Düsseldorf. Überraschung in Düsseldorf: Die Stadt will das Vallourec-Geländes verkaufen - mit Auflagen. Welches Unternehmen dort noch angesiedelt werden soll.

  • Das Vallourec-Röhrenwerk in Rath wurde Ende 2023 geschlossen
  • Nun verkauft die Stadt das 900.000 Quadratmeter große Areal an einen niederländischen Investor
  • Allerdings mit Auflagen: Die Rheinbahn soll dort einen neuen Betriebshof bekommen
  • Auch die Stadtwerke Düsseldorf und ein Nachbarunternehmen erhalten Flächen

Die Stadt Düsseldorf plant in Sachen Vallourec-Gelände einen Deal. Wie die NRZ Düsseldorf aus Rathauskreisen erfuhr, soll die Firma CTP aus den Niederlanden das 900.000 Quadratmeter große Areal kaufen. Der Preis beläuft sich dem Vernehmen nach auf 100 bis 200 Euro pro Quadratmeter. CTP ist das ist dasselbe Unternehmen, das auch schon für das Vallourec-Gelände in Mülheim an der Ruhr den Zuschlag bekam. Dort ist das Gelände rund 150.000 Quadratmeter groß.

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Allerdings verhält es sich in Düsseldorf so: Da die Stadt ein Vorkaufsrecht hat, will sie den Investor dazu verpflichten, die Planungen nach den Wünschen der Verwaltung umzusetzen. Und das heißt: Auf dem riesigen Areal sollen auch große Grundstücke für die Rheinbahn und die Stadtwerke bereit gehalten werden. Die Rheinbahn will dort einen neuen Betriebshof bauen. Der Beschluss, das Gelände unter diesen Auflagen zu veräußern, wurde am Donnerstag (21. November) im nicht-öffentlichen Teil der Ratssitzung gefasst.

Rund 185.000 Quadratmeter soll der neue Betriebshof der Rheinbahn groß werden. Neben den Stadtwerken soll auch das Unternehmen Hoberg und Driesch (Stahlrohr-Händler), das auf einem Nachbargrundstück an der Theodorstraße beheimatet ist, eine Fläche auf dem Vallourec-Areal bekommen.

Vallourec: SPD und Gewerkschaft sind noch skeptisch

Restlos glücklich wird die SPD in Düsseldorf mit dem Kompromiss nicht sein. Die Sozialdemokraten haben sich lange für eine vernünftige Abwicklung stark gemacht. „Die geplante Nutzung des Areals bietet vielversprechende Perspektiven für die Produktion in unserer Stadt“, sagt OB-Kandidat Fabian Zachel. „Wichtig ist nun, dass die Umsetzung der Planungen den angekündigten Zielen entspricht und das Potenzial dieses Areals vollständig ausgeschöpft wird. Als Stadt hätten wir stärker gestalten können, wenn wir das Gelände selbst übernommen hätten – jetzt kommt es darauf an, dass wir diese Chance nicht ungenutzt lassen und uns aktiv einbringen. Das Vallourec-Gelände könnte zu einem Musterbeispiel für vorausschauende Stadtentwicklung und Industriepolitik werden.“

Die SPD-Bundestagsabgeordnete Zanda Martens ergänzt: „Wenn die Rheinbahn, die Stadtwerke und produzierendes Gewerbe das Gelände künftig nutzen würden, wäre das zu begrüßen. Aber es liegt an der Stadt, die Entwicklung dieses zentralen Geländes auch kreativ mitzugestalten und sicher zu stellen, dass diese Ziele tatsächlich auch umgesetzt werden.“

Die Gewerkschaft ist noch skeptisch. „Wenn es auf dem Gelände tatsächlich Platz für Rheinbahn und Stadtwerke geben würde, wäre das schon einmal gut“, sagt Dinah Trompeter von der IG Metall. „Allerdings wäre es wünschenswert, wenn in Rath so viel Industrie wie möglich übrig bleibt, und zwar in gewerblicher Nutzung, die auch Arbeitsplätze bringt.“

Nach langem Ringen um den Erhalt von Vallourec wurde das stadtteilprägende Röhrenwerk Ende 2023 von dem französischen Konzern geschlossen. Für rund 1650 Beschäftigte bedeutete das den Verlust ihres Arbeitsplatzes. Eine mit dem Verkauf beauftragte Bank pries das Gelände lange unter dem Titel „Vision 51“ als „Entwicklungsstandort für den 51. Stadtteil Düsseldorfs“ an. Von einem „urbanen Viertel“ und „einem neuen Stadtteil“ war in dem Prospekt zu lesen. Es drohte demzufolge, in die Hand von Bodenspekulanten zu fallen.

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