Düsseldorf. Die wertvolle und mehr als 150 Jahre alte Schützenkette der St. Sebastianus-Schützen ist weg. Der Verein richtet einen Appell an den Dieb.

Die St. Sebastianus-Schützen sind traurig, erschrocken und vor allem wütend: Die wertvolle Kette des Schützenchefs ist gestohlen worden – ausgerechnet beim Schützenfest auf der diesjährigen Düsseldorfer Rheinkirmes. „Ich kann es immer noch nicht fassen und bin absolut schockiert“, sagt Andreas-Paul Stieber, 1. Chef des St. Sebastianus Schützenvereins Düsseldorf 1316 im Gespräch mit der NRZ.

Die silberne Kette ist am letzten Tag des Schützenfestes kurz nach Ende des Kirmes-Feuerwerks (Freitag, 19. Juli) verschwunden – trotz einiger Sicherheitsvorkehrungen. So war die Kette in einem silbernen Koffer verschlossen. „Wir haben die Kette sicher und diskret verwahrt, sodass wir derzeit leider davon ausgehen müssen, dass der oder die Täter genau beobachtet haben, wo und wie die Kette abgelegt wurde, um dann im richtigen Moment aktiv zu werden“, erklärt Stieber.

Düsseldorfer Schützenverein hat Strafanzeige gestellt

Der Schützenverein hat die Polizei eingeschaltet, die die Ermittlungen aufgenommen hat. Knapp vier Wochen nach dem Diebstahl wenden sich die Schützen nun an die Öffentlichkeit und bitten um Hinweise. Bewusst habe man damit so lange gewartet. „Wir haben zunächst an einen Scherz gedacht und wollten warten, ob sich jemand aus dem Regiment meldet, der die Kette vielleicht mitgenommen hat“, so der Schützenchef. Doch es meldete sich bislang niemand.

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Die Kette, die das bedeutendste Symbol des Amtes des ersten Chefs ist, hat für den Schützenverein vor allem einen ideellen Wert: „Sie ist mindestens 150 Jahre alt und wurde von Fürst Karl Anton gestiftet“, erzählt Stieber. Ihr Verlust stelle einen schweren Schlag für den Verein und die Stadt Düsseldorf dar.

Die Schützenkette ist mehr als 150 Jahre alt und hat für die Düsseldorfer Schützen vor allem einen ideellen Wert.
Die Schützenkette ist mehr als 150 Jahre alt und hat für die Düsseldorfer Schützen vor allem einen ideellen Wert. © Privat | Privat

Eine Frage geht dem Schützenchef nicht aus dem Kopf: „Was will der Dieb mit der Kette?“ Verkaufen könne er sie wohl kaum. „Spätestens jetzt weiß jeder, dass es sich um Diebesgut handelt.“ Hätte sich jemand einen blöden Scherz erlaubt und die Kette montags zurückgebracht, hätte Stieber sogar ein Auge zugedrückt. „Derjenige hätte ein Fass Bier ausgeben müssen und die Sache wäre gegessen gewesen.“

Die St. Sebastianus-Schützen appellieren daher weiterhin an den Dieb, die Kette anonym zurückzugeben. In diesem Fall wäre der Verein bereit, die Strafanzeige zurückzuziehen, um weiteren Schaden zu vermeiden. Dies könne entweder bei der Polizei erfolgen oder bei Rechtsanwalt Jens Hartmann Helmholtzstrasse 28, 40215 Düsseldorf (Telefon: 0211/38543912).

Was aber passiert, wenn die Kette nicht wieder auftaucht? Schützenchef Andreas-Paul Stieber mag sich darüber noch keine Gedanken machen. „Keine Ahnung, wir sind alle noch in Schockstarre. Wir haben zwar noch einen Fundus an Ketten, aber es ist halt nicht unsere traditionsreiche Schützenkette. Ich hoffe einfach, dass wir sie noch zurückbekommen.“

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