Düsseldorf. Die Düsseldorfer TV-Kommissarin Anke Retzlaff stellt im Rahmen des Asphalt-Festivals ein besonderes Projekt vor – auf einer schwimmenden Bühne.

Anke Retzlaff (35) spielt zwar Geige, ist aber besonders erfolgreich als Schauspielerin im Theater (in Düsseldorfs „Jungem Schauspielhaus“ und der Bürgerbühne), auf der Mattscheibe und im Kino. „Meist muss ich Frauen spielen, die kämpfen müssen und an ihre Grenzen gehen“, lächelt die gebürtige Hannoveranerin, die nach Musik- und Schauspiel-Studium und ersten Gehversuchen auf den „Brettern“ vor acht Jahren nach Düsseldorf kam. Die 35-jährige Künstlerin, nebenbei Regisseurin, ist zudem ab Herbst im neuen ARD-Format „Für immer Sommer“ als TV-Kommissarin Sophie Maibach auf Teneriffa zu erleben.

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Viel beschäftigt, meist immer auf Achse ist Retzlaff. Sie liebt aber die Region zwischen Rhein, Wupper und der Ruhr. Und entwickelt seit 2022 – zusammen mit Musikern Peter Florian Berndt Dominik Tremel – außergewöhnliche Projekte, die sie beim Asphalt-Festival in ihrer Wahlheimat Düsseldorf „aus der Taufe hebt“. Letzteres im eigentlichen Sinn des Wortes. Denn ob „Aufzeichnungen eines Hamsters“, „Kopf unter Wasser“ oder an diesem Freitag (12. Juli) „Send me up!“ – ihre Stücke inszeniert Retzlaff stets auf der Seebühne am Düsseldorfer Schwanenspiegel.

Das Publikum sitzt bequem im Liegestuhl am Ufer

Das Trio spricht und spielt auf dem See, während die Zuschauer bequem im Liegestuhl am Schwanenspiegel-Ufer sitzen und der Mischung aus Hörspiel, Live-Konzert und einem Weltraum-Ausflug per Kopfhörer verfolgen. Und das in der sommerlich sprießenden Park-Idylle - direkt vor dem K 21, der Dependance der NRW-Kunstsammlung.

Poesie, Fantasie und Traumvisionen – all‘ diese Elemente verquickt Retzlaff in diesem Abenteuer, bei „unserem Flug ins Universum“. Sie erklärt: „Es geht so weit weg wie möglich,“ erklärt sie. Ausgegangen ist das Trio Retlaff/ Berndt/ Tremel von der Frage: „Wo fühlst Du Dich zu Hause? Was würdest Du am meisten vermissen, wenn Du die Erde für immer verlassen müsstest?“ Dabei ließen sich die drei inspirieren von den Schilderungen von Raumfahrern „Beim Blick aus dem All auf die Erde, sahen und erkannten sie, wie schön unser Planet ist. Manche beschrieben ihn als kleinen Juwel in der unendlichen Weite des Alls.“ Gleichzeitig erkannten sie, wie zerbrechlich und beschützenswert der Planet Erde sei.

Leidenschaftliches Engagement spürt man, wenn Retzlaff darstellt, dass und warum „die Erde unser „Zu Hause“ sei und hofft, dass sich möglichst viele Menschen dessen bewusst werden. Doch keinesfalls parteipolitisch werde die Seebühnen-Revue „Send me up!“ sein. Sie hofft aber, dass das Publikum während des Raumflugs eine neue Perspektive auf die Erde bekommen wird, ihre Schönheit erkennen und Beschützer-Instinkte entwickeln. Dabei werden weder analoge noch digitale Bilder des blau-grün-weißen Planeten auftauchen, sondern ihr Plan ist: „Während wir live auf der Seebühne unsere Fantasie-Reise als Hörspiel produzieren – Lieder singen, Musik machen und Texte sprechen – entstehen Bilder in den Köpfen der Zuschauer.“ Und: „Während die Gedanken über den Schwanenspiegel gleiten, sind die Akteure durch Kopfhörer eng mit ihrem Publikum verbunden.

Die Texte hat sich Retzlaff selber ausgedacht, sagt sie. Und hat sich dabei von „Starwars“ und den „Sterntagebüchern“ des polnischen Schriftstellers Stanislaw Lem (1921-2006) inspirieren lassen. Sogar auch „von Raumschiff Enterprise“ schmunzelt sie. Und verspricht „Es wird lustig wie in einer Comedy, trashig, aber auch poetisch.“ Und die Musik-Richtung? „Eine Mischung aus Singer-Song-Writer, Jazz und Elektro-Pop,“ beschreibt Peter Florian Berndt. Ihn kennt Anke Retzlaff seit der Jugend und trat damals mit ihm in ihrer eigenen Band auf.

„Send me up!“ Retzlaff/Berndt/Tremel – „Eine Musikalische Revue in den Weltraum“ Beim Düsseldorfer Asphalt-Festival. Ort: Seebühne am Schwanenspiegel, vor dem K 21. Termine: 12., 13., 14 Juli. Tickets sind noch vorhanden. Mehr Informationen gibt es auf der Homepage des Festivals.

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