Rees. Michael Scholten aus Rees ist in der ZDF-History-Folge „Fernsehlegenden – Deutschlands große Showmaster“ als Experte dabei.
- Michael Scholten tritt als Experte im Fernsehen auf
- Der Reeser ist bei der ZDF-History-Folge „Fernsehlegenden – Deutschlands große Showmaster zu sehen
- Interessante Anekdote zu Wetten, dass...?
Michael Scholten kennt sich als Schriftführer der Geschichtsvereins Ressa blendend in der Reeser Stadtgeschichte aus. Das hat er in vielen Vorträgen und Büchern bewiesen. Dass der 51-jährige Reeser aber auch in der Geschichte der deutsch-deutschen Fernsehunterhaltung zu Hause ist, hat er nun in der aktuellen ZDF-History-Folge „Fernsehlegenden – Deutschlands große Showmaster“ bewiesen.
Filmemacher Falko Korth interviewte prominente Fernseh-Gesichter
Der Berliner Filmemacher Falko Korth interviewte für die kurzweilige Dokumentation Frank Elstner, Johannes B. Kerner, Carmen Nebel, Wolfgang Lippert und Oliver Kalkofe sowie eben Michael Scholten. Der Reeser hat unter anderem das Buch „Eigentlich gucke ich gar kein Fernsehen“ verfasst und zeigt sich in der Sendung als veritabler Experte für die Unterhaltungsshows im Fernsehen.
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In der Dokumentation des ZDF äußert sich Scholten unter anderem zu einer frühen Showlegende des deutschen Fernsehens: „Peter Frankenfeld war ein Pionier in allem, was er getan hat. Er war letztlich der Showmaster, der vielen seiner Nachfolgern den Weg geebnet hat.“
Michael Scholten spricht über Fernsehen in der Nachkriegszeit
Der bekanntlich historisch affine Scholten ordnet das Leben und Wirken von Frankenfeld dann auch in den geschichtlichen Kontext ein. Die Folgen des Zweiten Weltkriegs seien in Deutschland deutlich spürbar gewesen. Die Leute hätten sich nach Abwechslung gesehnt. „Unterhaltung, die Spiele geboten hat auf dem Niveau von Kindergeburtstagen – und das meine ich nicht abfällig – war genau das, was die Menschen damals sehen, hören und erleben wollten“, sagt der Reeser in der Sendung.
Scholten erinnert aber auch daran, dass mit dem einsetzenden Wirtschaftswunder in der Bundesrepublik sich auch das Fernsehen veränderte. Die positiven, guten Seiten des Lebens wurden betont. Mit „Einer wird gewinnen“ wird dann auch die Ära der großen Samstagsabendsshows im deutschen Fernsehen eingeläutet. „Hans-Joachim Kulenkampff war ähnlich begabt wie Peter Frankenfeld“, lautet Scholtens Verdikt über „Kuli“, „aber er war kein Varieté-Künstler. Er war gelernter Schauspieler und er hat nie einen Hehl daraus gemacht, dass er Bildung in die Wohnzimmer bringen möchte.“
„Dalli Dalli“ und „Der Große Preis“
Ähnlich wie vielen aus seiner Generationen hat Scholten, der in der vergangenen Woche 51 Jahre alt geworden ist, noch viel Erinnerungen an „Dalli Dalli“. Immer wenn einmal im Monat donnerstags um 19.30 Uhr „Dalli Dalli“ lief, habe er geschaut. Die Erkennungsmelodie habe er immer noch in Erinnerung. Teilweise sei es allerdings so gewesen, dass er als Kind die prominenten Gäste von Hans Rosenthal nicht immer alle gekannt habe.
Auch konnte Scholten an eine Eigenart Rosenthals erinnern, dem sehr dran gelegen war, dass seine Sendung auch in Ost-Berlin und der DDR geschaut wurde. Weil die Menschen dort aber keine Möglichkeiten hatten, Programmzeitschriften mit westlichem Programm zu kaufen, hatte er Gesangsnummern bei Dalli Dalli eingebaut, damit der DDR-Bürger so erfahren konnte, wann Dalli Dalli im ZDF laufen würde.
Michael Scholten äußert sich dann im weiteren Verlauf noch über „Der Großen Preis“ mit Wim Thoelke, „Die Hitparade“ mit Dieter-Thomas Heck, „Am laufenden Band“ mit Rudi Carrell, „Verstehen Sie Spaß“ mit Paola und Kurt Felix oder auch „Wetten, dass...?“. Bei letztgenannter Show plaudert Scholten dann aus dem Nähkästchen und erzählt eine selten gehörte Anekdote, warum Thomas Gottschalk als Moderater zurückkehrte und seinen glücklosen Nachfolger Wolfgang Lippert wieder ersetzte. Der mit einem Taschentuch abgetupfte Schweiß von der Stirn von Paul McCartney soll den Ausschlag gegeben haben.
>> Sendung wegen Tod der Queen um drei Monate verschoben
Die „ZDF-History“-Folge zu Deutschlands großen Showmastern sollte ursprünglich schon im September 2022 ausgestrahlt werden, wurde aber nach dem Tod von Königin Elizabeth II. um drei Monate verschoben.
Daher ist die Sendung am vergangenen Sonntag ausgestrahlt worden. Leider ist die History-Folge aber von den Programmmachern des ZDF auf einen Sendetermin kurz vor Mitternacht platziert worden.
Wer die Ausstrahlung im ZDF verpasst hat, kann sich die Folge aber noch über die Mediathek des ZDF ansehen beziehungsweise über die Homepage des Senders aus Mainz.