Düsseldorf. Aus dem ehemaligen Schwan-Restaurant in Düsseldorf-Pempelfort ist nun das Caspars geworden. Doch nicht nur das Essen steht hier im Vordergrund.

Statt vor der Staffelei oder der Leinwand steht Tristan Frowein heute hinter dem Herd. Links von ihm – neben der großen Durchreiche, die den Blick in die Küche gewährt – prangen seine Kunstwerke zwischen dunklen Holzmöbeln an den bunt gestalteten Wänden. Frowein kocht heute in seinem eigenen Lokal, denn aus dem Meisterschüler der Düsseldorfer Kunstakademie ist nun auch ein Restaurantchef geworden, und aus dem ehemaligen Schwan-Restaurant in Pempelfort das Caspars.

+++ Folgen Sie der NRZ Düsseldorf jetzt auch bei Instagram! +++

Elf Jahre lang war das Schwan-Lokal in Pempelfort ein beliebter Treffpunkt im Szeneviertel. Doch nun sei es an der Zeit gewesen, „Platz für etwas Neues zu machen“, erklärt Kerstin Rapp-Schwan. Gemeinsam mit Martin Rapp und Timo Sieg wird sie aber auch das neue Caspars verantworten. Und doch soll es etwas völlig anderes sein: „Das Lokal sollte kein Schwan werden oder bleiben, wir wollten etwas Neues hereinbringen und schaffen“, sagt Martin Rapp.

Neueröffnung in Düsseldorf: Aus Schwan in Pempelfort wird Caspars

Nur wenige Wochen dauerte der Umbau des Restaurants in Pempelfort und statt dem Schwan finden Gäste nun offiziell das Caspars, wie Frowein seinen Laden getauft hat. Neben Restaurant und Weinbar ist das Caspars auch eine Kunst- und Begegnungsstätte geworden. Im Gastraum selber werden eigene Werke von Frowein und die anderer Künstler gezeigt. Statt Tischdecken gibt es Mal-Papier und Wachsmalstifte auf den Plätzen der Gäste. „Wir möchten, dass die Gäste bei uns kreativ werden können“, erklärt Timo Sieg, Gesellschafter des Lokals.

Freuen sich auf den Neustart: Kerstin Rapp-Schwan, Timo Sieg, Tristan Frowein und Martin Rapp (von links).
Freuen sich auf den Neustart: Kerstin Rapp-Schwan, Timo Sieg, Tristan Frowein und Martin Rapp (von links). © NRZ | Anna Schlichting

Dass im Caspars vor allem die Kunst im Vordergrund steht, zeigt sich auch in dem sogenannten „White Cube“, ein Ausstellungsraum, der an dem Ladenlokal angedockt ist und sich nur eine Tür weiter befindet. Hier finden monatlich wechselnde Ausstellungen von Nachwuchskünstlerinnen- und Künstlern statt. Kuratiert werden die Ausstellungen – natürlich – von Tristan Frowein.

Neu in Düsseldorf: Essen und Kunst im Caspars

„Ein solches Kunst-Hautnah-Konzept war in Düsseldorf schon lange überfällig. Die Auseinandersetzungen mit Malerei, Zeichnen, Fotografie, Video, aber auch Literatur und Musik ist für Interessierte und solche, die es werden wollen, ein Lebensgefühl, das unserer Stadt, Generationen, Schichten, Stadtteilbewohner und Besucher verbindet. Moderne Kunst ist immer auch Zeitgeist, Kommunikation, Diskussion. Das Caspars ist Restaurant, Weinbar, Atelier, Ausstellungs- und Begegnungsstätte“, erklärt der Meisterschüler – und jetzt eben auch Caspars-Chef.

Caspars in Düsseldorf: Infos und Öffnungszeiten

Das Caspars Arts & Eat befindet sich in der Sternstraße 50 in 40479 Düsseldorf-Pempelfort. Geöffnet hat das Lokal von Dienstag bis Sonntag zwischen 12 und 22 Uhr, Montag ist Ruhetag. Weitere Infos zum Lokal finden Sie hier: www.caspars-restaurant.com

Am Samstag (31. August) wird die erste Ausstellung im „White Cube“ des Künstlers Yakov Weisskopf Tolstoy eröffnet. Er ist Student an der Kunstakademie und Absolvent der Jerusalemer Musrara School of Art. Übrigens: Wer sich die Kunstwerke nicht nur anschauen, sondern auch kaufen möchte, kriegt im „White Cube“ die Chance dazu. Aber auch im Lokal selber werden einzelne Werke veräußert.

Caspars in Düsseldorf: Das bietet der Schwan-Nachfolger

Die neue Speisekarte liest sich wie ein buntes Potpourri der internationalen Küche. Statt dem beliebten Schwan-Schnitzel gibt es im Caspars unter anderem Flammkuchen (10,90 Euro), kühle Gazpacho (ab 4,50 Euro), Burrata (12,90 Euro), Arancini-Reisbällchen (6,50 Euro) oder Lammragout (17,90 Euro). Auf der Getränkekarte stehen selbstgemachte Limonaden, Eistee, Schorlen, Altbiere und zu den Speisen passende Weine.

Lesen Sie auch diese Nachrichten aus Düsseldorf

Die Entscheidung zur Caspars-Eröffnung sei für Frowein erst vor etwa drei Monaten gefallen. Ein ausgebildeter Koch ist der Düsseldorfer nicht. Nur gekellnert habe er früher häufiger – und privat auch immer gerne und gut gekocht. Dass er sich nun Restaurant-Chef „schimpfen“ darf, hätte der junge Künstler vor nicht allzu langer Zeit wohl nicht gedacht: „Ich bin da ein wenig hereingerutscht, aber freue mich darauf und habe ein tolles Team hinter mir, das mich immer unterstützt.“ Sein Herz schlägt eben nicht nur für die Kunst, sondern auch für das Kochen.