Emmerich. . Nachdem Dr. Heinz Grunwald das Emmericher Krankenhaus verlassen hatte, war die Stimmung schlecht. Da passte eine offizielle Verabschiedung nicht.
Seit dem 1. April ist Dr. Heinz Grunwald nicht mehr Chefarzt der Unfallchirurgie am Willibrord-Spital. In über 20 Jahren am Krankenhaus hat er sich in Emmerich und Umgebung einen guten Namen erarbeitet. Die Abteilung wurde, wie berichtet, mit der Orthopädie zusammengelegt und wird nun von Dr. Roland Hilgenpahl geleitet. Am 3. Mai erschien in der NRZ ein Leserbrief von Thekla Koenen. Sie hatte ein Dankeschön, eine Wertschätzung, eine Verabschiedung vermisst. Noch am selben Tag fragte die Redaktion dazu beim Spital nach.
Sieben Wochen später bekommt die NRZ erst Antworten
Seither hat die Gerüchteküche gebrodelt. Sieben Wochen später bekommt die NRZ nun Antworten. In der Tat ist das Thema nicht ganz einfach, wie der stellvertretende Geschäftsführer Holger Hagemann im Gespräch darlegt. Fakt ist: Dr. Grunwald wurde einvernehmlich von der Verpflichtung der Erbringung der Arbeitsleistung freigestellt. Wie das formaljuristisch korrekt heißt. Eine offizielle Verabschiedung habe es tatsächlich nicht gegeben. Und Hagemann räumt ein, dass auch noch weitere Menschen diese Tatsache kritisiert hätten.
Hagemann räumt mit zwei Gerüchten auf
Die Stimmung muss nach der Entscheidung, die Abteilungen zusammen zu legen, sehr schlecht gewesen sein: „In dieser Situation wäre es unpassend gewesen, zu einer Verabschiedung einzuladen“, sagt Hagemann.
Mit zwei Gerüchten räumt Hagemann auf. Der Bocholter Mediziner ist nicht aus gesundheitlichen Gründen ausgeschieden. Und Dr. Grunwald habe sich auch nichts zu Schulden kommen lassen: „Es gab keine Vorfälle. Seine medizinische-fachliche Qualität ist im Haus und bei der Bevölkerung unbestritten!“
Nach wie vor operiert Grunwald in Emmerich Kinder aus dem Friedensdorf Oberhausen
Nach wie vor dürfe Grunwald für das Friedensdorf Oberhausen in Emmerich ehrenamtlich operieren – und das funktioniert auch gut, bestätigen Hagemann und der Chirurg. Eben deshalb möchte sich der Arzt öffentlich nicht über die Situation äußern. Sicher ist aber, dass er schwer enttäuscht ist über die Entwicklung der Abteilungen, hat die NRZ recherchiert. Holger Hagemann erklärt, dass man zwei Jahre lang versucht habe, eine gemeinsame Lösung für die Neuausrichtung der Abteilungen zu finden. Diese wurde aber nicht gefunden. Die Umstrukturierung an sich sei seit Jahren überfällig.