Emmerich. Vor acht Jahren wurde die Einrichtung der Gesamtschule vom Emmericher Rat beschlossen. Der Neubau am Brink soll im kommenden Sommer fertig sein.
Es ist ziemlich genau acht Jahre her. Am 15. Oktober 2013 hatte der Rat die Einrichtung einer sechszügigen Gesamtschule beschlossen. Die Entscheidung war im Vorfeld heftig diskutiert worden. Und auch hinterher flammten immer wieder Diskussionen auf.
Auf drei Standorte verteilt
Die Gesamtschule ist nichtsdestotrotz zum Schuljahr 2014/2015 mit sechs Klassen im Schulgebäude „Am Brink“ gestartet. Die Gesamtschule wird zukünftig an drei Standorten untergebracht: Im Gebäude am Brink sollen die Jahrgänge 5 bis 7, das Jugend-Café, eine Mensa und die Hauptverwaltung der Gesamtschule untergebracht werden. Für die Jahrgänge 8 bis 10 ist das Gebäude am Grollschen Weg vorgesehen und die Oberstufe soll letztlich ins Gebäude an der Paaltjessteege einziehen. Dieses Gebäude wird auch die Fachräume für die im Brink untergebrachten Jahrgänge beherbergen.
Stadt Emmerich investiert über 30 Millionen Euro
Um die Schüler fit für Schule, Abschluss und späteres (Berufs-)Leben zu machen, muss entsprechend die Ausstattung in den Unterrichtsräumen stimmen – beziehungsweise die Räumlichkeiten müssen erst einmal ertüchtigt oder sogar errichtet werden. Es ist ein Mammutprojekt – auch in finanzieller Hinsicht. Nach derzeitigem Stand investiert die Stadt Emmerich über 30 Millionen Euro in das Schulbauprojekt.
Gebäude Paaltjessteege wurde kernsaniert
Im Bauabschnitt 1 wurde das Gebäude Paaltjessteege kernsaniert und für den Schulbetrieb hergerichtet. Dieser Abschnitt konnte mit der Übergabe des Gebäudes am 29. April 2019 an die Lehrer und Schüler der Gesamtschule abgeschlossen werden. Die Kosten für den Umbau beliefen sich auf rund 4,7 Millionen Euro und konnten damit leicht günstiger realisiert werden, als ursprünglich vom Rat der Stadt bereitgestellt (4,82 Mio. Euro).
Container am Grollschen Weg werden obsolet
In Abschnitt 2 erfolgte die Räumung und Abriss des Gebäudes am Brink und momentan die Errichtung eines Neubaus an gleicher Stelle. Ganz aktuell ist gerade der Estrich im zweiten Obergeschoss verlegt worden. „Die geplante Fertigstellung des Neubaus ist für den Sommer 2022 anvisiert, so dass mit Beginn des Schuljahres 2022/23 die Klassenzimmer bezogen werden können“, erklärt Lea Winnig von der Stabsstelle Kommunikation und Archiv im Emmericher Rathaus. Dadurch würde zu diesem Zeitpunkt auch die Zwischenlösung mit Containern am Grollschen Weg wegfallen.
Die Herrichtung des Gebäudes am Grollschen Weg erfolgt schließlich im Bauabschnitt 3. Der Abschluss sämtlicher (Um-)Bauarbeiten ist aktuell für 2023 geplant. Weitere konkrete Planungen zum Bauabschnitt 3 (Gebäude Grollscher Weg) sind aktuell in Vorbereitung.
Das ist bisher geschehen beim Bauabschnitt 2 (Brinkgebäude).
Ein kleiner Rückblick auf die vergangenen fünf Jahre
20. September 2016: Der Rat der Stadt Emmerich beauftragt die Verwaltung im Nachgang zur sogenannten „Phase 0“, die neue Gesamtschule nach der Variante des beauftragten Architekturbüros umzusetzen, die vorsieht, den Kopfbau des Brinkgebäudes abzureißen und durch einen neuen an gleicher Stelle zu ersetzen. Der verbleibende Gebäudeteil soll saniert werden.
Juli/August 2017: Für das Brinkgebäude wurden die europaweiten Ausschreibungen für die Architektenleistungen, die Statik und die Planung der technischen Gebäudeausstattung abgeschlossen.
20. Februar 2018: Der Rat der Stadt beschließt, das Brinkgebäude aus hochbautechnischen, pädagogischen und städtebaulichen Gründen vollständig abzureißen und durch einen Neubau an gleicher Stelle zu ersetzen. Das beauftragte Architekturbüro wird die Planung entsprechend anpassen.
25. September 2018: Der Rat der Stadt beschließt, die Planungen zum Brinkgebäude um rund 350 Quadratmeter zu erweitern. Unter anderem wird die Mindestgröße von Klassenräumen auf 65 Quadratmeter festgelegt und einige Funktionsräume (Sanitätsraum, Kopierraum, Archiv, etc.) ergänzt oder vergrößert. Auf dieser Grundlage wird das beauftragte Architekturbüro die Planungen fortsetzen.
Herbst/Winter 2018: Auf Grundlage der politischen Beschlüsse arbeitet das beauftragte Architekturbüro den Plan für das Gebäude genauer aus. Die konkretisierten Planungen und Zeichnungen werden Anfang des Jahres der Verwaltung und den politischen Gremien vorgestellt.
9. April 2019: Der Rat der Stadt Emmerich am Rhein beschließt den Neubau des Gesamtschulstandortes am Brink nach dem in der Sitzung vorgestellten Planungsentwurf. Außerdem wird beschlossen, dass der Rohbau so errichtet werden soll, dass er optional um ein Stockwerk aufgestockt werden kann. In gleicher Sitzung wurde auch ein erster Entwurf für Planung des „neuen“ Schulhofes von einem beauftragten Büro für Landschaftsarchitektur und Freiraumplanung vorgestellt.
Herbst 2019: Die Abrissarbeiten des alten Schulgebäudes am Brink beginnen. Zunächst wird die Baustelle eingerichtet, dann wird das Gebäude entkernt und anschließend abgerissen.
3. Februar 2020: Das im Obergeschoss befindliche Wandmosaik des Emmericher Künstlers Bernd Terhorst wird zunächst gesichert, aus der bestehenden Wand herausgeschnitten und dann mit Hilfe eines Krans aus dem Gebäude gehoben. Das Kunstwerk wird in der „Verpackung“ auf dem Schulgelände gelagert und im Neubau wieder an einer geeigneten Stelle eingebaut.
April 2020: Der Abriss des alten Schulgebäudes am Brink ist abgeschlossen. Das beauftragte Unternehmen hat auch das aktuelle Kellergeschoss verfüllt und die Fläche für den Neubau vorbereitet. Ebenfalls sind zur Vorbereitung der Hochbauarbeiten einige Bäume auf dem Schulhof gefällt worden. Die Rohbauarbeiten beginnen Ende des Monats.
4. August 2020: Grundsteinlegung für das neue Brinkgebäude. Bürgermeister Peter Hinze füllt gemeinsam mit Vertretern von Gesamtschule und Politik eine Zeitkapsel, die später in den Rohbau des Gebäudes eingelassen wird.
Juli 2021: Der Rohbau ist fertig gestellt. Die Ausbaugewerke wie Dachdecker, Fensterbauer, Trockenbauer, Elektriker, Lüftungsbauer, Heizung und Abwasser sind an der Arbeit.
>>> Arbeiten am Gymnasium
Schulferien werden traditionell auch dazu genutzt, um die Gebäude in Schuss zu bringen. In diesen Herbstferien wurden nun auch noch Arbeiten am Willibrord-Gymnasium beendet. Am Unterstand auf dem Schulhof wurden Restarbeiten am Beton abgeschlossen.