Düsseldorf. Der Düsseldorfer Weihnachtscircus ist gestartet. Noch bis zum 5. Januar läuft die Show. Welche spektakulären Highlights es gibt – und wofür Kritik.

Nur mit dem Mund hält der taiwanische Artist des Duos „Moment of Love“ seine Partnerin in luftiger Höhe fest, während sie am anderen Ende des Seils eine Pirouette nach der anderen dreht. Leicht sieht das aus. Aber wie geht das? Diese Frage wird man sich an diesem Abend noch häufiger stellen.

Festgehalten nur mit dem Mund: Das Duo „Moment of Love“ zeigt Artistik an Strapaten.
Festgehalten nur mit dem Mund: Das Duo „Moment of Love“ zeigt Artistik an Strapaten. © Jasmin Ohneszeit | Jasmin Ohneszeit

Am Donnerstag (12. Dezember) hat der Weihnachtscircus Düsseldorf die Premiere seiner neuen Show gefeiert. Zum vierten Mal gastiert der Zirkus bereits auf dem Staufenplatz in Grafenberg. Bis zum 5. Januar werden noch fast täglich zwei Shows geboten.

Eindrucksvoll startet die rund zweieinhalbstündige Show bereits. Kaya Janecek balanciert auf mehreren beweglichen Rollen und Brettern. Der junge Artist baut einen immer höheren Rola-Rola-Turm, wie die Artistik im Fachjargon heißt. Am Ende steht Janecek auf einem gut zwei Meter hohen wackeligen Gebilde. Das Publikum jubelt. Ja, so kann es weitergehen.

Kaya Janecek balanciert auf beweglichen Rollen und Brettern.
Kaya Janecek balanciert auf beweglichen Rollen und Brettern. © Jasmin Ohneszeit | Jasmin Ohneszeit

Und das geht es auch: „Fireman“ Alex mischt Akrobatik mit Comedy. Als Feuerwehrmann verkleidet, versucht er ein brennendes Trapez zu löschen. Doch der Weg dahin ist schwierig. Die Leiter, eine Wippe, dreht sich permanent um die eigene Achse. Daran zeigt er einige Kunststücke: Überschläge und einen Kopfstand mit einem Eimer auf dem Kopf zum Beispiel. Achtung: In den ersten fünf Reihen könnte es nass werden...

Weiter geht es mit einem Einrad-Künstler, Breakdance und der faszinierenden Jonglage von Huan Vargas. Der 18-Jährige wirbelt Bälle, Keulen und Ringe durch die Luft. Ein Highlight: Auf seiner Stirn balanciert er eine meterhohe Teleskopstange, an der Säckchen und an der Spitze eine Teekanne befestigt sind. Mit nur wenigen Würfen schafft er es, die Bälle darin zu versenken.

Huan Vargas zeigt Jonglage der Extraklasse: Im Weihnachtscircus Düsseldorf balanciert er unter anderem eine Stange auf seinem Kopf und wirft Bälle in die Säckchen und in die Teekanne ganz oben auf der Stange.
Huan Vargas zeigt Jonglage der Extraklasse: Im Weihnachtscircus Düsseldorf balanciert er unter anderem eine Stange auf seinem Kopf und wirft Bälle in die Säckchen und in die Teekanne ganz oben auf der Stange. © Jasmin Ohneszeit | Jasmin Ohneszeit

Neben dem Duo „Moments of Love“ zeigt auch das „Duo Fossett“ Luftakrobatik. John Laci Fossett hängt mit seinen Knien am sogenannten „Cradle“, einem großen rechteckigen Rahmen und schwingt, wirft und fängt seine Partnerin Amanda Noémi Krich. Auch tauschen sie die Rollen: Krich legt sich ein Seil um den Hals mit dem sie Fossett hält, der am anderen Ende Überschläge macht. Für diese Nummern gibt es besonders viel Applaus. Zurecht. Und wieder fragt man sich? Wie geht das? Wie viel Kraft muss man dafür haben?

Jonglage, Artistik am Seil, Breakdance: Das sind keine völlig neuen Kunststücke – aber die Artisten des Weihnachtscircus präsentieren diese mit einem gewissen Kniff, einer Variation, die man so vielleicht doch noch nirgends gesehen hat. So sorgt auch der Auftritt der „Garcia Brothers“ für Standing Ovations. Statt an Bändern oder einem Trapez turnen sie auf einer rotierenden Rakete.

Weihnachtscircus Düsseldorf: Parkplatzsuche ist schwierig

Lohnt sich also ein Besuch? Klares Ja. Die neue Show des Weihnachtscircus Düsseldorf ist kurzweilig und abwechslungsreich. Trommelwirbel und Musik kommen dieses Jahr auch erstmals nicht vom Band, sondern sind auf den Punkt von einem achtköpfigen Orchester live gespielt. In dem neuen Zirkuszelt, das mit 1082 Sitzplätzen das größte Rundkuppelzelt Europas ist, hat man von jedem Platz eine gute Sicht auf die Manege. Eng ist es dabei gar nicht: Zu seinem Sitznachbarn hat man genügend Platz und auch die angekündigte erhöhte Beinfreiheit ist gegeben.

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Einziger kleiner Wermutstropfen: die Anreise. Wer mit dem Auto zum Zirkus fährt, sollte genügend Zeit einplanen. Auf dem Staufenplatz selbst stehen derzeit nicht allzu viele Parkplätze zur Verfügung. Das große Zelt nimmt mehr als die Hälfte der Fläche ein, ein weiterer Teil ist durch den Tannenbaumverkauf belegt. Und dann ist da noch die Einbahnstraßenregelung im hinteren Teil des Platzes aufgrund von Bauarbeiten.

Das hat am Abend der Premiere für ein kleines Chaos und für einige genervte Gesichter gesorgt. „Wir sind fast zu spät gekommen, weil es auf dem Parkplatz weder vor noch zurück ging. Keiner wusste mehr wohin, um auszuweichen oder zu drehen“, berichtet ein Zirkusgast. Am Ende habe er einen Parkplatz entlang der Ernst-Poensgen-Allee gefunden – mit viel Glück. „Es fuhr gerade ein Auto weg. Auch da war alles voll.“ Ein anderer Besucher kritisiert, dass der Staufenplatz vom Veranstalter auf der Internetseite als Parkfläche beworben werde. „Hier sind so wenige Parkplätze. Man sollte lieber die Anreise mit der Bahn empfehlen.“

Noch bis zum 5. Januar gibt es fast täglich zwei Vorführungen im Düsseldorfer Weihnachtscircus – jeweils um 15 und um 19 Uhr. An Heiligabend, 24. Dezember, findet nur eine Show um 11 Uhr statt. Tickets kosten je nach Sitzplatzkategorie zwischen 17 und 70 Euro. Die 15-Uhr-Vorstellungen am 11., 12. und 30. Dezember sowie am 2. und 3. Januar sind Familientage – der Eintritt ist ermäßigt und kostet je nach Kategorie zwischen 15 und 35 Euro. Am 16., 17. und 18. Dezember sowie an Neujahr, 1. Januar, gibt es keine Vorstellungen.

Weitere Infos zum Weihnachtscircus und den Tickets gibt es online unter www.weihnachtscircus-duesseldorf.de.

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