Düsseldorf. Jasper Wcislo und Marcel Förster vom Sterne-Restaurant „Agata’s“ stehen im Finale des „Koch des Jahres“. In der Jury ist ein berühmter Kollege.

Jasper Wcislo, Sous Chef im Düsseldorfer Restaurant Agata’s, hat sich im Mai in der Münchener Allianz-Arena zusammen mit seinem Küchenchef Marcel Förster für das Finale des Wettbewerbs „Koch des Jahres“ qualifiziert. Am 21. Oktober kochen sie in Bonn im Grand Kameha Hotel um den Titel. Kurz vor dem Wettbewerb haben wir mit den beiden Sterneköchen gesprochen.

Wie habt ihr euch auf das Finale in Bonn vorbereitet?

Jasper Wcislo: Es gibt wie immer ein Drei-Gänge-Menü. Neu ist diesmal, dass nicht bestimmte Lebensmittel gesetzt sind, sondern ein Thema: „Dieter Müller“ – also eine Hommage an Dieter Müller, den wohl einflussreichsten Sternekoch aus Deutschland. Alle drei Gänge sollen quasi diese Hommage beinhalten. Vorspeise und Dessert können wir uns selber zusammenstellen, wir können jetzt schon Probe kochen und im Hauptgang kommt dann wieder der berühmte Einkaufswagen rein. Alle sechs Teilnehmer erhalten die gleiche Blackbox am Sonntagabend und können dann am Montag damit das Hauptgericht für die große Jury, die aus erfahrenen Köchen besteht, kochen. Wir können uns dann frei entfalten.

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Was ist euch lieber: Probe kochen zu können oder lieber spontan etwas aus den Zutaten zuzubereiten?

Wcislo: Wir sind keine Trainingsweltmeister, auch in unserem Alltag müssen wir manchmal spontan etwas auf die Teller bringen – wenn die Gäste das wünschen. Wenn es nach uns ging, könnten wir auch alle Gänge nur mit einer Blackbox kochen. Ein 3-Gang-Menü ohne Vorbereitung, das ist eigentlich die ehrlichste Wettkampfsituation für uns Köche.

Als Vorspeise gibt es einen Saibling aus der Region. Der Saibling – ein Fisch ähnlich wie Forelle oder Lachs – hast du dir ausgesucht, Jasper. 

Wcislo: Wir machen das so wie Dieter Müller in seinen Amuse-Bouche-Menüs. Kleine Gänge, sehr detailreich gearbeitet und dann kriegt man eben pro Gang mehrere Teller: drei kleine Teller haben wir für die Vorspeise.

Also so das, wo die „normalen“ Gäste sagen würden: Wovon soll ich satt werden?

Wcislo: Ja genau, im Wettbewerb bekommt jeder aus der Jury drei Teller als Vorspeise. Also es ist handwerklich auf jeden Fall viel Arbeit.

Ihr wollt dieses Mal noch mutiger kochen. Was genau heißt das?

Wcislo: Wir wollen noch einmal ein bisschen mehr Gas geben, auch was Temperatur und Texturen angeht, da gehen wir auf jeden Fall ein bisschen mehr ins Risiko.

Dieter Müller habt ihr bei den Wettbewerben vom „Koch des Jahres“ bereits persönlich kennengelernt. Er ist Vorsitzender der großen Jury, die aus Spitzenköchen besteht. Wie war eure Begegnung?

Marcel Förster: Dieter Müller ist in der Kochwelt eigentlich eine Legende. Zusammen gekocht haben wir leider noch nicht. Aber beim Wettbewerb Koch des Jahres haben wir mit ihm sprechen dürfen und können, das ist natürlich sehr, sehr spannend. Er ist sehr nahbar und hat immer ein offenes Ohr für jeden, der ihn anspricht. Man merkt ihm schon seine Aura an, das ist ganz besonders und neben ihm zu stehen ist immer sehr aufregend. Ja, es ist echt ein Hammertyp, wirklich Vorbild durch und durch.

Wie schätzt ihr euch ein? Wie sind die Chancen? Es gibt eine harte Konkurrenz. 

Förster: „Ja, wir machen unser Ding, wir haben Spaß und klar haben wir das Ziel, auf jeden Fall auf das Podium zu kommen, das kann man sagen, weil wir schon mal oben waren.“  

Marcel Förster wurde 2023 zweiter beim Wettbewerb Koch des Jahres zusammen mit Jasper Wcislo. Dieses Mal haben sie die Rollen getauscht.

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