Düsseldorf. An der Königsallee wurde am Freitag (13. Dezember) ein neues Elektroauto der Superlative vorgestellt. Was das exklusive Hypercar bietet.
Am Freitag (13. Dezember) verwandelte sich die Goldbar des Kö59-Hotels an der Königsallee in der Düsseldorfer Innenstadt in einen Showroom der besonderen Art, denn dort wurde das vielleicht schnellste Serien-Elektro-Fahrzeug der Welt vorgestellt: der „Rimac Nevera R“, der neueste Coup des kroatischen Elektroautoherstellers Rimac. Das elektrische „Hypercar“ definiert die Grenzen des technisch Machbaren neu und setzt laut Experten Maßstäbe in der Welt der Hochleistungsfahrzeuge.
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Rimac: kroatischer Autohersteller mit bewegter Geschichte
Allerdings war es für Rimac ein langer Weg bis zum Olymp der Elektromobilität: Den Grundstein für das Unternehmen legte der Gründer Mate Rimac im Jahr 2007 in seiner eigenen Garage. Nachdem der Hobbyrennfahrer einen Motorschaden an seinem 3er BMW (E30) hinnehmen musste, beschloss er auf eigene Faust, den defekten Verbrenner gegen einen neuen Elektromotor auszutauschen. Damit erregte er bereits die Aufmerksamkeit der Presse und von Investoren.
Zur Gründung des Unternehmens „Rimac Automobili“ kam es dann zwei Jahre später. Zuerst fokussierte man sich auf den Umbau von Verbrenner- zu Elektrofahrzeugen. So waren die ersten veröffentlichten Autos der „Rimac e-M3“ und der „Rimac Ampster“. Diese basierten jeweils auf einem BMW M3 beziehungsweise einem Opel Speedstar.
Weiterentwicklung des schnellsten Elektro-Serienfahrzeuges der Welt
Was darauf folgte, war eine – im wahrsten Sinne des Wortes – rasante Entwicklung. Im Jahr 2022 hatte Rimac sich mit dem „Nevera“ den Weltrekord für das schnellste elektrisch betriebene Serienfahrzeug gesichert. Schon damals fanden sich nahezu wahnwitzige Zahlen auf dem Datenblatt des Boliden: 1914 Pferdestärken, 412 Kilometer pro Stunde Spitzengeschwindigkeit und von 0 auf 300 Kilometer pro Stunde in weniger als 10 Sekunden. Laut dem Unternehmen hält der „Nevera“ ganze 23 Weltrekorde in Bezug auf Beschleunigung und Geschwindigkeit – inklusive des Rekordes für das schnellste rückwärts fahrende Auto, mit über 270 Kilometern pro Stunde.
Nun wurde mit dem Prototyp des „Nevera R“ nochmal einer draufgesetzt: mehr Leistung, besseres Handling, überarbeitete Aerodynamik. So knackt der „Nevera R“ die 2000PS-Marke deutlich und verteilt insgesamt 2136 Pferdestärken auf seine vier Räder. Damit übertrifft er sein Vorgängermodell in etwa um beeindruckende 220 PS.
Diese enorme Leistungssteigerung katapultiert den „Nevera R“ in eine eigene Liga der Beschleunigung: Von 0 auf 100 Kilometer pro Stunde in nur 1,81 Sekunden, Tempo 200 wird nach 4,5 Sekunden erreicht und in lediglich 8,66 Sekunden schafft es das Fahrzeug bereits auf 300 Kilometer pro Stunde. „In einem Nevera zu sitzen, ist schon unglaublich. Die Beschleunigung des Elektromotors ist einfach überwältigend. Überhaupt nicht zu vergleichen mit anderen Fahrzeugen“, erzählt eine Pressesprecherin.
Zusätzlich haben die Ingenieure von Rimac dem „Nevera R“ ein aggressives Aerodynamikpaket spendiert. Ein markanter Heckflügel und ein neu gestalteter Diffusor drücken das Auto bei hohem Tempo auf die Straße und sorgen für ein stabileres Handling. Auch der „Nevera R“ bricht voraussichtlich wieder Rekorde: Sollte der Bolide in Serie die Werte des Prototyps beibehalten, so wäre er auf der Viertel-Meile – ein wichtiger Faktor im Rennsport – weltweit das schnellste E-Auto.
Ein Unternehmen auf Weltrekord-Jagd
Allerdings brach Rimac nicht erst mit dem „Nevera“ Rekorde. Bereits mit dem ersten eigens entwickelten Wagen, dem „Concept One“ – einem vollkommen elektrischem Rennwagen – konnte das Unternehmen aus Kroatien sich 2013 einen Rekord sichern. So war der „Concept One“ seiner Zeit das am schnellsten beschleunigende Elektroauto der Welt. Gegenüber dem renommierten „Wallstreet Journal“ sagte Mate Rimac damals: „Ich möchte zeigen, dass die Technologie zuverlässig genug ist, um mit einem Elektroauto solch verrückte Sachen zu machen. Das ist nicht nur etwas, was auf einer Automesse hübsch aussieht. Wir können es heute schon bauen.“
Im Jahr 2021 startete dann die Porsche Engineering Group mit ersten Investments in den kroatischen Elektroautohersteller. Heute stellt Rimac nicht nur eigene exklusive Fahrzeuge her, sondern beliefert auch Marken wie Königsegg, Jaguar oder Pinifarina – vor allem mit Batteriesystemen. Doch Rimac ist nicht nur im Sportwagen-Business tätig: In Kroatien will das Unternehmen bis 2027 ein „Robotaxi“-Konzept umsetzen, bei dem die Insassen von einem autonom fahrenden Auto transportiert werden. Damit wäre es das erste Unternehmen seiner Art.
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Düsseldorf als Innovationsstandort und Symbol für Exklusivität
Die Präsentation des Rimac „Nevera R“ in Düsseldorf am Freitag unterstrich die Bedeutung der Stadt als Innovationsstandort. Eine Pressesprecherin erklärt: „Wir haben in Düsseldorf ein enges Netz aus Partnern und Kunden aus dem Sport- und Luxuswagenbereich. Darum hat sich der Standort besonders angeboten.“ Zum exklusiven Auto passt die Location der Präsentation an der Königsallee .
Der Luxuswagen wird auf gerade einmal 40 Stück weltweit limitiert sein und voraussichtlich gleich mit dem Produktionsstart im Jahr 2025 ein echtes Sammlerstück werden. Zwar ist der endgültige Verkaufspreis noch nicht klar, allerdings kostet schon das Standardmodell des „Nevera“ mehr als 2 Millionen Euro. Für die „R“-Version wird der Hersteller sicher einen saftigen Aufschlag verlangen.
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