Düsseldorf. Während der Partie Fortuna Düsseldorf gegen den 1. FC Magdeburg ereignete sich der Anschlag auf den Weihnachtsmarkt. Wie Klaus Allofs davon erfuhr.

Dass Fußball-Zweitligist Fortuna Düsseldorf am Freitagabend (20. Dezember) zum Jahresausklang vor heimischem Publikum gegen den 1. FC Magdeburg trotz 2:1-Halbzeitführung am Ende noch mit 2:5 verlor, geriet bereits während des Spiels schnell zur Nebensache. Denn angesichts des Anschlags auf den Magdeburger Weihnachtsmarkt, der sich zeitgleich ereignete, war in der Merkur Spiel-Arena an einen fröhlichen und ausgelassenen Fußballabend nicht mehr zu denken.

Als die Nachricht von den schrecklichen Ereignissen in Magdeburg rund um die 60. Spielminute im Stadion die Runde machte, wurde es von Minute zu Minute immer ruhiger in der Arena. Der Gäste-Anhang stellte Fangesänge ein, viele Fans aus Sachsen-Anhalt verließen noch während des Spiels ihren Block, während ihre Mannschaft innerhalb von drei Minuten aus einem 1:2-Rückstand eine 3:2-Führung machte. Auch die Fortuna-Fans verzichteten weitestgehend auf die Unterstützung ihrer Mannschaft.

Fortuna-Legende Klaus Allofs: „eine schwierige Situation für alle Beteiligten“

Für Fortunas Sportvorstand Klaus Allofs sei es eine bedrückende Atmosphäre im Stadion gewesen, als sich die Meldung vom Anschlag in Magdeburg verbreitete, wie er auf Nachfrage dieser Redaktion erzählte: „Wir haben es während der zweiten Halbzeit zunächst nur am Rande mitbekommen, was passiert ist. Durch die Reaktion der Magdeburger und unserer Fans hat man dann gemerkt, dass da etwas Schreckliches passiert sein muss.“

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Zunächst sei die Informationslage in der Arena aber noch etwas unklar gewesen, berichtet die Fortuna-Legende: „Wir wussten zunächst nicht, was vorgefallen war. Und es hat etwas gedauert, bis wir es im Stadion verifizieren konnten.“ Als die Nachrichten aus Magdeburg auch in der Arena immer weiter durchsickerten, machte sich dies auch auf dem Rasen bemerkbar. „Man hat die Verunsicherung der Spieler auf dem Platz bis hoch zur Tribüne deutlich gespürt. Es war eine schwierige Situation für alle Beteiligten. Es war kein Fußballspiel mehr.“

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Die Magdeburger Mannschaft versammelte sich, aufgrund der Nachrichtenlage in Magdeburg, nach Spielschluss schweigend vor ihren Fans.
Die Magdeburger Mannschaft versammelte sich, aufgrund der Nachrichtenlage in Magdeburg, nach Spielschluss schweigend vor ihren Fans. © dpa | Kirchner-Media

Dies zeigte sich auch bei den Profis des 1. FC M. Zwar legten die Gäste eine fulminante zweite Halbzeit mit vier Treffern hin, ausschweifend gejubelt wurde über die Aufholjagd beim Aufstiegskandidaten aber nicht. Auch der Auswärtssieg wurde nicht groß gefeiert: Nach Spielende versammelte sich die Magdeburger Mannschaft schweigend vor der Gästekurve. Auf der anderen Seite blieben Pfiffe der Fortuna-Fans trotz des herben Dämpfers im Aufstiegsrennen weitestgehend aus. Klaus Allofs lobte daher auch alle Zuschauer im Stadion: „Die Fanlager beider Mannschaften haben sehr gut auf die schlimmen Ereignisse reagiert.“

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