Emmerich. Bei der Betuwe in Elten dreht sich nicht alles nur um den Berg. Das ist für Sportplatz, Haltepunkt, Viadukt und Überführung am Moddeich geplant.
In allen Details der Betuwe-Planung den Überblick zu behalten, ist für Kommunalpolitiker in Emmerich eine echte Herausforderung. So mussten sich die zuständigen Fachausschüsse sowie der Rat nun mit dem Planfeststellungsabschnitt (PFA) 3.5 Hüthum-Elten-Landesgrenze beschäftigen. Genauer gesagt es wurde die Stellungnahme der Stadt Emmerich beschlossen.
In diesem Zusammenhang legte sich die Emmericher Politik nun endlich auch auf eine Variante zum möglichen Standort es dauerhaften Bahnhaltepunkts Elten fest. Bereits im August des vergangenen Jahres hatte eigentlich die Entscheidung angestanden, aus fünf Varianten eine zu präferieren. Doch damals kam es im Ausschuss für Stadtentwicklung zu keiner Entscheidung. Ein verspäteter Informationsfluss der Deutschen Bahn sowie die fehlende Beteiligung von Bürgern und Politik wurden kritisiert.
Im Rahmen der Stellungnahme schlug Dr. Matthias Reintjes, Fraktionsvorsitzender der CDU, vor, die so genannte Variante zwei zu präferieren. Für diese Variante ist auch der VRR. Die Stadtverwaltung Emmerich hatte sich bisher für Variante drei ausgesprochen.
Das Kostendelta liegt bei 835.000 Euro
Das Kostendelta zwischen Variante zwei und drei liegt bei 835.000 Euro. Jörn Bartels (BGE) wollte wissen, wer denn überhaupt die Kosten tragen würde. „Der VRR ist Träger der Maßnahme und hat ja selbst Variante zwei vorgeschlagen“, berichtete Ausschussvorsitzender Albert Jansen (CDU).
Bis ein Zug von Emmerich kommend am Bahnhaltepunkt in Elten einfährt, muss er aber erst einmal zwei besondere Konstruktionen passieren, die ebenfalls im genannten Planfeststellungsverfahren behandelt werden: das Viadukt an der B8 sowie die Bahnüberquerung an der Straße Am Moddeich.
Durchfahrtshöhe am Moddeich
Bei der letztgenannten Überquerung war den Kommunalpolitikern wichtig, dass eine Durchfahrtshöhe vorgesehen wird, die auch großen landwirtschaftlichen Nutzfahrzeugen das Passieren ermöglicht. Jens Bartel, Leiter des Fachbereichs Stadtentwicklung bei der Stadt Emmerich, machte deutlich, dass die „Deutsche Bahn sicherlich nicht das Gleis bis zur Landesgrenze anheben wird“. Deshalb müsste hier eine andere technische Lösung gesucht werden.
Viadukt als Angstraum für Fußgänger und Radfahrer
Zum Viadukt gibt es die Befürchtungen, dass dort ein Angstraum für Fußgänger und Radfahrer entstehen kann. Johannes ten Brink (CDU) ist wenig begeistert von den Ausführungen im Planfeststellungsbeschluss. „Diese Verkehrslösung taugt nichts, deswegen sollten wir sie Grundwegs ablehnen“, sagte der pensionierte Bahningenieur.
Im Planfeststellungsverfahren ist nun eine Alternative für den entfallenden Sportplatz an der Europastraße eingeplant. Der Standort befindet sich künftig bahnlinks an der neuen Lobither Straße. Dies bedingt, dass künftige Nutzer in der Regel die Bahn queren müssen, um zum Sportplatz zu gelangen, da sich der Siedlungsschwerpunkt bahnrechts befindet.
Verlegung des Sportplatzes in Elten
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Seitens der Vereine wurden mit Blick auf die kommende Maßnahme der Deutschen Bahn keine wesentlichen Investitionen getätigt. Die Entschädigung für die Verlegung soll seitens der Bahn mittels Gutachter anhand des Zeitwertes der Anlagen erfolgen. Da aber sowohl keine Investitionen vorgenommen wurden und auch keine Fördergelder beantragt werden konnten, ist der Zeitwert als Richtschnur keine adäquate Lösung. Auch darauf weist die Stadt Emmerich in ihrer Stellungnahme hin und fordert zudem, dass der künftige Sportplatz in einer Art und Weise ausgestattet wird, damit er den heutigen Anforderungen entspricht und sofort ohne zusätzliche Kosten nutzbar ist.
>>> Auszug aus der Stellungnahme der Stadt Emmerich
Ganz grundsätzlich erklärt die Stadt Emmerich im Übrigen gegenüber der Bahn: „Die im vorliegenden Planverfahren für den Planungsabschnitt 3.5 Hüthum-Elten-Landesgrenze vorgesehenen Maßnahmen stellen jedoch keine zufriedenstellende, zukunftsorientierte Planung dar. Vielmehr wird versucht, mittels konventioneller Lösungen zu einem kostengünstigen Ausbau der Strecke zu gelangen. Die Planunterlagen lassen nur stellenweise eine intensive Auseinandersetzung mit den ortsspezifischen Auswirkungen der Planung auf das Stadtgebiet von Emmerich am Rhein erkennen. Erforderlich sind eine durchgängige, detailliertere Betrachtung der städtebaulichen Situation und die Erarbeitung von Lösungsansätzen, die besonders zur Verringerung der Zerschneidungseffekte und sonstiger städtebaulich, missliebiger Auswirkungen führen.“