Emmerich. Deutsche Bahn bringt bei der Bahnübergangsbeseitigung in der Emmericher City Änderungen ein. Welche Rad- und Fußüberführung wegfallen soll.
Bereits 2013 lagen erste Pläne zu Ausbauarbeiten auf der Betuwe-Linie zwischen Emmerich und Oberhausen vor. Gegenwind erhielt die Deutsche Bahn (DB) dazu auch aus Emmerich. 802 private und 35 öffentliche Einwendungen resultierten aus der Offenlage der ersten Planfeststellungsunterlagen 2014. Nun folgten Änderungen im Verfahren des Ausbaus entlang des Abschnittes Emmerich, mit dessen Neuerungen die DB den Bürgern ein Entgegenkommen versprach.
Die aktuellen Pläne sind in Form von Deckblattunterlagen ab dem 1. März öffentlich einzusehen. Wer Einwendungen gegen das veränderte Vorhaben hegt, kann diese dann bis zum 14. April einreichen.
Keine Radfahrer- und Fußgänger-Überführung über die ‘s-Heerenberger Straße
In den Neuerungen der Pläne findet sich die Anpassung einzelner Fußgänger- und Eisenbahnüberführungen. Unter anderem soll die Fußgängerrampe der Überführung auf der Nierenbergerstraße an Steigung verlieren, um so auch für mobilitätseingeschränkte Personen passierbar zu sein.
Weiter entfällt die ursprünglich beabsichtigte Überführungsmöglichkeit für Fußgänger und Radfahrer an entlang der Bahntrasse von der Seufzerallee kommend über die ‘s-Heerenberger Straße. Für die Umsetzung einer radfreundlichen Option fehle die verkehrstechnische Notwendigkeit, so die DB. Die Seufzerallee stößt hier künftig auf den Trog der Unterführung.
Diese Änderung stieß vor allem bei den Bürgern auf große Kritik. So seien enorme Umwege nötig, um die Trasse mit dem Fahrrad zu passieren. Zudem widerspreche diese Maßnahme der Beteuerung der DB, durch den Streckenausbau für mehr Nachhaltigkeit und Klimaschutz zu sorgen. Einige Emmericher sahen die neue Planung daher als „eine Zumutung“ an, die Radlern gegenüber „unverschämt“ sowie „nicht zeitgemäß“ sei.
Viadukt Van-Gülpen-Straße soll nun doch ausgebessert werden
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Weiter standen Änderungen an dem Vorhaben der Anbindung der Hafenbahn im Fokus. Diese soll früher auf das Hafengleis wechseln. Dadurch fällt die zusätzliche Überquerung eines Industriegleises auf der Eisenbahnüberführung der Van-Gülpen-Straße weg. Zudem willigte die DB der Forderung der Stadt Emmerich ein, das Brückenbauwerk des Viadukts an der Van-Gülpen-Straße auszubessern und auf eine Breite von 16,60 Meter zu erweitern.
Entgegen erster Planung, soll auf der Kämpchenstraße eine kurvige statt geradlinige Strecke unter der beabsichtigten Eisenbahnüberführung entstehen.
Bürger sorgen sich wegen nun flacheren Schallschutzwänden
Die Sportanlage Eintracht Emmerich bedurfte nach voriger Absicht einer langfristigen Umverlegung, da eine Versickerungsmulde auf dem Gelände vorgesehen war. Nach Einwendungen wurden die Entwässerungspläne optimiert. So kann nun auf die Mulde verzichtet werden. Die Fläche des Grundstücks, die dauerhaft in Anspruch zu nehmen sein würde, schrumpft somit.
Wesentliche Änderungen im Schallschutzvorhaben hinterließen die Bürger mit Bedenken. Nach berechnetem Schall seien, laut der DB, weiterhin keine Schallschutzwände am Bahnhof nötig. Zudem sollen einige vorgesehene Schallschutzwände in ihrer geplanten Höhe von maximal fünf Metern reduziert werden, was die Angst vor einer Lärmbelästigung fütterte. Zuletzt wurden Baustraßen in den aktuellen Ausfertigungen an den Rand von Grundstücken verlegt, um so einer zuvor befürchteten Zerschneidungswirkung vorzubeugen.
>> Unterlagen können bis Ende März eingesehen werden
Vom 1. bis zum 31. März kann das Deckblatt im Rathaus der Stadt Emmerich eingesehen werden. Dazu ist eine Terminvereinbarung telefonisch (02822/751532) oder per E-Mail (nicole.jansen@stadtemmerich.de) nötig. Ferner können die Deckblattpläne auch online begutachtet werden unter www.emmerich.de, wobei die Darstellungen für Laien schwer zu durchschauen sind.