Düsseldorf. Wie weit die Politik oft an den gesellschaftliche Ansprüchen vorbei entscheidet, wurde im Düsseldorfer Stadtrat am Donnerstag wieder einmal klar.

Gut 80 Düsseldorfer Ratsleute haben am Donnerstag (12. Dezember) eine Entscheidung getroffen, die - unter Auflagen - mit beinhaltet, dass eine neue, sündhaft teure Oper am Standort Wehrhahn gebaut werden soll. Das ist eine Entscheidung (und da haben die Linken im Rat Recht) völlig an der Düsseldorfer Bevölkerung vorbei.

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Die Menschen, die im Jahr 2032 - bis dahin wird das „Leuchtturmprojekt“ vielleicht mit Glück fertig sein - in die Oper gehen, werden ein Bruchteil der Düsseldorferinnen und Düsseldorfer sein. Das ist heute auch schon so. Und die Kinder, die dann die Clara-Musik-Schule besuchen, werden in der Regel aus privilegierten Familien kommen. Das Prestigeobjekt wird Milliarden kosten, dabei braucht die Stadt das Geld viel mehr für Zukunftsanstrengungen: etwa für den Klimaschutz, für die Aufgaben in der sozialen Teilhabe und andere Baustellen, bei denen mehr Geld viel bewirken könnte.

In den letzten Wochen und Monaten hat Düsseldorfs Politik nur noch auf einer Meta-Ebene über die eigentlich so wichtige Opernfrage debattiert. Im Diskurs ging es darum, wer wann welchen Beitrag, wer wann welchen Änderungsantrag und wer wann gegen welchen Unterpunkt war und wer nicht. Ob es überhaupt Sinn macht, an einer ideologischen Vorstellung fest zu halten, darüber dachte niemand mehr nach.

Und das ist grundlegend falsch.

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