Duisburg. Die Stadt sucht weiter nach einer Firma, die den Weißen Riesen abreißt. Die neue Ausschreibung zeigt, wie und wann das Gebäude fallen soll.

Bald könnte klar sein, welche Firma den dritten „Weißen Riesen“ in Duisburg-Hochheide abreißt. Die Duisburger Infrastrukturgesellschaft (DIG) hat nun die Bauarbeiten rund um die Sprengung öffentlich ausgeschrieben. Ein erneutes Vergabeverfahren sei im Mai gestartet, teilt die Stadt gegenüber der Redaktion mit.

Die Ausschreibung ist datiert auf den 1. Juli und trägt den Titel „Abbruch eines 21-geschossigen Wohnhochhauses in Duisburg“. Darin erläutert sind Details zum Riesen an der Ottostraße 54-56 und die Arbeiten, die zu erledigen sind, um den Abriss vorzubereiten, durchzuführen und das Gelände im Anschluss aufzubereiten.

Abriss des dritten Weißen Riesen: Auftrag ist jetzt ausgeschrieben

Das Hochhaus ist 62 Meter hoch, 45 Meter lang und 17,80 Meter breit. Es bestehe aus zwei nebeneinander angeordneten Blöcken und sei in den 70ern erbaut worden. „Die Gebäudesubstanz enthält daher baujahresübliche schadstoffhaltige Produkte, die vor dem Abbruch mit fach- und sachgerechten Sanierungs- und Entkernungsarbeiten zu entsorgen sind“, heißt es.

Am 5. September 2021 fiel der zweite Weiße Riese. Auch ein drittes Gebäude soll gesprengt werden, wohl aber erst 2025.
Am 5. September 2021 fiel der zweite Weiße Riese. Auch ein drittes Gebäude soll gesprengt werden, wohl aber erst 2025. © Fabian Strauch / FUNKE Foto Services | Fabian Strauch

Zum Abbruch des Gebäudes gehöre unter anderem „die umfangreiche Entkernung, Schadstoffsanierung, fach- und sicherheitstechnisch richtige Sprengung des Hochhauskomplexes sowie die abfallrechtlich richtige Entsorgung von Schad- und Reststoffen unter gutachterlicher Begleitung“.

Sprengung: DIG setzt Frist bis Dezember 2025

In der Ausschreibung setzt die DIG den Bauunternehmern eine klare Frist, und zwar den 15. Dezember 2025. Die Sprengung wird nämlich zum Großteil aus Fördermitteln des Landes NRW finanziert, diese Förderung ist aber befristet.

Das Projekt soll insgesamt gut 8,5 Millionen Euro kosten, 6,8 Millionen Euro stammen vom Land NRW. Die Bewilligung endet am 31. Dezember 2025.

Sprengung: Auftrag wird in Zwei-Stufen-Verfahren vergeben

Außerdem ist in der Ausschreibung erklärt, wie der Bauauftrag vergeben wird. Das Verfahren läuft in zwei Schritten ab.

Zuerst findet ein sogenannter Teilnahmewettbewerb statt, bei dem die Bewerber nach bestimmten Kriterien überprüft werden, ob sie sich für die Bauarbeiten eignen. Dazu zählen der Umsatz des Unternehmens, vergleichbare Leistungen der vergangenen zehn Jahre sowie Qualifikationen und Berufserfahrung des Personals.

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Im zweiten Schritt sollen die Bewerber ein Angebot abgeben. Die DIG will fünf Bieter zur Angebotsabgabe auswählen.

Gibt es weniger als fünf geeignete Bewerber, können auch weniger Bieter ein Angebot abgeben. Eignen sich mehr als fünf Firmen für den Abriss des Riesen, fordert die DIG ein Angebot von denjenigen, die die Kriterien am besten erfüllen. Erfüllen mehrere Bewerber die Anforderungen gleichermaßen, kann ein Los entscheiden.

Mehrfache Verzögerung: Ausschreibung musste neu aufgesetzt werden

Die aktuelle Ausschreibung ist nicht der erste Versuch, ein Unternehmen zu finden, das den dritten Weißen Riesen abreißt. Im August 2022 hatte die Stadt bereits einen Bauauftrag ausgeschrieben – damals schon fast acht Monate später als geplant.

Das Vergabeverfahren musste 2023 jedoch gestoppt und die Ausschreibung neu aufgesetzt werden. „Unter anderem haben geänderte Vorschriften bei der Verwendung von Recyclingmaterial im Baubereich neue Umstände geschaffen“, erklärte Stadtsprecher Maximilian Böttner im Oktober 2023.

Im April hat der Rat der Stadt Duisburg entschieden, dass die DIG den Abriss des Riesen koordiniert – nicht mehr das Immobilien-Management Duisburg (IMD). Im Mai habe die DIG das neue Vergabeverfahren gestartet, erklärt Stadtsprecher Sebastian Hiedels nun gegenüber der Redaktion: „Bei einem planmäßigen Ablauf des Ausschreibungsverfahrens ist die Vergabe der Bauleistung im August 2024 vorgesehen.“

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