Hochelten. Am 2. April startet die Saison 2022 für den Drususbrunnen auf dem Eltenberg. Neues Faltblatt wurde von Wirtschaftsförderung Emmerich aufgelegt.

Die Spinnenweben werden mit einem Besenwisch dahingefegt. Das Unkraut zwischen den Pflastersteinen ist da schon mühsamer wegzubekommen. Doch was sein muss, muss sein. Der Drususbrunnen auf dem Eltenberg wird für die Saison vorbereitet.

Saison in Hochelten am Drususbrunnen startet am 2. April 2022

Im Inneren des Brunnens wurde ebenfalls alles auf Vordermann gebracht.
Im Inneren des Brunnens wurde ebenfalls alles auf Vordermann gebracht. © Funke Foto Services GmbH | Thorsten Lindekamp

Denn ab dem Wochenende 2. und 3. April hat wieder samstags, sonntags und an den Feiertagen von 13 bis 17 Uhr der Brunnen für Publikum geöffnet. Die vier Brunnengeister Birga de Graaff, Trudi Otten, Theo Halma und René van Lier können dann das ein oder andere Interessante zum Brunnen erzählen. Die Saison endet Ende Oktober.

Bis zu 3000 Besucher pro Saison

Neben den Brunnengeistern packten jetzt beim Frühjahrsputz auch Emmerichs Tourismuschefin Dr. Manon Loock-Braun sowie Jennifer Deckers, studentische Praktikantin bei der Wirtschaftsförderung, mit an. Dass der Brunnen auf Hochglanz erstrahlt, ist angesichts der Besucherzahlen ein Muss. „Vor Corona hatten wir schon immer so zwischen 2000 bis 3000 Besucher pro Saison“, erklärt Loock-Braun.

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Der sagenumwobene 57 Meter tiefe Drususbrunnen ist ein bis heute sichtbarer Beweis der Brunnenbaukunst. Er versorgte das Damenstift und die ehemalige Burg sowie bis 1931 und dann nach dem Zweiten Weltkrieg auch die Bevölkerung von Hochelten mit Wasser. Der Wasserspiegel liegt bei 21,5 Meter über dem Meeresspiegel.

Wo der Name Drusus herstammt

Der Name Drusus stammt aus dem römischen Reich. Drusus war der dritte Namensbestandteil eines Zweigs des plebejischen Geschlechts der Livier und einiger Angehörigen der julisch-claudischen Dynastie. Historiker Andreas Dederich ließ 1846 eine Inschrift am Gebäude anbringen, worauf stand, dass der römische Feldherr Drusus den Brunnen durch germanische Sklaven erbauen ließ. „Das hat mal ein Pfarrer erzählt und so hat sich die Geschichte gehalten“, weiß van Lier. „Und es hat sich ja auch gut angehört und war eine prima Werbung für Hochelten.“

Graf Wichmann ist wohl der wirkliche Erbauer

Neuere Forschungen haben bewiesen, dass diese These nicht haltbar ist. Durch Gesteinsuntersuchungen ist belegt worden, dass es keine Spuren einer römischen Besiedlung auf dem Eltenberg gibt. Vielmehr geht man heute davon aus, dass Graf Wichmann, der etwa im Jahr 950 Burgherr in Hochelten war, den Brunnen bauen ließ.

Unter anderem auch diese historische Fakten sind auf einem neuen Faltblatt zum Drususbrunnen nachzulesen. Das Faltblatt ist im Übrigen in Deutsch und auch in Englisch zu haben. Denn das Publikum ist international.