Emmerich. Bei der Friedensgala am Willibrord-Gymnasium in Emmerich gab es ein emotionales Programm. Tränen flossen. Das war der Grund.

Asiti, Paz, Freedom oder doch die Taube mit dem Ölzweig im Schnabel: Frieden hat viele Gesichter. Ein jedes davon zeichnet sich durch Zerbrechlichkeit aus. Um ein „Piece of Peace“ zu bewahren, lud das städtische Willibrord-Gymnasium Emmerich am Freitag zur traditionellen Benefizgala ein.

Jene tauchte das Pädagogische Zentrum (PZ) in tiefblaues Licht. Geboten wurde zudem ein emotionales Programm. „In einer Welt voll Sturm und Leid suchebn wir nach Seelenfriedlichkeit“, nahm Schüler Jorek von der Gabelentz eröffnend die „Fackel des Friedens gegen die Dunkelheit der Welt“ in die Hand. Monatelang bereitete die Q2 den Abend vor, der im Zeichen des Kreises mit dem umgedrehtem Y stand.

Schüler sammelten Spenden für Projekte

Das sei gerade heutzutage nötiger denn je. „Frieden ist Geschenk und Ansporn zugleich“, so Sprecher Markus Rennecke. Letzteres nutzten die Schüler, um im Rahmen eines aufwendigen Abends Spenden zu sammeln. Darunter für den Förderkreis Kriegskinder Emmerich, der sich für die einsetzt, die fernab ihrer Heimat nach Frieden suchen müssen. „Besonders Kinder aus armen Familien leiden darunter“, begann Vorsitzender Dr. Heinz Grunwald.

„Besonders Kinder aus armen Familien leiden darunter.“

Dr. Heinz Grunwald

Sind diese krank oder verletzt, gibt es in ihrem Herkunftsland meist keine bezahlbare Versorgung. Der Förderkreis Kriegskinder sorgt dafür, dass sie innerhalb Deutschlands genesen. Das sei nicht nur eine Herzensaufgabe, sondern außerdem langfristiges Glück. 2018 erreichte den Vorsitzenden eine EMail aus Duschanbe, Tadschikistan. Im Anhang das Foto eines kleinen Mädchens nebst Dr. Heinz Grunwald.

Ergriffener Dr. Heinz Grunwald bei der Gala im Gymnasium

Mittlerweile ist sie erwachsen, studierte Pharmazie und gründete eine glückliche Familie. „Diese geteilte Freude“, deutete Grunewald unter Tränen auf sein Herz. Kaum verwunderlich, dass auch im Publikum kaum ein Auge trocken blieb. Die andere Hälfte der Spendengelder sollte in den Freundeskreis humanitäre Hilfe in Ghana e.V fließen. Sie sorgen für Perspektive und bessere Lebensbedingungen in Afrika.

Die Rührung im Publikum war zu spüren. Viele hatten immer wieder Tränen in den Augen.
Die Rührung im Publikum war zu spüren. Viele hatten immer wieder Tränen in den Augen. © FUNKE Foto Services | Konrad Flintrop

Für jenes Piece of Peace legten sich die Schüler ordentlich ins Zeug. Moderatorinnen Philine Venendaal und Isabelle Meyer führten gekonnt durch die emotionale Achterbahnfahrt. Wo gerade erst die Tränen trockneten, streuten sie mit Hilfe der Vorbereitungsklasse (VKL) Funken guter Laune. Ihre persönlichen Momente von Hoffnung brachten die Schüler der VKL auf die Leinwand.

Wunschwand für den Frieden

Ob Fotos von Natur, Familie oder dem sicherem Kinderzimmer: Sie teilten Orte der Harmonie. Plötzlich schwang die sentimentale Stimmung um, als sie zur schnellen Tanzchoreographie ansetzten. Schließlich lässt sich auch mit Bewegung was bewegen. Rührung und gute Laune vermischten sich zu einer verdienten Standing Ovation. „Wow, das war mal eine Vorstellung“, jubelte Moderatorin Meyer.

Ineke von der Gabbelentz und Helea Schulz brachten die Harmonie daraufhin durch die Gehörgänge in die Herzen der Zuschauer. An ihren Violinen spielten sie Bach, kurz darauf setzte ein Chor zu Michael Jacksons „Heal the world“ an. In der Pause ließ sich eine Wunschwand der Schüler bestaunen. „Ich möchte, dass Russland und die Ukraine Freunde sind“ , schrieb Denysk. Möglicherweise fehlt gerade diese simple Perspektive auf der Welt. Umso wichtiger, dass sich junge Leute wir die Schüler des Willibrord-Gymnasiums für ein Piece of Peace, also ein Stück Frieden, einsetzen.

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