Elten. . Rolle rückwärts beim Betuwe-Ausbau in Elten. Verlängerung Lobither Straße geplant.

Die Freude über den Betuwe-Konsens auf ganzer Linie (die NRZ berichtete) könnte bei einigen getrübt werden. Denn offenbar gibt’s in Elten eine Rolle rückwärts. Teilweise zurück zu den ursprünglichen Plänen. Es soll nun doch die Lobither Straße (L 472) über den Eltener Sportplatz an der Europastraße bis zur B 8 verlängert werden. Hier hatte die Deutsche Bahn mal eine Straßenüberführung vorgesehen – die Stadt hat jetzt als Ersatzbauwerk einer Eisenbahnüberführung zugestimmt.

Dies wird aus einem Schreiben des Bundesministeriums für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung deutlich, das der NRZ vorliegt. Der FDP-Bundestagsabgeordnete Otto Fricke hatte nach seinem Besuch vor kurzem in Emmerich eine Anfrage gestellt. In dem Schreiben, das als „Sprechzettel“ aus der zuständigen Abteilung Straßenbau überschrieben ist, wird dargelegt, dass in einem Konsensgespräch mit der Stadt Emmerich am 17. April Einigung über drei Bahnübergänge in Elten gefunden wurde. Es blieben fünf Dissensfälle für Emmerich. Die Stadt hatte aber signalisiert, dass in diesen Fällen ein Konsens gefunden werden könne, wenn beim Bahnübergang Borgheeser Weg der Forderung nach einem Ersatzbauwerk auch für eingeschränkten Pkw-Verkehr entsprochen würde – bisher sollte eine Überführung nur für Radfahrer und Fußgänger entstehen. Jetzt im Mai, heißt es im Schreiben vom 24. April, stünden weitere Gespräche an, die wohl zum Konsens in allen Fällen geführt haben müssen.

Wie berichtet hatte die Stadt im Mai 2011 für Elten ein neues Konzept vorgelegt, bei dem ein Bahnübergang näher zur Grenze hin, etwa in Höhe der Haagschen Straße, vorgesehen war. Diese Version wäre sogar insgesamt günstiger geworden. Erst am 17. April 2012 durfte die Stadt diese Pläne dem zuständigen Landesministerium vorlegen. Fazit: Die neuen Pläne sind nicht realisierbar, weil unter anderem eine neue Straße durch ein Vogelschutzgebiet hätte geführt werden müssen.

Die Stadt äußerst sich Donnerstag

Also zurück zu der alten Version über den Sportplatz? Der Bund stimmte dem Emmericher Kompromissvorschlag für eine Eisenbahnüberführung zu. Auch deshalb, weil ein Brückenbauwerk für die Bahn über die Straße rechtlich schwer durchzusetzen gewesen wäre, heißt es in dem Sprechzettel. Die Gleise liegen bereits zwei Meter über dem Gelände und es müssten zwei Oberleitungssysteme untergebracht werden. Die Straßenüberführung hätte rund zwölf Meter hohe Dämme und entsprechend lange Rampen bekommen. Alle weiteren Bahnübergänge in Elten werden wohl ersatzlos gestrichen.

Mit Spannung darf eine Pressekonferenz am Donnerstag erwartet werden. Dann will sich die Stadt Emmerich erklären. „Vorher nicht“, machte Dr. Stefan Wachs, der Erste Beigeordnete, klar. Am gestrigen Montag, 7.Mai, wurden die lokalen Spitzenpolitiker im Ältestenrat über den genauen Konsens aufklärt.