Emmerich-Elten. Fünf Varianten für dauerhafte Lösung des Bahnhaltepunktes in Elten werden im Ausschuss kommende Woche diskutiert. Stadt Emmerich hat Präferenz.

Seit 2019 halten in Elten wieder Züge. Allerdings nur an einem provisorischen Haltepunkt. Nun wird in einem Deckblattverfahren zum Betuwe-Planfeststellungsverfahren 3.5 Elten auch der Standort für den dauerhaften Bahnhaltepunkt besprochen. Der Ausschuss für Stadtentwicklung befasst sich damit in der öffentlichen Sitzung am Dienstag, 31. August, 17 Uhr, in der Aula der Gesamtschule.

Fünf Varianten stehen zur Wahl. Die Verwaltung spricht sich für Variante 3 aus. Final muss der Rat entscheiden, für welche Variante sich Emmerich ausspricht. Im Idealfall einigen sich alle Beteiligten auf eine Variante, um eine Entscheidung zugunsten der kostengünstigsten Variante abzuwenden.

Am Ende entscheidet das Verkehrsministerium NRW

Die Finanzierung für den neuen Haltepunkt übernimmt der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR), gefördert mit Landesmitteln. Das Verkehrsministerium NRW entscheidet, welche Variante am Ende zum Zuge kommt. Wortwörtlich.

Variante 1: Sonderwykstraße. Hier wäre eine kurze Anbindung zum Ortskern gegeben. Park + Ride-Plätze sind nicht vorhanden, keine ÖPNV-Anbindung. „Aufgrund der signifikanten Eingriffe in private Grundstücke und der damit in Frage stehenden Genehmigungsfähigkeit ist die mögliche Umsetzung eher unwahrscheinlich“, heißt es in den Ausschussunterlagen.

Variante 2: „alte“ Lobither Straße südlich. Kurze Anbindung zum Ortskern, P+R-Anbindung ist gegeben, aber keine ÖPNV-Anbindung. Eine neue Personenunterführung wäre erforderlich und neue Rampen zu den Bahnsteigen. Geschätzte Kosten: 5.629.000 Euro. Dies ist der Favorit des VRR.

Variante 3: „alte“ Lobither Straße nördlich. Auch kurzer Weg zum Ortskern. P+R sowie ÖPNV-Anbindung müssten neu geschaffen werden. Eine neue Personenunterführung und ein gewendeltes Rampensystem sind erforderlich. Die Option einer späteren Anbindung an die Eisenbahnunterführung Lobither Straße und an die Flächen der Sportanlage (ÖPNV, P+R, Bike & Ride) wäre zu untersuchen. Kostenschätzung: 6.444.000 Euro.

Variante 4: „alte“ und „neue“ Lobither Straße. Nah zum Ortskern und zur Eisenbahnunterführung Lobither Straße. P+R, B+R und ÖPNV-Anbindung müssten geschaffen werden, wofür Flächen der Sportanlage zur Verfügung stehen. Eine neue Personenunterführung und ein gewendeltes Rampensystem wären erforderlich. Kostenschätzung: 7.901.000 Euro. Das wäre eigentlich der Favorit der Stadtverwaltung, ist aber sehr teuer.

Variante 5: „neue“ Lobither Straße. Nicht fußläufig zum Ortskern erreichbar. P+R und ÖPNV-Anbindung müssten geschaffen werden. Flächen an der Sportanlage sind erreichbar. Eine Bahnsteigzuwegung aus der neuen Eisenbahnunterführung wäre erforderlich. Pikant: DB Netz favorisiert diese Variante, weil sie mit 3.780.000 Euro die günstigste wäre. VRR und Stadt Emmerich bevorzugen sie nicht, weil sie wegen der schlechten Ortsanbindung sich für Fahrgäste auswirken würde.