurz angeschnüffelt, doch eine Spur erkennt der schwarze Labrador noch nicht. Vor der eisernen Tür zum Treppenhaus beginnt er plötzlich zu janken: Da gehts lang. Nachdem er über eine Treppe getatzt ist und einen weiteren Durchgang passiert hat, erblickt er die gesuchte Person. Nicht ohne Finderlohn, das Leckerlie gibts direkt auf die Pfote.
Eine Gruppe des Emmericher Hundezentrums Fein-Gemacht übte am Dienstag im neuen Parkhaus das Mantrailing. Dabei müssen die Hunde an einem Gegenstand riechen und so über eine Spur den Besitzer finden. Wo das in Polizeieinsätzen bis zu den Leichen führt, ist es für die Hunde des Vereins mehr ein Hobby. Trotzdem haben auch sie reglrecht Blut geleckt. „Das ist ein Spiel für sie, sie kriegen kaum genug“, erklärte Nina Bauer von der Hundeschule.
Verschiedene Schwierigkeitsgrade
Jenes Spiel sollte in der asphaltierten Kulisse mit ihren sieben Etagen auf ein neues Level gehoben werden. „Hier gibt es unglaublich viel für die Tiere zu entdecken und viele Gerüche, aber auch Schwierigkeiten wie Durchzug und wechselnde Gegenstände“, deutete Bauer auf die parkenden Autos. Dabei passten die Frauchen die Spurensuche an ihre Hunde an. Emil beispielsweise ist noch ganz frisch dabei, der Labrador lernt das Mantrailing erst seit knapp sechs Wochen. Dass er die versteckte Person durch eine Tür riechen musste, war ganz neu für ihn.
„Es ist erstaunlich, zu beobachten, wie die stark die Sinne funktionieren“
„Dann kann man beispielsweise klatschen, um ihre Aufmerksamkeit in die richtige Richtung zu lenken“, gab Bauer Tipps. Dafür, dass der Hund grade frisch in die Aktivität reinschnupperte, schlug er sich gut. „Es ist erstaunlich, zu beobachten, wie die stark die Sinne funktionieren“, staunte Frauchen Manuela Schmidt.
Diese Arten haben einen guten Riecher
Jagdhunde performen besonders gut im Mantrailing, Labradore gehören jedoch auch zu den Spitzenreitern. „Das sind immerhin Rassen, die sehr intelligent sind und deren Triebinstinkt hoch ist“, unterstrich die Hundetrainerin. Sie selbst hatte ihre Australian Shepherds im Kofferraum, die sich ebenfalls schwanzwedelnd auf die Herausforderung einließen.
„Ansonsten haben wir hier heute noch Schäferhunde, Terrier und Mischlinge. Jeder kann das Mantrailing lernen“, führte Bauer aus. Für ungefähr zwei Stunden nutzten die Besitzerinnen die neue Kulisse für das Schnüffel-Training. Dabei legte jedes Tier eine andere Performance an den Tag. Die einen flitzten direkt drauflos, die anderen gingen bedachten Schrittes, mal sprangen sie in die Luft, mal klebte die Nase regelrecht am Asphalt.
Im Parkhaus trainieren
Die Schranke des Parkhauses am Emmerich Vital soll Vereinen und Verbänden offenstehen. Für bestimmte Zwecke können interessierte Gruppen sich daher für Übungseinheiten oder sonstige Pläne anmelden. Gemeinsam wird dann entschieden, ob das Parkhaus für die Zwecke geeignet ist.
Melden kann man sich bei Ira Saskia Monz unter der Telefonnummer 02822/97690910.
Parkhaus offen für Vereine
„Es ist echt spannend, zuzusehen. Wir freuen uns, wenn das Parkhaus für verschiedene Zwecke genutzt werden kann“, bestätigte Ira Saskia Monz, Pressesprecherin des Emmerich Vital. Zuletzt übte auch die Hüthumer Feuerwehr zwischen den Betonsäulen. „Der Nachmittag ist immer gut, da wird es leerer, aber etwas Betrieb gibt es noch. Für die Hunde muss das perfekt sein“, überlegte Monz. Die Fährte einmal aufgenommen, wollen die Vierbeiner und ihre Besitzerinnen das Ganze sicher wiederholen. Hundemüde ging es aber erstmal nach Hause.
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