Düsseldorf. Protestaktion am Haus der „Rhenania Salingia“: Björn Clemens, Anwalt von Rechtsextremisten, zu Gast. Polizei riegelt die Straße komplett ab.

Während sich die Fußballfans am gestrigen Mittwoch kurz vor Anpfiff des Deutschlandspiels gegen Ungarn friedlich in den Düsseldorfer Fan-Zonen versammelten, riegelte die Polizei eine Straße im Schatten der Rheinkniebrücke in Unterbilk ab.

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Die Beamten waren mit mehr als einem Dutzend Mannschaftswagen auf der Reichsstraße im Einsatz. Zwischen Kronprinzenstraße und Konkordiastraße durften selbst Fußgänger nicht mehr passieren. Es sei denn, sie konnten sich als geladene Gäste der Burschenschaft „Rhenania Salingia“ ausweisen.

Die umstrittene Studentenvereinigung hatte wie berichtet zu ihrem Mittwochs-Stammtisch den Düsseldorfer Anwalt Björn Clemens geladen, der als Strafverteidiger von Rechtsextremen bekannt ist. Aus diesem Anlass hatten das Bündnis „Düsseldorf stellt sich quer“ und die Organisation „Offenes Antifaschistisches Treffen“ zu einer Demonstration vor dem Haus der Burschenschaft an der Reichsstraße 21 aufgerufen. Das Motto ihrer Aktion: „Protest gegen extrem rechte Burschenschaft & Neonazi-Anwalt“.

Die Organisationen „Düsseldorf stellt sich quer“ und „Offenes Antifaschistisches Treffen“ hatten zum Protest gegen die Burschenschaft „Rhenania Salingia“ aufgerufen.
Die Organisationen „Düsseldorf stellt sich quer“ und „Offenes Antifaschistisches Treffen“ hatten zum Protest gegen die Burschenschaft „Rhenania Salingia“ aufgerufen. © NRZ | jum

„Kommt ein AfD-Verbot?“ – so hatte die Burschenschaft die Veranstaltung mit dem Juristen Björn Clemens auf ihrer Homepage für den 19. Juni, 19 Uhr, angekündigt. Eine gute Stunde vor seinem Vortrag stand der Rechtsanwalt, der eine Kanzlei in Flingern hat, in dunklem Jackett und Fliege gemeinsam mit anderen Teilnehmern des Stammtisches vor dem Burschenschaftshaus, an dessen Fassade eine übergroße Deutschlandfahne aus dem zweiten Stock wehte.

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Zu sehen war dort auch der AfD-Landtagsabgeordnete Zacharias Schalley, der Mitglied der Burschenschaft ist. Er hatte einen Humpen Bier in der Hand. Die Stimmung schien gelöst, die Männer lachten während sie in Richtung Konkordiastraße schauten. Hier hatte sich hinter der Absperrung der Polizei der Protest formiert.

Protestplakate in Düsseldorf: „Wer AfD wählt, wählt Nazis“

Mit Fahnen, Plakaten und Sprechchören demonstrierten rund 50 Aktivisten gegen die Veranstaltung und gegen die Burschenschaft. „Extrem rechte Treffen wie diese dürfen nicht ungestört bleiben“, sagte einer der Organisatoren der Demo. Zu sehen waren Plakate mit Aufschriften wie „Burschenschaften zerschlagen“ oder „Wer AfD wählt, wählt Nazis“. Die Polizei geleitete geladene Gäste des Vortrags von Björn Clemens an den Demonstranten vorbei durch die Absperrung zum Veranstaltungsort.

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Die Organisatoren der Protestaktion waren zufrieden, dass trotz des Deutschlandspiels so viele Unterstützer gekommen waren. Unter dem Motto „Ehre, Freiheit, Vaterland? Unsere Antwort: Widerstand“ wollen sie die Düsseldorfer Burschenschaft „Rhenania Salingia“ weiter im Auge behalten.